• 02.03.2017
      02:25 Uhr
      Birdwatchers - Das Land der roten Menschen Spielfilm Italien / Brasilien 2008 (Birdwatchers - La Terra degli Uomini rossi) | Das Erste
       

      Angeführt von ihrem Häuptling Nádio, kehrt eine Gruppe brasilianischer Guarani-Kaiowá-Indianer den lebensunwürdigen Bedingungen ihres Reservates den Rücken, um ins Land ihrer Vorfahren zurückzukehren. Doch der einstige Urwald ist durch großflächige Rodung in Weideland umgewandelt worden. Seit Jahrzehnten schon baut der Plantageninhaber Moreira hier Soja-Monokulturen an. Zwischen den entwurzelten Indios, die nach uralten spirituellen Traditionen leben, und dem modernen Bauern entsteht ein Krieg der Kulturen, der eine blutige Zuspitzung erfährt.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 02.03.17
      02:25 - 04:03 Uhr (98 Min.)
      98 Min.

      Angeführt von ihrem Häuptling Nádio, kehrt eine Gruppe brasilianischer Guarani-Kaiowá-Indianer den lebensunwürdigen Bedingungen ihres Reservates den Rücken, um ins Land ihrer Vorfahren zurückzukehren. Doch der einstige Urwald ist durch großflächige Rodung in Weideland umgewandelt worden. Seit Jahrzehnten schon baut der Plantageninhaber Moreira hier Soja-Monokulturen an. Zwischen den entwurzelten Indios, die nach uralten spirituellen Traditionen leben, und dem modernen Bauern entsteht ein Krieg der Kulturen, der eine blutige Zuspitzung erfährt.

       

      Die Bootstouristen auf dem Urwaldfluss wollen edle Wilde sehen, und die Indios am Flussufer tun ihnen den Gefallen. Barbusig stehen Frauen im Unterholz, bemalte Krieger schießen mit Pfeilen nach dem Motorboot. Doch die Attacke ist nur Show, kaum sind die Touristen hinter der nächsten Flussbiegung verschwunden, kassieren die vermeintlichen Naturkinder das vereinbarte Darstellerhonorar, schlüpfen in Jeans und T-Shirts und werden mit dem Lkw zurück ins Reservat gekarrt.

      Das trostlose Leben hier ist von ausbeuterischen Bedingungen diktiert und hat schon viele Stammesmitglieder in den Suizid getrieben. In einem Akt der Selbstbehauptung zieht Häuptling Nádio (Ambrósio Vilhalva) mit seiner Sippe los, um ins Land der Ahnen zurückzukehren. Doch wo einst der Urwald ihren Vorfahren als Lebensgrundlage diente, betreibt heute der weiße Großgrundbesitzer Lucas Moreira (Leonardo Medeiros) großflächig Landwirtschaft.

      Nádio campiert mit seinen Leuten auf einem herrenlosen Grenzstreifen am Straßenrand, weshalb Moreira keine rechtliche Handhabe gegen die ungebetenen Gäste hat. Der Plantagenbesitzer stellt einen bewaffneten Landarbeiter ab, doch die Indios haben ihre Mittel, um sich gegen den Aufpasser zu behaupten.

      Während der junge Osvaldo (Abrísio da Silva Pedro) in die spirituellen Geheimnisse des Schamanismus eingeweiht wird, festig sich die Gemeinschaft um den Häuptling. Als immer mehr Indios sich in Nádios Camp ansiedeln und Moreiras Felder besetzen, schreckt dieser vor Gewalt nicht mehr zurück.

      Marco Bechis' bildgewaltiges Drama erzählt in halbdokumentarischer Nüchternheit eine ebenso eindringliche wie alltägliche Geschichte im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, gedreht mit Guarani-Kaiowá als Laiendarstellern. Die Gegensätze sind unverkennbar: hier die umtriebigen Farmer mit ihren mühsam geschaffenen Paradiesgärten, dort die zur Tatenlosigkeit verdammten einstigen Jäger und Sammler. Für sie, für die es mit der Vernichtung des Regenwaldes kein Zurück mehr gibt, bietet das moderne Brasilien wenig Hoffnung - nur Gelegenheitsjobs als Arbeitssklaven und die Verführungen des Konsums, Alkohol und Markenturnschuhe.

      Wird geladen...
      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 02.03.17
      02:25 - 04:03 Uhr (98 Min.)
      98 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024