Unsere Themen:
Moderation: Cécile Schortmann
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"Der Selbstmord", schrieb Walter Benjamin in seinem Passagen-Werk, erscheint "als die Quintessenz der Moderne". Und in der Tat: Nachdem der Versuch, sich das Leben zu nehmen, über Jahrhunderte als Sünde oder Ausdruck einer psychischen Krankheit betrachtet, in einigen Ländern sogar strafrechtlich sanktioniert wurde, vollzieht sich seit dem 20. Jahrhundert ein tiefgreifender Wandel, der zur Entstehung einer neuen Sterbekultur beigetragen hat. Der eigene Tod gilt immer häufiger als "Projekt", das vom Individuum selbst zu gestalten und zu verantworten ist. Immer wieder hat sich der österreichische Philosoph und Kulturwissenschaftler Thomas Macho damit beschäftigt. Jetzt veröffentlicht er seine erstaunliche Geschichte des Suizids in der Moderne und zeichnet dessen Umwertung in den verschiedensten kulturellen Feldern nach: in der Politik (als Protest und Attentat), im Recht, in der Medizin, in der Philosophie, in der Kunst und in den Medien. Es geht ihm um die kulturellen Wurzeln. Seine Diagnose: Wir leben in zunehmend suizidfaszinierten Zeiten.
Kampf gegen den Terror - das bedeutete in Deutschland jahrzehntelang Kampf gegen die Rote Armee Fraktion. Bis zu ihrer Selbstauflösung 1998 stand die RAF 28 Jahre lang für blutige Anschläge, mit denen die Linksterroristen den westdeutschen Staat erschüttern wollten. Heute richtet sich der Antiterrorkampf gegen dschihadistische Attentäter. Und deren Strategie ist eine ganz andere als die der RAF-Terroristen. Der Politikwissenschaftler Wolfgang Kraushaar nennt ein Beispiel: "Im linken Terrorismus hat es die Figur des Selbstmordattentäters nie gegeben." 40 Jahre nach dem blutigen Deutschen Herbst, der am 5. September 1977 mit der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch die RAF begann, hätten sich die Bedrohungsszenarien grundlegend geändert. Wir sprechen mit Wolfgang Kraushaar über sein jüngst erschienenes Buch "Die blinden Flecken der RAF".
Es war einer der ersten von Hitlers Monumentalbauten: das im neoklassizistischem Stil errichtete Haus der deutschen Kunst. Im Juli 1937 eröffnete das Museum mit der "Großen Deutschen Kunstausstellung" sowie der Ausstellung "Entartete Kunst". Die Münchner nahmen Hitlers Protzbau nicht ganz so ernst. Sie sprachen wahlweise von der "Weißwurst-Allee" oder dem "Palazzo Kitschi".
"Kulturzeit" ist das werktägliche Kulturmagazin von 3sat."Kulturzeit" mischt sich in kulturelle und gesellschaftspolitische Fragen ein. Das Magazin bietet Hintergrundinformationen, Porträts und Gespräche zu aktuellen und brisanten Fragen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024