• 05.03.2015
      02:30 Uhr
      Sünden an den Sängerknaben Die Akte Regensburger Domspatzen | phoenix
       

      Nachrichten über systematischen Kindesmissbrauch im berühmtesten Chor der katholischen Kirche erschütterten 2010 die Öffentlichkeit. Schnell trat das Bistum in Regensburg diesen Anschuldigungen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne entgegen. Im November 2014 legte das Bistum Regensburg einen ersten Tätigkeitsbericht vor: Die Kirche erkannte 30 Betroffene als Missbrauchsopfer an und zahlte dafür zwischen 1000 und 15.000 Euro pro Person. Ist die Affäre damit aufgearbeitet? Der Film dokumentiert den Umgang des Bistums mit den Vorwürfen, die so sehr im Widerspruch zu den Wert- und Moralvorstellungen der katholischen Kirche stehen.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 05.03.15
      02:30 - 03:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Nachrichten über systematischen Kindesmissbrauch im berühmtesten Chor der katholischen Kirche erschütterten 2010 die Öffentlichkeit. Schnell trat das Bistum in Regensburg diesen Anschuldigungen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne entgegen. Im November 2014 legte das Bistum Regensburg einen ersten Tätigkeitsbericht vor: Die Kirche erkannte 30 Betroffene als Missbrauchsopfer an und zahlte dafür zwischen 1000 und 15.000 Euro pro Person. Ist die Affäre damit aufgearbeitet? Der Film dokumentiert den Umgang des Bistums mit den Vorwürfen, die so sehr im Widerspruch zu den Wert- und Moralvorstellungen der katholischen Kirche stehen.

       

      Nachrichten über systematischen Kindesmissbrauch im berühmtesten Chor der katholischen Kirche erschütterten 2010 die deutsche Öffentlichkeit. Schnell trat das Bistum in Regensburg diesen Anschuldigungen mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne entgegen. Die Kirche versprach Aufklärung, Transparenz und unbürokratische Hilfe für die Betroffenen.

      Im November 2014, fünf Jahre nach dem Skandal, legt das Bistum Regensburg einen Tätigkeitsbericht vor: Die Kirche erkannte 30 Betroffene als Missbrauchsopfer an und zahlte ihnen dafür zwischen 1.000 und 15.000 Euro pro Person aus. Ist die Affäre damit aufgearbeitet? Sind die Opfer heute zufrieden? Die Recherchen zeichnen ein anderes Bild.

      Der Film erzählt die Geschichte von drei ehemaligen Domspatzen, deren Leben durch die Erfahrungen im Internat des berühmten Knabenchors für immer verändert wurde. Sie berichten über gnadenlose Misshandlungen, über Trinken- und Essensentzug, über alltägliche Demütigungen und Prügel. Und sie berichten, was ihnen nachts in den Schlafräumen der Präfekten angetan wurde. Alle drei stellten Anträge auf "Leistungen in Anerkennung des Leids", wie es im Formular der Kirche heißt. Die Dokumentation zeigt, was aus diesen Anträgen geworden ist. Die Filmemacherin Mona Botros begleitet die drei ehemaligen Sängerknaben bei ihrem stillen Kampf um Gehör und Gerechtigkeit.

      Insgesamt wurden 13 Geistliche der Diözese Regensburg verurteilt, wegen sexueller Straftaten an 77 Minderjährigen.
      Über die Aufarbeitung des Skandals gab Martin Linder, der Missbrauchsbeauftragte des Bistums Regensburg, erstmals ein Interview. Auch heute noch mag Linder vor der Kamera in Bezug auf das Internat der Regensburger Domspatzen nicht von einem "Fehler im System" sprechen. Wörtlich sagt er dazu: "Ich glaube, dass die Anforderungen dort sehr hoch sind, mit Schule und Musik und diesem Chordienst. Aber einen systematischen Fehler? Für viele Jugendliche, für viele Kinder ist das eine unglaubliche Herausforderung und Bestätigung. Da fällt mir eine pauschale Aussage - 'was ist der Fehler des Systems' schwer."

      Der Film dokumentiert den Umgang des Bistums mit den Vorwürfen, die so sehr im Widerspruch zu den Wert- und Moralvorstellungen der katholischen Kirche stehen.

      Film von Mona Botros

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      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 05.03.15
      02:30 - 03:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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