• 11.05.2024
      06:30 Uhr
      Mare Nostrum - Wem gehört das Mittelmeer? Für eine bessere Zukunft | phoenix
       

      Nicola Albrecht und Andreas Postel setzen ihre Reise im östlichen Mittelmeer fort. Das Kamerateam des ZDF begleitet die Meeresbiologin Anastasia Miliou von der griechischen Meeresschutzorganisation Archipelagos bei einer Expedition zu Pottwalen und Delfinen. Miliou beobachtet seit Jahren eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die bedrohten Meeressäuger. Die Folgen des Klimawandels seien verheerend, sagt sie.

      Samstag, 11.05.24
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      DGS TV Stereo

      Nicola Albrecht und Andreas Postel setzen ihre Reise im östlichen Mittelmeer fort. Das Kamerateam des ZDF begleitet die Meeresbiologin Anastasia Miliou von der griechischen Meeresschutzorganisation Archipelagos bei einer Expedition zu Pottwalen und Delfinen. Miliou beobachtet seit Jahren eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die bedrohten Meeressäuger. Die Folgen des Klimawandels seien verheerend, sagt sie.

       

      46.000 Kilometer Küstenlinie verteilt auf 22 Länder: Das Mittelmeer ist die Badewanne Europas, Seeroute für Containerschiffe aus aller Welt und Fluchtweg für Menschen aus den armen Ländern Afrikas. ZDF-Reporterin Nicola Albrecht und ZDF-Reporter Andreas Postel sind mit ihren Teams durch zahlreiche Mittelmeerländer gereist. Auf ihrem Weg von der Meerenge von Gibraltar bis nach Istanbul fragten sie: Was trennt und was verbindet uns? Und: Wem gehört das Mittelmeer? Die Antworten auf diese Frage sind vielfältig.

      Im zweiten Teil setzen Nicola Albrecht und Andreas Postel ihre Reise im östlichen Mittelmeer fort. Das Kamerateam des ZDF begleitet die Meeresbiologin Anastasia Miliou von der griechischen Schutzorganisation Archipelagos bei einer Expedition zu Pottwalen und Delfinen. Miliou beobachtet seit Jahren eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für die bedrohten Meeressäuger. Die Folgen des Klimawandels seien verheerend, sagt sie. Jedoch sei er nicht schuld an allem, es gebe weitere Ursachen für die Verschlechterung der Wasserqualität. Das Mittelmeer sei Aufnahmebecken für Müll und Abwässer aus ganz Südeuropa, es werde überfischt und ausgebeutet, ohne Rücksicht auf den drohenden Verlust der Artenvielfalt. Fest steht: Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen aller Mittelmeeranrainerstaaten, um das "Mare Nostrum" als Lebens- und Erholungsraum für Mensch und Tier zu erhalten.

      Der Kampf für bessere Lebensbedingungen und Menschenrechte bestimmt das Leben vieler junger Menschen im Norden Afrikas. Das Wissen, dass auf der anderen Seite des Meeres Meinungs- und Pressefreiheit herrschen, dass Frauen sich dort nicht hinter Kopftuch und Schleier verbergen und patriarchalen Strukturen unterwerfen müssen, ist dank sozialer Plattformen bis in die hintersten Winkel gedrungen. Die ägyptische Rallyefahrerin Yara Shalaby ist eine Art Influencerin: Als erfolgreiche Spitzensportlerin in einem traditionell von Männern beherrschten Sport ist sie für junge Ägypterinnen ein Vorbild. Reporterin Nicola Albrecht begleitet sie beim Training und lernt dabei die Tücken der Wüste ebenso kennen wie Yara Shalabys Sicht auf Frauenrechte und staatliche Repression in Ägypten.

      Im Hafen von Piräus zeigt Andreas Postel, wie der Einfluss Chinas seit der Staatsschuldenkrise Griechenlands Schritt für Schritt gewachsen ist. In Piräus nennen sie den Hafen ehrfurchtsvoll den chinesischen Drachenkopf. Ein griechischer Reeder outet sich als überzeugter Befürworter der chinesischen Seidenstraße, ein Hafenarbeiter prangert die schlechten Arbeitsbedingungen an. Geschäftsleute beklagen, dass Chinesen nur bei ihren Landsleuten kaufen, vor Ort bliebe nichts hängen.

      Auch im Libanon sitzt der Frust tief, gespeist durch politische Missstände und die Finanzkrise. Die Hauptstadt Beirut trug einst den Titel "Paris des Nahen Ostens", seine Uferpromenade glänzte mit luxuriösen Hotels und feinen Restaurants. Heute gibt es nur noch eine Stunde Strom am Tag, der Glanz alter Tage scheint endgültig vergangen. Grundnahrungsmittel sind knapp, die Landeswährung verfällt, die Korruption blüht. Doch es gibt Lichtblicke: Auf der Fahrt in die teilweise von der Hisbollah-Miliz kontrollierte Bekaa-Ebene stößt das ZDF-Team auf ein kleines Wunder: Die Tempelanlagen von Baalbek gehören zu den größten und am besten erhaltenen Beispielen für die römische Architektur der Kaiserzeit. Touristen verirren sich jedoch selten hierher, zu gefährlich ist der Aufenthalt, insbesondere bei Nacht. Es gibt in der Bekaa-Ebene noch mehr zu entdecken: Bis heute wird im ganzen Tal Wein angebaut. Elie Rashed macht hier eine Ausbildung zum Winzer. "Wein ist das Licht für den Libanon, und zwar in jeder Krise", strahlt er und kontrolliert den Reifungsprozess der jüngsten Weinlese, während Evahn und seine Freunde bei einer Probe im Gutskeller sitzen. "Wein soll unser Botschafter in Europa und der Welt sein. Das wünschen wir uns für unsere Heimat." Hoffnungsvolle Stimmen und Bilder aus einem vom Bürgerkrieg gebeutelten Land.

      Am

      Ende des zweiten Teils treffen sich die Reporter am Bosporus. Dort findet jedes Jahr ein internationaler Marathon statt, zu dem sich Sportlerinnen und Sportler aus dem ganzen Mittelmeerraum versammeln. Die große Brücke über die weltberühmte Meerenge ist dann für den Autoverkehr gesperrt und wird zum Sinnbild für das, was der Mittelmeerraum für seine Bewohner sein kann: Ein Ort, um Gegensätze zu überwinden und sich gemeinsam für eine bessere Zukunft zu engagieren.

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      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
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