• 06.07.2013
      16:40 Uhr
      Metropolis arte
       

      Themen:

      • Metropolenreport: Dublin
      • Peter Lang in Island
      • Ein Tabubruch in der amerikanischen Gründungsgeschichte - Kannibalismus unter Amerikas ersten englischen Siedlern
      • Das Phänomen Kunstfälschung - Bild oder Abbild?
      • Rigoletto in Aix-en-Provence
      • Youn Sun Nah - Mittlerin zwischen Welten
      • Der Unsichtbare: Dissident Li Bifeng

      Samstag, 06.07.13
      16:40 - 17:35 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      Themen:

      • Metropolenreport: Dublin
      • Peter Lang in Island
      • Ein Tabubruch in der amerikanischen Gründungsgeschichte - Kannibalismus unter Amerikas ersten englischen Siedlern
      • Das Phänomen Kunstfälschung - Bild oder Abbild?
      • Rigoletto in Aix-en-Provence
      • Youn Sun Nah - Mittlerin zwischen Welten
      • Der Unsichtbare: Dissident Li Bifeng

       
      • Metropolenreport: Dublin

      Dublin hat seine Hausaufgaben gemacht. Das Prädikat: Klassenbester! Bis Ende des Jahres will sich der Inselstaat durch konsequentes Sparen von der Finanzkrise erholt haben. Grund für schlechte Laune? Keineswegs. Bands aus Dublin muntern ganz Europa auf. Die Schriftsteller der Literaturhochburg schreiben auf Hochtouren. Und auf dem landesweiten Festival "The Gathering Ireland" wird die irische Kultur gleich ein ganzes Jahr gefeiert. We love Dublin! "Metropolis" lädt ein zu einem Streifzug durch die irische Hauptstadt.

      • Peter Lang in Island

      Ein Jahr lebt und arbeitet der deutsche Landschaftsmaler Peter Lang in Island. "Metropolis" hat ihn in seinem mobilen Atelier besucht.

      Island ist das Land der Gegensätze: Gletscher und heiße Quellen, wilde Lavafelder und idyllische Weiden, raue Stürme und stille Fjorde. All das möchte der renommierte deutsche Landschaftsmaler Peter Lang in seinen Bildern einfangen. In seinem mobilen Atelier - einem umgebauten Überseecontainer - arbeitet und wohnt er deshalb für ein Jahr inmitten der sagenumwobenen Natur Islands. In dem Reise-Container befördert der Künstler alles, was er zum Malen und Überleben braucht. Angefangen beim großen, ausklappbaren Atelierzelt mit festem Boden, über Kochgelegenheit, Bettstelle bis hin zum Solarmodul.

      Einsam steht der Malcontainer von Peter Lang auf einem Lavafeld. Hinter sich den Snaefelljökull, ein aktiver Gletschervulkan, vor sich der riesige Breidafjord. Und jeden Morgen schwimmen Wale vorbei. An Island faszinieren den Maler vor allem das Licht, die Landschaft und die überall spürbare Urgewalt. Doch es sind auch die Begegnungen mit den Menschen Islands, die Peter Lang inspirieren. Oft kommen Leute aus dem Nachbardorf Hellissandur vorbei und geben seinen Bildern Titel. Er fährt gemeinsam mit den Dorfbewohnern zum Fischen und wird zu traditionellen Festen eingeladen. Zu sehen ist der dort entstandene Bilderzyklus erstmals ab 15. September bei der Ausstellung im Leeren Beutel in Regensburg. "Metropolis" besucht den Maler bei der Arbeit in seinem mobilen Atelier und begleitet ihn bei der Suche nach den "Farben Islands".

      • Ein Tabubruch in der amerikanischen Gründungsgeschichte - Kannibalismus unter Amerikas ersten englischen Siedlern

      Harte Zeiten fordern große Opfer. Und besonders wenn es um das eigene Überleben geht. Wissenschaftler diskutieren schon lange, ob es bei Amerikas ersten englischen Siedlern in Virginia im "Hungerwinter" 1609/10 tatsächlich zu Kannibalismus kam. Hinweise aus zeitgenössischen Schriften sorgten über Jahrzehnte für Zweifel. Nun liefert die forensische Untersuchung eines Knochenfunds aus Jamestown den Beweis. Zwischen Küchenabfällen der Siedlung fanden Archäologen die Schädel- und Beinfragmente der 14jährigen "Jane" mit eindeutigen Spuren.
      1607 kamen die ersten Engländer an die Küste des amerikanischen James-River in Virginia und gründeten die erste dauerhafte Siedlung. Zwei Jahre später im Winter stehen die Siedler bereits kurz vor dem Aus. Die Nahrungsmittel sind knapp. Eingeschlossen in das Fort, umgeben von feindlich gesinnten Indianern kommt es in Jamestown zu ungeheuren Vorfällen.

      Ein Forscherteam aus Archäologen und Forensikern geht der Geschichte des Mädchens auf die Spur. Und für die Beziehungen zwischen weißen Amerikanern und den Indianern bietet die Entdeckung neuen Zündstoff, denn viele weiße Amerikaner sehen ihre Gründungsgeschichte durch die Entdeckung befleckt. "Metropolis" geht in Virginia auf Spurensuche.

      • Das Phänomen Kunstfälschung - Bild oder Abbild?

      Sechsstellige Eurobeträge bezahlt für einen falschen Giacometti, Max Ernst oder Kandinsky - da löst sich so manche Kapitalanlage in Luft auf. Kunstfälschungen sind heutzutage zu einem besonders lukrativen Geschäft für Betrüger geworden, denn der Kunstmarkt ist gefragter denn je. Bei den Auktionen werden Rekordpreise erzielt, doch nicht immer kommt das ersehnte Original unter den Hammer.

      Für die Kunsthistorikerin Tina Öcal sind Kunstfälschungen ein Phänomen unserer Zeit, eine logische Konsequenz der gestiegenen Nachfrage. Der Hype am Kunstmarkt ließe sich zum einen über die Sehnsucht nach Authentizität und Echtheit erklären, in einer Zeit, in der der Markt von Kopien und Abbildern übersättigt ist. Zum anderen aber auch mit der Angst vor der Inflation: Sachwerte suggerieren Sicherheit. Eine Sicherheit, die durch jeden Skandal in Frage gestellt wird.

      Der Freiburger Fälscher Beltracchi, die Giacometti-Fälschungen und jetzt die russische Avantgarde - die Fälscher werden von Fall zu Fall raffinierter und geschickter. Es scheint: Was bei dem einen Fall zur Enttarnung führte, ist beim nächsten bereits Teil des Fälscher-Einmaleins. Es ist ein Katz- und Mausspiel: Polizei, Kunsthistoriker, Naturwissenschaftler im Wettlauf gegen die Kunstfälscher.

      • Rigoletto in Aix-en-Provence

      Pünktlich zum 200. Geburtstag Giuseppe Verdis eröffnet Aix-en-Provence sein Opernfestival im Juli mit Rigoletto (1851). Das Hauptwerk des italienischen Komponisten erzählt die Geschichte eines Hofnarren, der versucht, seine Tochter vor Unzucht zu retten und sie am Ende tragisch verliert. Rigoletto, ein Melodram über Tugend, Fremdbestimmung und eine Vater-Tochter-Beziehung.

      ARTE überträgt die Oper am 12. Juli live aus Südfrankreich. Es ist der Auftakt einer Auswahl von Verdis besten Opern und Konzerten, die bis Ende des Jahres auf ARTE gezeigt werden.

      "Metropolis" ist nach Aix-en-Provence gereist und hat bei Dirigent Gianandrea Noseda und Regisseur Robert Carsen exklusiv hinter die Kulissen geblickt.

      • Youn Sun Nah - Mittlerin zwischen Welten

      Sie ist ein Stimmwunder, die koreanische Jazz-Sängerin Youn Sun Nah. Die 44-Jährige fing erst spät mit dem Singen an, ging von Korea nach Paris, weil sie fasziniert war von der emotionalen Tiefe in den Chansons. Jetzt ist sie auf dem Weg ein Jazz-Star zu werden.

      "Der Jazz kam zu mir", sagt Youn Sun Nah, "und das war reiner Zufall. Ich habe niemals geglaubt, dass ich eines Tages Sängerin werden würde. Mit 25 wollte ich Gesang studieren und fragte befreundete Musiker, welche Musikrichtung ich einschlagen sollte. Und sie empfahlen mir Jazz. Ich dachte, okay, das klingt interessant - ich versuche es. Ich hatte keine Ahnung von Jazz und fing fast bei null an. Doch jetzt bin ich sehr glücklich damit."

      Bis Ende des Jahres tourt Youn Sun Nah durch Europa - der Metropolis Musik-Tipp.

      • Der Unsichtbare: Dissident Li Bifeng

      "Wie soll ich Dir das alles erklären / wenn ich suche nach Dir / mein Sohn?" Im zehntausend Kilometer entfernten Kanada rezitiert der 17-jährige Jiang Jaiji die Zeilen seines Vaters Li Bifeng und appelliert an die chinesische Regierung, ihn endlich freizulassen. Den Vater, den er kaum kennt und der seit 1989 fast ununterbrochen im Gefängnis sitzt, weil er sich für Demokratie in China eingesetzt hat. Es gibt nur drei Fotos von ihm, dem gesichtslosen, unbekannten chinesischen Dichter, dessen Werk immer wieder von den Gefängniswärtern konfisziert wird. Erst sein berühmter Freund Liao Yiwu sorgt dafür, dass er nicht vergessen wird, dass die Welt auf ihn blickt. Li Bifeng ist nicht der einzige Schriftsteller, der in China im Gefängnis sitzt, es sind mehr als vierzig. Auf viele Arten lässt der chinesische Staat Dissidenten verschwinden.

      Am 4. Juni wurde auf Jiang Jaijis Initiative mit weltweiten Lesungen daran gedacht. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Es ist der 24. Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens, der Niederschlagung der Demokratiebewegung, der beide Dichter ihre Freiheit geopfert haben.

      Neueste Filme und Bücher, Aktuelles aus Musik, Theater und Tanz präsentiert ARTE jede Woche in "Metropolis".

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      Samstag, 06.07.13
      16:40 - 17:35 Uhr (55 Min.)
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      HD-TV Stereo

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