• 23.10.2016
      14:00 Uhr
      Historische Ereignisse 100. Geburtstag von François Mitterrand (26. Oktober 1916) | phoenix
       

      Am 26. Oktober wäre der französische Staatspräsident François Mitterrand 100 Jahre alt geworden. Auch heute noch sind die Meinungen über ihn gespalten. Doch was hat der ehemalige Staatspräsident Frankreichs in seinen 14 Jahren Amtszeit verändert? Welche Spuren hat er in der heutigen Politik Frankreichs hinterlassen? Darüber berichten die folgenden Dokumentationen:

      • François Mitterrand - Ein nachhaltiger Nach-Ruf
      • ZDF-History: Geliebter Feind - 1000 Jahre Deutsche und Franzosen
      • De Gaulle und Adenauer - Eine deutsch-französische Freundschaft

      Sonntag, 23.10.16
      14:00 - 17:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

      Am 26. Oktober wäre der französische Staatspräsident François Mitterrand 100 Jahre alt geworden. Auch heute noch sind die Meinungen über ihn gespalten. Doch was hat der ehemalige Staatspräsident Frankreichs in seinen 14 Jahren Amtszeit verändert? Welche Spuren hat er in der heutigen Politik Frankreichs hinterlassen? Darüber berichten die folgenden Dokumentationen:

      • François Mitterrand - Ein nachhaltiger Nach-Ruf
      • ZDF-History: Geliebter Feind - 1000 Jahre Deutsche und Franzosen
      • De Gaulle und Adenauer - Eine deutsch-französische Freundschaft

       
      • François Mitterrand - Ein nachhaltiger Nach-Ruf

      Film von William Karel

      Er liebte Macht und Einfluss. Frankreich und Europa drückte der Sozialist seinen Stempel auf. 14 Jahre lang - von 1981 bis 1995 - hielt François Mitterrand im Elysée-Palast in Paris die Zügel der "Grande Nation" in der Hand. Mitterrand faszinierte und polarisierte und ging als großer Präsident in die Geschichte der Nachkriegszeit ein. 20 Jahre nach Präsident Mitterrands Tod zieht William Karel in seinem Dokumentarfilm Bilanz über die Ära Mitterrand. Was ist heute von François Mitterrand geblieben? Was von der Regierungszeit des ersten sozialistischen Präsidenten der Fünften Republik?

      Kommt die Rede auf Mitterrand, so sind die Franzosen auch heute noch gespalten: Anlässlich des 20. Todestags am 8. Januar werden nicht nur überzeugte Anhänger, sondern auch ehemalige Gegner des französischen Staatspräsidenten (1981-1995) verkünden, Mitterrand sei nicht tot, sondern habe nach wie vor großen Einfluss auf führende Sozialisten. Es wird unzählige Gedenkveranstaltungen geben. Der zu Lebzeiten oft auch attackierte Politiker ist zu einer gefeierten Ikone geworden, aber auch zu einem lästigen Gespenst, das hartnäckig in der Sozialistischen Partei Frankreichs herumgeistert.

      Was ist heute von der Ära Mitterrand geblieben? Was vom sogenannten Mitterrandismus - ein Ausdruck, den der Staatsmann verabscheute? Zum einen die Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich, privatrechtlich organisierte Rundfunksender und die Einführung der Vermögenssteuer. Außerdem die 39-Stunden-Woche, fünf Wochen bezahlter Urlaub und die Senkung des Rentenalters auf 60 Jahre. Das Gesetz über die gleiche Vergütung von Männern und Frauen. Und: Mitterrands Wirken für den Aufbau Europas - mit dem Abkommen von Maastricht. Mit starken, symbolträchtigen Gesten trug er zur Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich bei.

      Es bleiben jedoch auch die dunklen Seiten Mitterrands: Pétain und Mitterrands Arbeit für das Vichy-Regime, die freundschaftliche Beziehung zu René Bousquet, der an der Deportation der Juden in Frankreich an führender Stelle beteiligt war, die Hinrichtung Dutzender algerischer Untergrundaktivisten während Mitterrands Amtszeit als Minister der Vierten Republik, die Wahlerfolge des Front National und seines Vorsitzenden Jean-Marie Le Pen, die Finanzskandale, Machtspiele und Telefonabhörmaßnahmen, die lange verborgene außereheliche Tochter Mazarine, die er mit ihrer Mutter in einer staatlichen Wohnung unterbrachte, und nicht zuletzt die falschen Bulletins über seine Erkrankung.

      Während seiner gesamten Amtszeit baute Mitterrand mit Ehrgeiz und politischem Geschick an seiner eigenen Legende. Doch während der Ära Mitterrand zeigten sich seine Fehler und Grenzen, und so zwiespältig wie die Persönlichkeit des französischen Staatsmannes war auch seine Regierungszeit. Mitterrand sagte einmal: "Ich bin der letzte große Präsident. Der letzte in der Linie de Gaulles. Nach mir wird es in Frankreich keine anderen mehr geben."

      Mit der Louvre-Glaspyramide, der Bastille-Oper und nicht zuletzt mit der viertürmigen neuen Nationalbibliothek reihte er sich in die französische Tradition feudaler Machtdarstellung. So setzte sich der 79-jährig an Prostatakrebs Verstorbene bereits zu Lebzeiten Denkmäler. Für die Medien war er ein "sozialistischer Absolutist" oder "aufgeklärter Monarch", im Volksmund aber war aus dem "Onkelchen" nun "Gott" geworden.

      • ZDF-History: Geliebter Feind - 1000 Jahre Deutsche und Franzosen

      Film von Stefan Brauburger

      Deutsche und Franzosen - jahrhundertelang galten sie als "Erbfeinde". Doch seitdem Charles de Gaulle und Konrad Adenauer vor 50 Jahren den Freundschaftsvertrag zwischen ihren Nationen besiegelten, stehen die deutsch-französischen Beziehungen für Annäherung und Versöhnung. Wurden aus "Erbfeinden" damals "Erbfreunde"? Was ist Mythos, was Wahrheit im historischen Wechselspiel von Gemeinsamkeiten und Gegensätzen der beiden Völker? Vor 1200 Jahren regierte Karl der Große über ein Gebiet, aus dem später Frankreich und Deutschland hervorgingen.

      Doch seit wann kann überhaupt von "Franzosen" und "Deutschen" die Rede sein? Kann es Deutsche überhaupt ohne Franzosen geben und umgekehrt? Wer waren die tatsächlichen Kontrahenten der angeblichen deutsch-französischen "Erbfeindschaft"? Der Film von Stefan Brauburger reflektiert die wichtigsten Epochen der deutsch-französischen Beziehungen und lotet dabei die historische Bedeutung des Freundschaftsvertrages von 1963 aus.

      Moderation: Guido Knopp

      • De Gaulle und Adenauer - Eine deutsch-französische Freundschaft

      Film von Werner Biermann

      Sie waren beide sehr gespannt auf den anderen, als sie sich am 14. September 1958 zum ersten Mal trafen: Konrad Adenauer fürchtete, in De Gaulle einen kriegerischen General zu treffen, der die Deutschen, die er sein Leben lang bekämpft hatte, immer noch hasst – 13 Jahre nach Ende des letzten Krieges.

      De Gaulle, seit wenigen Wochen französischer Ministerpräsident, hatte deshalb eine demonstrative Geste gemacht und den deutschen Bundeskanzler in sein privates Landhaus nach Colombey-lesdeux-Églises eingeladen, etwas, das er nie zuvor mit einem Politiker getan hatte und auch niemals danach tat.

      Die Dokumentation von Werner Biermann nimmt den 50. Jahrestag der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages zum Anlass, die besondere Beziehung zweier Staatsmänner sowie das konfliktreiche Verhältnis der beiden Nachbarländer zu beleuchten.

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      Sonntag, 23.10.16
      14:00 - 17:00 Uhr (180 Min.)
      180 Min.
      Stereo

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