• 01.05.2018
      06:30 Uhr
      60 plus - Ab in die WG Film von Ute Jurkovics | tagesschau24
       

      Sie sind mit den Rolling Stones aufgewachsen und wollen im Alter weder deutsche Schnulzen hören noch basteln. Die Generation 60plus will aktiv und selbstbestimmt alt werden. Viele haben schon in ihrer Jugend Wohngemeinschaften gegründet. Jetzt probieren sie im Rentenalter neue Lebensformen aus.

      Dienstag, 01.05.18
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Sie sind mit den Rolling Stones aufgewachsen und wollen im Alter weder deutsche Schnulzen hören noch basteln. Die Generation 60plus will aktiv und selbstbestimmt alt werden. Viele haben schon in ihrer Jugend Wohngemeinschaften gegründet. Jetzt probieren sie im Rentenalter neue Lebensformen aus.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Ute Jurkovics
      Produktion Michael Schinschke
      Autor Ute Jurkovics
      Redaktionelle Leitung Jochen Graebert
      Redaktion Gita Datta

      Senioren-WGs und Mehrgenerationen-Projekte liegen im Trend. Bis zu 5.000 Wohnprojekte gibt es bereits in Deutschland, schätzen Experten. Ständig entstehen neue Gruppen, die gemeinsam bauen und wohnen wollen. Gemeinschaftsprojekte gelten als Wohnmodelle der Zukunft - nicht nur in Deutschland.

      Weil die Familie an Bedeutung verliert, sind immer mehr Menschen auf funktionierende Nachbarschaften angewiesen. Zusammen kochen, Feste feiern oder auch ein Garten für alle wirken gegen Einsamkeit, unter der vor allem ältere Menschen leiden. Und für Familien mit Kindern lässt sich in einer Hausgemeinschaft ein stressiger Alltag oft leichter meistern. Zudem beeinflussen Wohnprojekte den Stadtteil positiv.

      Die Doku zeigt an drei Beispielen, wie unterschiedlich die Frage, "Wie wollen wir im Alter leben?" beantwortet wird.

      1. Beispiel Bosau am Plöner See: Dort will das Ehepaar Reimann ein Seniorendorf für etwa 50 Bewohner errichten. Es soll eine Öko-Siedlung mit 30 Holzhäuschen, einem Gemeinschaftsgarten und vielen Tieren werden. Doch die Hürden, dieses Bauprojekt zu realisieren, sind hoch. Finden die Reimanns genügend Mitstreiter? Gibt es eine Bank, die den Bau finanziert? Und wie wird aus Menschen, die sich vorher gar nicht kannten, eine Gemeinschaft?

      2. In Hamburg ist das Thema Wohnprojekt längst nichts Neues mehr. Die Stadt gilt als Hotspot in Deutschland. Sie fördert seit 20 Jahren Bau- und Wohngruppen durch Beratung und die Vergabe von Grundstücken. Helma Sauer (75) lebt in einer weltweit einmaligen Hausgemeinschaft: dem Ökumenischen Forum -mitten in der Hafencity. 21 christliche Kirchen sind Träger des Mehrgenerationen-Projekts. Die 46 Bewohner sind eine spirituelle Gemeinschaft. Doch sie stehen vor den gleichen Problemen wie jedes Wohnprojekt. Wie integriert man neue Mitbewohner? Was tun, wenn jemand pflegebedürftig wird? "In der Gemeinschaft zu leben, ist eine große Herausforderung für mein Alter", sagt die Pastorin im Ruhestand Helma Sauer. Doch sie wolle nirgendwo anders wohnen.

      3. Senioren-WGs sind eine Alternative, für die sich Hildegard Meyer entschieden hat. Mit 85 Jahren zieht die Rentnerin in eine WG mit elf anderen Bewohnern in ihrem Alter. Jeder hat ein Zimmer mit eigenem Sanitärbereich. Küche, Ess- und Wohnzimmer werden geteilt. Hildegard Meyer hofft, dass sie mit dem Umzug in das Städtchen Parchim der Trostlosigkeit auf dem Land in Mecklenburg Vorpommern entkommt und in der Senioren-WG Freunde findet. Doch ob dieses Lebensmodell für sie passt, muss sich erst noch herausstellen.

      In Deutschland gehört heute schon jeder Fünfte zur Generation 65plus. Das sind 17 Millionen Menschen. 2060 wird jeder dritte Bundesbürger so alt sein. In ein Pflegeheim will fast niemand ziehen.

      Reihe "45 Min"

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      Dienstag, 01.05.18
      06:30 - 07:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

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