• 22.10.2011
      05:00 Uhr
      Hobbit - Der Urmensch von Flores Dokumentation Australien 2008 | arte
       

      Was genau fanden die Forscher, die 2003 ein winziges, menschenähnliches Skelett auf der indonesischen Insel Flores entdeckten? Der Fund löste einen Streit aus, der die Anthropologen in zwei Lager teilte.

      Samstag, 22.10.11
      05:00 - 06:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      HD-TV Stereo

      Was genau fanden die Forscher, die 2003 ein winziges, menschenähnliches Skelett auf der indonesischen Insel Flores entdeckten? Der Fund löste einen Streit aus, der die Anthropologen in zwei Lager teilte.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Simon Nasht
      Annamaria Talas

      Der Dokumentarfilm schildert die Entdeckung der hobbitähnlichen Hominidae. Und er dokumentiert die erbitterten wissenschaftlichen Auseinandersetzungen der folgenden Jahre sowie den aktuellen Forschungsstand, der die tatsächlichen Auswirkungen der Entdeckung widerspiegelt.
      Vier Jahre nach dem Fund wurden aussagekräftige Beweise dafür gefunden, dass der Homo floresiensis nicht vom Homo erectus abstammt, wie bis dahin angenommen wurde. Detaillierte Untersuchungen des Skelettes durch ein internationales Expertenteam zeigten, dass es weit früheren Ursprungs ist. Die Wurzeln des Homo floresiensis gehen auf die Australopithecine zurück, die frühesten in Afrika gefundenen Vormenschen, die vor mehr als 2,5 Millionen Jahren ausstarben.
      Der Hobbit besitzt eine rätselhafte Mischung uralter und moderner Eigenschaften. Seine Gestalt, Gehirngröße und Proportionen entsprechen einem Australopithecus, Zähne und Gesichtsstrukturen jedoch einem Homo erectus.
      Die Existenz des Homo floresiensis stellt die grundlegenden Thesen der Paläoanthropologie infrage: die Annahme, dass der Ursprung der Gattung Mensch in Afrika liegt und die Theorie, dass eine frühe Art des Homo erectus, deren Vertreter ein großes Gehirn hatten und Werkzeuge verwendeten, die erste menschliche Spezies war, die Afrika vor 1,8 Millionen Jahren verließ.
      Als Ergebnis des Fundes auf der Insel Flores muss in Betracht gezogen werden, dass der erste Mensch möglicherweise nicht aus Afrika, sondern aus Asien stammt, wo sein winziger Vorfahre über Generationen hinweg auf einer abgelegenen Insel überlebte. Vier Jahre nach der Entdeckung kehren Professor Morwood und seine indonesischen Kollegen zurück auf die Insel Flores, um ihre Forschungen fortzuführen.
      Skeptiker behaupten, die Entdeckung sei lediglich ein missgestalteter Mensch, und beharren darauf, dass nur der Fund eines weiteren Hobbitschädels die Diskussion endgültig beenden könne. Die Mitglieder des Entdeckerteams forschen erneut in den Kalksteinhöhlen von Liang Bua und sind überzeugt, Details über die Lebensweise des Hobbits herauszufinden.

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