• 14.10.2017
      01:45 Uhr
      Schätze der Welt - Erbe der Menschheit Kamtschatka, Russland - Ein höllisches Paradies | tagesschau24
       

      Gomulen, Erdgeister, lauern in den Kraterhöhlen der rauchenden Vulkane. Sind sie hungrig, jagen sie Wale im Pazifischen Ozean, greifen mit ihren riesigen Lanzenfingern nach den Tieren und rösten sie auf mächtigen Feuern in den Kratern der Vulkankegel. Wolken von Rauch und Dunst steigen zum Himmel auf, kochend heißes Walfett ergießt sich die Abhänge hinunter. Die Erde bebt und Walknochen wirbeln durch die Lüfte. Dann folgt dampfendes Schweigen.
      Eine Legende, ein Mythos und dennoch: Bis vor 200 Jahren konnten sich die Ureinwohner Kamtschatkas ihren unsicheren Lebensraum rational noch nicht erklären.

      Nacht von Freitag auf Samstag, 14.10.17
      01:45 - 02:00 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

      Gomulen, Erdgeister, lauern in den Kraterhöhlen der rauchenden Vulkane. Sind sie hungrig, jagen sie Wale im Pazifischen Ozean, greifen mit ihren riesigen Lanzenfingern nach den Tieren und rösten sie auf mächtigen Feuern in den Kratern der Vulkankegel. Wolken von Rauch und Dunst steigen zum Himmel auf, kochend heißes Walfett ergießt sich die Abhänge hinunter. Die Erde bebt und Walknochen wirbeln durch die Lüfte. Dann folgt dampfendes Schweigen.
      Eine Legende, ein Mythos und dennoch: Bis vor 200 Jahren konnten sich die Ureinwohner Kamtschatkas ihren unsicheren Lebensraum rational noch nicht erklären.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Martin Thoma

      Gomulen, Erdgeister, lauern in den Kraterhöhlen der rauchenden Vulkane. Sind sie hungrig, jagen sie Wale im Pazifischen Ozean, greifen mit ihren riesigen Lanzenfingern nach den Tieren und rösten sie auf mächtigen Feuern in den Kratern der Vulkankegel. Wolken von Rauch und Dunst steigen zum Himmel auf, kochend heißes Walfett ergießt sich die Abhänge hinunter. Die Erde bebt und Walknochen wirbeln durch die Lüfte. Dann folgt dampfendes Schweigen.
      Eine Legende, ein Mythos und dennoch: Bis vor 200 Jahren konnten sich die Ureinwohner Kamtschatkas ihren unsicheren Lebensraum rational noch nicht erklären. Die säbelförmige Halbinsel gleicht einem gigantischen Pulverfass am östlichen Ende der Welt. Elf Zeitzonen liegen zwischen Moskau und dem letzten Außenposten des russischen Riesenreiches. Auf dem Eiland zwischen der Beringsee im Westen und dem Ochotskischen Meer im Osten markieren über 160 Vulkane, unzählige Geysirtäler und Schwefelseen auf knapp 370.000 Quadratkilometern den sichtbaren Rahmen für ein Phänomen, das Geowissenschaftler als Herz des "Pazifischen Ring des Feuers" bezeichnen. Seit über zwei Millionen Jahren schieben hier tektonische Urkräfte die Pazifische Platte jedes Jahr um zehn Zentimeter auf breiter Front unter den Rand Eurasiens. Die Folge: Erdbeben und Vulkaneruptionen erschüttern die 1.200 Kilometer lange Halbinsel nahezu täglich. Zu den momentan 29 aktiven Vulkanen gehören die unberechenbarsten Schlote der Welt.
      Ein Inferno, das Kamtschatkas Ureinwohner bereits seit knapp 14.000 Jahren als "Tor zur Hölle" fürchten. Die Fischer und Rentierhirten leben im Einklang mit den Elementen. Ihr Schicksal delegieren sie in eine Götterwelt, die sie vielfach noch heute aus der unberechenbaren Natur rekrutieren.
      Von all dem wusste man bis 1991 nahezu nichts. Die Russen riegelten die Halbinsel vor allem wegen ihrer Bodenschätze hermetisch ab. Im kalten Krieg war sie militärisches Sperrgebiet. In der Bucht vor der Hauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatskji lag die atomgetriebene U-Bootflotte der Sowjetmarine. Erst im Zuge des politischen Tauwetters zu Beginn der 90er Jahre fiel auch hier der Eiserne Vorhang. Geowissenschaftler und Völkerkundler entdecken nun allmählich ein nahezu unberührtes Paradies, dessen Einzigartigkeit die UNESCO seit 1996 als Weltnaturerbe schützt.

      16.12.2008 3satDie wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die UNESCO seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.

      Autor: Martin Thoma

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      Nacht von Freitag auf Samstag, 14.10.17
      01:45 - 02:00 Uhr (15 Min.)
      15 Min.
      Stereo

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