• 24.04.2024
      16:20 Uhr
      360° Reportage Das teuerste Stroh der Welt | arte
       

      Roggenstroh galt in Frankreich lange Zeit als Baumaterial armer Leute. Mit ihm wurden Möbel bespannt, Dächer gedeckt und Wände isoliert. Als die maschinelle Massenproduktion neue, hochwertigere und dauerhaftere Materialien hervorbrachte, geriet das Stroh in Vergessenheit. Inzwischen wird es von engagierten Handwerkern wiederentdeckt und erlebt eine Renaissance - als teure Einlegearbeit oder prunkvolle Dekoration. Die Preise für diese Produkte sind hoch und haben nichts mehr mit den einfachen Arbeiten früherer Jahre zu tun. Das Stroh der Armen ist mittlerweile zum Statussymbol der eleganten Welt geworden.

      Mittwoch, 24.04.24
      16:20 - 16:55 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Roggenstroh galt in Frankreich lange Zeit als Baumaterial armer Leute. Mit ihm wurden Möbel bespannt, Dächer gedeckt und Wände isoliert. Als die maschinelle Massenproduktion neue, hochwertigere und dauerhaftere Materialien hervorbrachte, geriet das Stroh in Vergessenheit. Inzwischen wird es von engagierten Handwerkern wiederentdeckt und erlebt eine Renaissance - als teure Einlegearbeit oder prunkvolle Dekoration. Die Preise für diese Produkte sind hoch und haben nichts mehr mit den einfachen Arbeiten früherer Jahre zu tun. Das Stroh der Armen ist mittlerweile zum Statussymbol der eleganten Welt geworden.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Marie-Hélène Baconnet

      Lison de Caunes hat einen wichtigen Termin bei einem Luxusjuwelier in Paris. Die französische Künstlerin und Möbeldesignerin, deren Markenzeichen die Arbeit mit dem veredelten Stroh ist, das sie stilgemäß über Möbelstücke oder Wände spannt, soll eine aufwendige Dekoration für eine geplante Boutique in Chicago entwerfen. Das Material dafür bezieht sie aus dem Burgund, einer ländlich geprägten Gegend im Herzen Frankreichs, deren Bauern lange Zeit mit dem derben und haltbaren Roggenstroh arbeiteten, um damit etwa ihre Dächer zu decken oder Wände abzudichten.

      Aufgrund neuer maschinell erstellter Alternativen sank die Nachfrage in den letzten Jahren jedoch, sodass nur noch wenige kleine Betriebe überlebten, die das Naturprodukt verarbeiteten. Im Dorf L'Abergement-de-Cuisery war Jean-Jacques Rodot der Letzte, der Roggen eigens wegen der baulichen Qualitäten des Materials anbaute. Mangels Kunden war er kurz davor, ebenfalls aufzugeben, doch seine Begegnung mit Lison de Caunes änderte alles. Sie nutzte das von Jean-Jacques Rodot gefärbte Stroh, um damit Möbelstücke zu veredeln und sie so zu exquisiten Unikaten werden zu lassen. Ein Trend, der auch andere Kunsthandwerker inspirierte und bis heute anhält. So gibt es mancherorts wieder kleine Ateliers und Werkstätten, die für teures Geld exklusive Stühle bespannen oder Kommoden beschichten.

      Lison de Caunes hat sich derweil mit dem Juwelier auf einen Auftrag geeinigt. Ein mehrere Meter hoher Paravent, dessen Oberfläche an das farbenfrohe Rad eines Pfaus erinnern wird, soll die Niederlassung in Chicago zieren. Eine Herausforderung für die Künstlerin und ihr Team. Schon in wenigen Wochen soll das exquisite Objekt auf die Reise geschickt werden.

      Farbenfreudige Geschichten, die das Leben schreibt. Reisen, Rituale und Feste mit Menschen aus aller Welt.

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