• 20.05.2017
      02:55 Uhr
      Kunstraum Ultra-red: "Sitzung kollektiven Zuhörens" | ARD alpha
       

      Ultra-red wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet von zwei Aktivisten, die ihre künstlerische Arbeit direkt in den Dienst der politischen Arbeit stellen wollten. Ultra-red konstituiert sich immer aus Mitgliedern, die durch Projekte zur Gruppe kommen. Die Ultra-red Mitglieder haben immer ein politisches Ziel neben ihrer künstlerischen Tätigkeit. Die Beschäftigung mit Sounds gehört zu den zentralen Ausdrucksmitteln von Ultra-red.

      Nacht von Freitag auf Samstag, 20.05.17
      02:55 - 03:10 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Ultra-red wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet von zwei Aktivisten, die ihre künstlerische Arbeit direkt in den Dienst der politischen Arbeit stellen wollten. Ultra-red konstituiert sich immer aus Mitgliedern, die durch Projekte zur Gruppe kommen. Die Ultra-red Mitglieder haben immer ein politisches Ziel neben ihrer künstlerischen Tätigkeit. Die Beschäftigung mit Sounds gehört zu den zentralen Ausdrucksmitteln von Ultra-red.

       

      Ultra-red wurde Mitte der 1990er Jahre gegründet von zwei Aktivisten, die ihre künstlerische Arbeit direkt in den Dienst der politischen Arbeit stellen wollten. Ultra-red konstituiert sich immer aus Mitgliedern, die durch Projekte zur Gruppe kommen. Die Ultra-red Mitglieder haben immer ein politisches Ziel neben ihrer künstlerischen Tätigkeit. Die Beschäftigung mit Sounds gehört zu den zentralen Ausdrucksmitteln von Ultra-red.

      "Wir schaffen etwas, was der übliche politische Aktivismus vielleicht erstmal nicht tut: wir hören uns zu! Wir wissen nichts." Damit beschreibt Ceren Türkmen, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Gießen und Mitglied von Ultra-red, die Arbeitsweise des Kollektivs. Es geht Ultra-red nicht um Klangkunst, sondern um das Wahrnehmen der akustischen Umwelt. Allerdings nicht in der uns sehr vertrauten beiläufigen Art des Hinhörens, sondern des aktiven Zuhörens in Form einer Sitzung. "Wie klingt meine Umwelt, wie klingt Zusammenleben, wie klingt Protest?" wird gefragt. Zur Beantwortung dieser Fragen werden Klangspaziergänge unternommen, um die akustische Realität zu erschließen. Die so aufgenommenen Klänge sind dann die Grundlage der Auseinandersetzung mit der Umwelt.

      Seit einigen Jahren engagieren sich Ultra-red Mitglieder in der Mieterinitiative Kotti & Co. in Berlin-Kreuzberg. Im Sommer 2012 errichtete Kotti & Co. bei ihrem jährlichen Sommerfest am Kottbusser Tor in Berlin ein Protestcamp gegen die immer stärker steigenden Mietpreise und die damit verbundene Vertreibung sozial schwächerer Bewohner. Mit Hilfe von Ultra-red ist es Kotti & Co. gelungen, ihren Kiez völlig anders klingen zu lassen. "Es ist nicht eine Frage von Kreuzberg, auch nicht eine Frage von Berlin, es ist die große Frage: wie wollen wir eigentlich zusammen leben in einer Zeit, in der die Frage danach, wer wo wohnen kann, völlig neu organisiert wird. Diese Frage ist derart zentral in unserer Zeit, jedermann spricht darüber als Ausdruck unserer Krise", meint Manuela Bojadzijev, Ultra-red Mitglied seit 2004.

      Weg vom Sound, hin zum Zuhören. Das Klangobjekt ist ein Zwischenergebnis, über das eine Diskussion entstehen kann. Eine Sitzung kollektiven Zuhörens läuft sehr strukturiert ab: nach jeder Sitzung werden die Zuhörer zur aktiven Stellungnahme und Diskussion aufgefordert, werden die gehörten Eindrücke ausgetauscht, entstehen neue Fragen. "Die Fragestellungen treiben uns voran", meint Ceren Türkmen.

      Von der Idee zum Kunstwerk ist es nicht immer ein leichter Weg - Kunstraum macht diesen Weg transparenter.

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      Nacht von Freitag auf Samstag, 20.05.17
      02:55 - 03:10 Uhr (15 Min.)
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      Stereo

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