• 13.12.2017
      23:00 Uhr
      DokThema Keime aus dem Tierstall - Wie gefährlich sind sie wirklich? | BR Fernsehen
       

      Die Angst vor der Gefahr durch Keime aus dem Tierstall wächst. Doch ist sie berechtigt? Als Hauptursache für die Verbreitung multiresistenter Keime wird der zu hohe Verbrauch von Antibiotika gesehen. In Deutschland sterben mindestens 6.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von multiresistenten Keimen - konservativ geschätzt. Die Ursachen sind komplex, liegen aber laut Kritikern nicht nur in der Humanmedizin begründet, sondern auch an den Bedingungen in der Massentierhaltung. Landwirte und Tierärzte greifen nun immer öfter zu sogenannten One-Shot-Antibiotika - Präparate, die so stark sind, dass eine einzige Gabe reicht.

      Mittwoch, 13.12.17
      23:00 - 23:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Die Angst vor der Gefahr durch Keime aus dem Tierstall wächst. Doch ist sie berechtigt? Als Hauptursache für die Verbreitung multiresistenter Keime wird der zu hohe Verbrauch von Antibiotika gesehen. In Deutschland sterben mindestens 6.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von multiresistenten Keimen - konservativ geschätzt. Die Ursachen sind komplex, liegen aber laut Kritikern nicht nur in der Humanmedizin begründet, sondern auch an den Bedingungen in der Massentierhaltung. Landwirte und Tierärzte greifen nun immer öfter zu sogenannten One-Shot-Antibiotika - Präparate, die so stark sind, dass eine einzige Gabe reicht.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Sabine Lindlbauer

      Die Angst vor der Gefahr durch Keime aus dem Tierstall wächst. Doch ist sie berechtigt? Als Hauptursache für die Verbreitung multiresistenter Keime wird der zu hohe Verbrauch von Antibiotika gesehen. Im letzten Jahr kamen in Deutschland laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit 805 Tonnen Antibiotika in der Tiermedizin zum Einsatz - ein Rückgang um gut ein Drittel gegenüber dem Vorjahr! Trotzdem kann von einer Entwarnung nicht die Rede sein.

      In Deutschland sterben mindestens 6.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von multiresistenten Keimen - konservativ geschätzt. Die Ursachen sind komplex, liegen aber laut Kritikern z. B. von German Watch nicht nur in der Humanmedizin begründet, sondern auch an den Bedingungen in der Massentierhaltung: Zu enge Ställe mit zu vielen Tieren, die, wenn sie erkranken, nicht isoliert behandelt werden, sondern in Gruppen oder oft der ganze Stall.

      Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit fordert: "Verbesserte Haltungsbedingungen, ein gutes Herdenmanagement und optimierte Hygienemaßnahmen sind die wichtigsten Instrumente, um einen restriktiven Einsatz von Antibiotika zu erreichen".

      Im Januar 2014 wurde eine Dokumentationspflicht eingeführt, mit der die Bauern ihre Antibiotika-Anwendungen transparent machen müssen. Doch Kritiker halten diese Datenerfassung nicht für ein geeignetes Instrument, da nur die Häufigkeit der angewandten Antibiotika dokumentiert werden muss, nicht aber, welche Wirkstoffklasse zur Anwendung kommt.

      In der Dokumentation wird deutlich, dass Landwirte und Tierärzte nun immer öfter zu sogenannten One-Shot-Antibiotika greifen - Präparate, die so stark sind, dass eine einzige Gabe reicht. Und auch die sorgsam gehüteten Reserve-Antibiotika kommen nach wie vor zum Einsatz.

      Wird geladen...
      Mittwoch, 13.12.17
      23:00 - 23:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024