• 04.02.2013
      11:45 Uhr
      ARTE Reportage FRANKREICH 2011 | arte
       

      Themen:

      • Burkina Faso: Zuflucht der Tuareg
      • China: Der Niedergang von Wenzhou
      • Stalingrad: Patriotismus à la Putin

      Montag, 04.02.13
      11:45 - 12:35 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Themen:

      • Burkina Faso: Zuflucht der Tuareg
      • China: Der Niedergang von Wenzhou
      • Stalingrad: Patriotismus à la Putin

       
      • Burkina Faso: Zuflucht der Tuareg

      Der Nordosten von Burkina Faso ist seit März vergangenen Jahres das Ziel der Tuareg, die aus dem Norden Malis vor der Gewalt der radikalen Islamistengruppen fliehen. In einem Flüchtlingslager nahe Dori leben inzwischen 5000 Frauen, Männer und Kinder. Seit dem Angriff der Französischen Armee am 11 Januar sind täglich Dutzende Lastwagen mit Flüchtlingen im Lager eingetroffen, die Kämpfe gegen das Scharia-Regime der radikalen Islamisten in Mali vertreiben natürlich auch wieder die Zivilbevölkerung aus ihren Dörfern. 90 Prozent diese Flüchtlinge sind Tuareg, sagt die UNHCR, die das Flüchtlingslager verwaltet. Sie fliehen aber nicht nur vor den Kämpfen sondern auch vor der schwarzen Dorfbevölkerung in Mali, ihrem eigenen Land. Die Tuareg mit ihrer hellen Haut sind für viele der Schwarzen "Terroristen", sie halten sie für mit schuldig an der Misere in Mali und manche verabreden sich sogar zur tödlichen "Jagd auf die Turbane". Unsere Reporter berichten über die Schicksale der Flüchtlinge aus Mali in Burkina Faso.

      • China: Der Niedergang von Wenzhou

      Die Hafenstadt Wenzhou südlich von Schanghai ist die Hauptstadt der Privatwirtschaft in China. 400.000 Mittelständler erwirtschaften hier ein Prozent des chinesischen Bruttoinlandsproduktes. Millionen Schuhe, Brillen und Textilien werden hier gefertigt. Dann kam die Krise: Viele Unternehmen machen Verluste, Kredite wurden gekündigt, hunderttausende Arbeiter wurden arbeitslos. Seitdem Deng Xiao Ping Chinas Wirtschaft vor 30 Jahren von ihren staatlichen Fesseln befreite, ging es hier stetig aufwärts. Der Aufstieg begann in den Hinterzimmern. Heute wie damals produziert jede zweite Familie in Wenzhou irgendetwas: Kleider, Schuhe, Regenschirme oder Maschinenteile für die Industrie der Region. Die Menschen in Wenzhou gelten als geborene Unternehmer. Nach der Finanzkrise in den USA hatten die Banken auf Anordnung der Regierung die Zinsen gesenkt und billiges Geld auf den Markt geworfen. Doch viele Unternehmer investierten in den boomenden Immobilienmarkt statt in den Aufschwung ihrer Unternehmen. Der versprach fantastische Renditen. Eine gefährliche Immobilienblase wuchs. Im Sommer 2011 beschloss die Regierung ein jähes Bremsmanöver. Innerhalb weniger Wochen wurden Kredite gekündigt und die Zinsen fast verdoppelt. Inzwischen stehen nicht nur die Kräne auf den Baustellen still, auch die Konjunktur wurde abgewürgt. Die Blase platzte. Viele Unternehmer waren nicht mehr zahlungsfähig und liehen sich Geld von den Schattenbanken um ihre Produktion aufrecht zu erhalten. Wucherzinsen von 80 Prozent und mehr pro Jahr waren üblich. Sie führten unaufhaltsam in die Pleite. Edgar Wolf zeigt am Beispiel von zwei Unternehmern und einer Arbeiter-Familie die Folgen der Krise in Wenzhou.

      • Stalingrad: Patriotismus à la Putin

      70 Jahre liegen zwischen dem 2. Februar 2013 und dem 2. Februar 1943: Dem Tag an dem die deutsche Armee im Kessel von Stalingrad vor der Übermacht der Roten Armee kapitulieren musste. Dieser Tag war der Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg und das Ende von Hitlers Wahn, Russland und die Welt zu erobern. Unsere Reporter fuhren nach Stalingrad, heute Wolgograd, zu den offiziellen Feierlichkeiten dieses Jahrestages.
      Wolgograd, das ehemalige Stalingrad, ist heute vollständig wieder aufgebaut und bereitet sich darauf vor, den russischen Präsidenten Putin zu empfangen, zur Feier des 70. Jahrstages der Kapitulation der Soldaten unter Hitlers Kommando. Für Putin ist das eine gute Gelegenheit, vor historischer Kulisse die Stärke des heutigen Russland als würdiger Erbe alter Sowjetherrlichkeit öffentlich zu zelebrieren. Die Schlacht um Stalingrad ist tief verankert im Gedächtnis der Russen und irgendwo darüber schwebt auch noch der Geist von Stalin, dem Diktator, der das Deutsche Reich und Hitler in die Knie zwang.

      Ein symbolträchtiges Gedenken für die Alten und auch für die Jungen im Russland, eines, aus dem sich vielleicht ein neuer russischer Patriotismus à la Putin schmieden ließe.

      Das Magazin für aktuelle internationale Politik wird immer samstags gegen 18.00 Uhr ausgestrahlt. Durch die Sendung führen abwechselnd Andrea Fies und Nathalie Georges. Auf der Grundlage seines redaktionellen Sendeauftrags wirft "ARTE Reportage" den etwas anderen Blick auf wichtige Ereignisse des Weltgeschehens.

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