• 28.02.2018
      16:00 Uhr
      die nordstory - Außergewöhnliche Architektur NDR Fernsehen
       

      Die Nordstory erzählt vier Geschichten von außergewöhnlicher Architektur. Die Wohnbebauung der Harburger Schlossinsel, der Tetenbüllspieker - ein Reetdachhaus aus dem Jahre 1750, ein Fachwerkhaus aus Hann. Münden in Niedersachsen und das Containerhostel Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern.

      Mittwoch, 28.02.18
      16:00 - 17:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.

      Die Nordstory erzählt vier Geschichten von außergewöhnlicher Architektur. Die Wohnbebauung der Harburger Schlossinsel, der Tetenbüllspieker - ein Reetdachhaus aus dem Jahre 1750, ein Fachwerkhaus aus Hann. Münden in Niedersachsen und das Containerhostel Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern.

       
      • Hamburg: Die neue Schlossinsel in Harburg

      Astrid Rapp war eine der ersten Bewohnerinnen des neuen Konzeptes Maritimes Wohnen auf der Harburger Schlossinsel. Ein wenig unsicher sei sie am Anfang schon gewesen, ob sie sich dort wohlfühlen würde. Doch die Devise des Konzepts wurde konsequent umgesetzt. Nun wohnt sie in dem ersten Boathouse Hamburgs. Unter ihrer Parterrewohnung fahren die Bewohner mit ihrem Boot ein und aus. Sie selbst hat noch keines, aber Nachbarn nehmen sie regelmäßig mit. Die stadtplanerische Aufgabe war nicht gerade einfach: In einem Umfeld von maritimem Kleingewerbe und Freizeitschiffen soll eine kleine Anzahl Wohngebäude so integriert werden, dass der maritime Charakter nicht verloren geht. Außerdem musste ein kleines Schloss, das bisher den Mittelpunkt der Insel bildete, erhalten bleiben.
      Die sogenannte Schlossinsel ist nicht größer als sechsmal 600 Meter und umgeben von Wasser. Die Initiatoren der IBA Hamburg, Projektentwickler und Architekten setzten konsequent um, was sie Maritimes Wohnen nennen. So entstanden vier Reihenhäuser mit Bootsanleger, ein umgebauter Hafensilo und eben das Wohnhaus mit Bootsgarage im Kellergeschoss. Es ist das erste Wohngebäude in Hamburg, in das man mit einem Motorboot hineinfahren kann, es abstellen kann und dann per Fahrstuhl in die Wohnung gelangt. Die Autos der Bewohner sollten möglichst unsichtbar bleiben. Sie gelangen über einen unauffälligen Zuweg auf das Gelände, verschwinden dann in einer Garage. Das Wasser der Elbe bleibt das dominante gestalterische Element. In diesem 15-minütigen Beitrag werden beteiligte Stadtplaner und Architekten nach den Herausforderungen und Möglichkeiten, hier Neues zu schaffen, befragt. Einer der Bewohner des Boathouse lädt Astrid Rapp zu einer Tour rund um die Insel ein. Und das Filmteam besucht andere Bewohner, um zu erfahren, wie es sich hier lebt, was sie gut finden und was nicht.

      • Schleswig-Holstein: Tetenbüllspieker auf Eiderstedt

      André Schäfer kaufte die heruntergekommene ehemalige Gastwirtschaft auf der Halbinsel Eiderstedt 2013 trotz Einwände seiner Mutter. Der Tetenbüllspieker ist ein Reetdachhaus aus dem Jahre 1750. Es wurde zur Großbaustelle: mit Architektin, unterschiedlichsten Handwerkern und vielen Überraschungen. Als der Betonboden des einstigen Gastraums herausgenommen werden musste, hatten die Wände kaum noch Halt. Die Folge: Das Haus musste von außen abgestützt werden, damit es nicht komplett zusammenfiel. In der Küche fanden die Bauleute eher zufällig einen mit uralten Backsteinen zugeschüttenen Keller: Diese roten Steine zieren jetzt die Außenmauern. Einst war der Spieker für die Dorfbewohner von Tetenbüll-Wasserkoog Treffpunkt, Kinosaal und Vereinsheim für Boßler und Skatspieler. Jetzt ist das Haus ein Schmuckstück und wieder ein Treffpunkt: für André Schäfers Familie, seine Freunde und als Außenstelle seiner Kölner Filmproduktionsfirma. Und für Feriengäste in einer 100 Quadratmeter großen Ferienwohnung mit modernstem Komfort im historischen Ambiente.

      • Niedersachsen: Die Fachwerk-Retter

      Mit mehr als 700 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten ist Hann. Münden ein echtes Fachwerkjuwel. Doch viele der alten Schätze verkommen immer mehr. Diesem Verfall setzen engagierte Bürger in der Stadt ein Ende. Allen voran Bernd Demandt. Er rief eine Bürgerbewegung ins Leben, um die historischen Bauten mit ehrenamtlichen Mitstreitern zu retten. Das erste Projekt der Genossenschaft war 2013 ein spektakulärer Sanierungsmarathon in der Mündener Innenstadt. Aber Bernd Demandt ist längst noch nicht zufrieden. Der Leerstand in Hann. Münden ist immer noch zu hoch. Mit vereinten Kräften soll nun ein seit neun Jahren leer stehendes Fachwerkhaus in der Innenstadt von Grund auf renoviert werden. Potenzielle Mieter aus Hamburg hat er schon. Aber bis sie dort einziehen können, bedarf es viel Fantasie, ehrenamtlichem Engagement und Gemeinschaftssinn, um die Ruine zu renovieren. "die nordstory" zeigt den unermüdlichen Einsatz der Bürgerbewegung: die vielen kleinen und auch großen Stolpersteine, die aus dem Weg geräumt werden müssen, um aus einem alten Fachwerkhaus wieder neuen Wohnraum in der Innenstadt zu schaffen.

      • Mecklenburg-Vorpommern: das Containerhostel Warnemünde

      Wie verhalten sich 67 Container bei Windstärke acht? Das konnte niemand wissen, sagt Petra Cavet. Die studierte Theaterpädagogin ist Mädchen für alles im Dock Inn, Deutschlands erstem Containerhostel: Anfangs war die 31-Jährige die Baukoordinatorin, jetzt ist sie Animateurin für Jugendliche, die hier einchecken. Direkt gegenüber der S-Bahnstation Warnemünde Werft in Rostock hat im April 2017 das stylische Haus eröffnet. Die ausrangierten 25 Quadratmeter großen Überseecontainer haben außen vier Farben und innen 188 Doppel- und Stockbetten bekommen. Details wie Waschtischen, Lampen und Türen wurde ein maritimer Schliff verpasst, sie sollen ein bisschen Werftatmosphäre zaubern. Tische, Sofas und Betten, alles wurde nach Maß und in kreativer Maßarbeit für kleine Grundflächen entworfen. Und die Gäste kommen: verliebte Pärchen, Radreisende, Geschäftsleute und Schulklassen aus ganz Deutschland. Fünf Jahre hat es von der Idee bis zur Eröffnung gedauert. Und nur wenige Schritte neben dem Frühstücksraum, der zugleich Empfangshalle und Cocktaillounge sein soll, können die Gäste auf 430 Quadratmetern und über dicken Sicherheitsmatten bouldern: Klettern ohne Seile, für die gute Teambildung oder einfach zum Abschalten.

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