• 23.07.2016
      18:30 Uhr
      Die Kinder der Flucht (2/3) Wolfskinder | phoenix
       

      Man nannte sie "Wolfskinder" - Tausende Mädchen und Jungen, die bei Flucht und Vertreibung 1945 ihre Eltern verloren und in den ersten Jahren unter sowjetischer Besatzung in die Wälder flohen, wo sie ums nackte Überleben kämpften. Sie waren die letzten Opfer des Zweiten Weltkriegs. Der Film rekapituliert das bewegende Schicksal von fünf Geschwistern aus Ostpreußen.

      Samstag, 23.07.16
      18:30 - 19:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      VPS 18:00
      Stereo

      Man nannte sie "Wolfskinder" - Tausende Mädchen und Jungen, die bei Flucht und Vertreibung 1945 ihre Eltern verloren und in den ersten Jahren unter sowjetischer Besatzung in die Wälder flohen, wo sie ums nackte Überleben kämpften. Sie waren die letzten Opfer des Zweiten Weltkriegs. Der Film rekapituliert das bewegende Schicksal von fünf Geschwistern aus Ostpreußen.

       

      Ohne Eltern, ohne Obdach, ohne Nahrung erwartete sie in Ostpreußen der sichere Tod. Im benachbarten Litauen, so hieß es, sollte es Bauern geben, die Kindern Lebensmittel gaben. Doch der Weg dorthin war qualvoll und gefährlich. Vom Hunger getrieben zogen die Kinder durch die litauischen Wälder und Dörfer, von Bauernhof zu Bauernhof und erbettelten sich das Notwendigste.Bis zu 5.000 deutsche Kinder sollen sich auf den Weg in die baltischen Gebiete gemacht haben. Viele Litauer hatten Mitleid mit den Kindern, die teilweise nicht einmal mehr ihre eigenen Namen wussten. Sie gaben ihnen zu essen, manchmal auch Obdach und Arbeit. Doch Deutsche aufzunehmen war von der Sowjetverwaltung verboten worden. So konnten die Kinder nie lange an einem Ort bleiben. Überall lauerten Gefahren: wilde Tiere, untergetauchte Wehrmachtssoldaten oder Jugendbanden.

      Nach und nach wurden die Geschwister voneinander getrennt, bis schließlich nur noch die beiden Jüngsten zusammen waren. Wie durch ein Wunder überlebten alle fünf Liedke-Kinder die traumatische Zeit. Für drei der fünf Geschwister endete die Odyssee 1948 in einem Kinderheim in der DDR, zwei Schwestern blieben in Litauen zurück. Irmgard hatte das schwerste Los: Sie lebte bei einer Bauernfamilie, die sie wie eine Arbeitssklavin behandelte. Noch immer fällt es ihr schwer, über diese Zeit zu sprechen. Erst Mitte der fünfziger Jahre, als man in Westdeutschland schon vom Wirtschaftswunder sprach, fanden sich die Geschwister wieder. Bis heute sind die Wunden der Erinnerung nicht verheilt.

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      Samstag, 23.07.16
      18:30 - 19:15 Uhr (45 Min.)
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