• 10.10.2015
      12:00 Uhr
      Zum Glück Deutschland - Ein anderer Blick auf unser Land Film von Birgit Schulz und Luzia Schmid - ARD-Themenwoche "Heimat" | ONE
       

      Schon zum zweiten Mal wurde Deutschland in einer Umfrage der BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt - zur großen Überraschung vieler Deutscher. Jahrzehntelang galt Deutschland bei den Deutschen als nicht besonders liebenswert. In der Dokumentation Zum Glück Deutschland" erzählen uns Immigranten ihre Geschichten über unser Land, ihre neue Heimat. Geschichten, die uns überraschen, berühren, die Augen öffnen, wir sehen unser Land aus ihrem Blickwinkel, sehen, was sie schön und begehrenswert finden an Deutschland.

      Samstag, 10.10.15
      12:00 - 13:15 Uhr (75 Min.)
      75 Min.
      HD-TV Stereo

      Schon zum zweiten Mal wurde Deutschland in einer Umfrage der BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt - zur großen Überraschung vieler Deutscher. Jahrzehntelang galt Deutschland bei den Deutschen als nicht besonders liebenswert. In der Dokumentation Zum Glück Deutschland" erzählen uns Immigranten ihre Geschichten über unser Land, ihre neue Heimat. Geschichten, die uns überraschen, berühren, die Augen öffnen, wir sehen unser Land aus ihrem Blickwinkel, sehen, was sie schön und begehrenswert finden an Deutschland.

       

      Schon zum zweiten Mal wurde Deutschland in einer Umfrage der BBC zum beliebtesten Land der Welt gewählt - zur großen Überraschung vieler Deutscher. Jahrzehntelang galt Deutschland bei den Deutschen als nicht besonders liebenswert. Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust machten uns international zum Außenseiter. Selbst nachdem der Weg zurück in die internationale Gemeinschaft gefunden war, fiel es vielen Deutschen schwer, das eigene Land zu lieben. So mancher hoffte im Ausland, nicht als Deutscher erkannt zu werden, wollte besonders weltgewandt sein. Deutsches Liedgut, Patriotismus, der Rhein - alles spießig - nur auf die freie Fahrt auf der Autobahn konnte man stolz sein, darum ließ man sich gerne beneiden im Ausland. Doch vor lauter Angst, als Spießer" zu gelten, merkten wir nicht, dass Deutschland plötzlich in" ist: Spanier, Dänen, Griechen, Iraner, Syrer, sogar Amerikaner suchen bei uns eine neue Zukunft. Deutschland ist nach den USA laut OECD sogar neuerdings das weltweit zweitbeliebteste Einwanderungsland. Demokratie, gute Wirtschaft, grundsolides System - das haben andere Länder auch. Warum dann ausgerechnet Deutschland?

      In der Dokumentation Zum Glück Deutschland" erzählen uns Immigranten ihre Geschichten über unser Land, ihre neue Heimat. Geschichten, die uns überraschen, berühren, die Augen öffnen, wir sehen unser Land aus ihrem Blickwinkel, sehen, was sie schön und begehrenswert finden an Deutschland.

      Die türkische Menschenrechtlerin Seyran Ates glüht für das deutsche Grundgesetz, das ihr die Freiheit garantiert, ihre politische Meinung klar und ungefährdet auszusprechen. Mit sechs Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Berlin. Zuhause lebt sie traditionell türkisch, doch in der freiheitsbetonten Welt der Schule erlebt Seyran eine neue Welt. Als junge Jurastudentin engagiert sich sie sich in einer Beratungsstelle, die türkischen Frauen einen Weg aus der häuslichen Gewalt weist. Der Mann einer Klientin schießt sie eines Tages nieder. Obwohl sie nur knapp überlebte, kämpft sie heute erst recht für die Freiheiten auch der muslimischen Bevölkerung in Deutschland: Wenn ich die deutsche Verfassung lese, läuft mir ein Schauer über den Rücken, weil sie mir ein Sicherheitsgefühl, ein schönes Gefühl zu diesem Land vermittelt."

      Der israelische Maler Eldar Farber liebt das deutsche Licht und den deutschen Wald und findet, dass in der brüchigen Identität der Deutschen eine echte Entwicklungsmöglichkeit für dieses Land liegt. Eldar, Sohn eines Holocaustüberlebenden, ist davon überzeugt, dass die Deutschen sich gerade wegen ihrer historischen Schuld ständig in Frage stellen und genau das ist ihre große Chance.

      Der Landarzt Armin Ballouz stammt ursprünglich aus dem Libanon und besitzt drei Trabbis, mit denen er mit Vorliebe durch die saftig grüne und rapsgelbe Landschaft der Uckermark saust. Aber auch durch Plattenbauareale, die so aussehen, als wäre die DDR nicht längst Geschichte. Hier begegnet Armin Ballouz immer wieder Bewohnern, die stur an der Tristesse festhalten und bringt jeden Tag ein Stückchen gute Laune unter die Leute.

      Für die US-amerikanische Internetaktivistin Allegra Searle-Lebel ist Berlin Inbegriff der Freiheit, weil viele hier sich an die Stasi erinnern und wissen, wohin Überwachung führt. Allegra hat kein Smartphone und ist auch nicht bei Facebook. Sie fürchtet die übergriffige Allmacht des amerikanischen Spionageapparates, der sich die Internet- und Kommunikationstechnologien einverleibt hat. In den USA halten sie viele deshalb für verrückt. Deutschland ist für die Amerikanerin das Land, in dem sie sich freier und sicherer fühlt, als in ihrer Heimat USA.

      Und dann begleitet die Dokumentation Zum Glück Deutschland" eine Gruppe syrischer Flüchtlinge im Grenzdurchgangslager Friedland. Wir erfahren, was sie erstaunt - dass Töchter ohne ihre Väter ihren Ehemann aussuchen dürfen und was sie kaum glauben können - dass Polizisten nicht automatisch korrupt sind.

      Manchmal ist der Blick von außen auf das eigene Land aufregender als eine Reise in ein exotisches Land: Deutschland, Sommermärchen und Sehnsuchtsland, liebenswerte neue Heimat - eine Entdeckungsreise durch unser eigenes Land: Zum Glück Deutschland - Ein anderer Blick auf unser Land".

      ARD-Themenwoche Heimat

      Die "ARD-Themenwoche Heimat" findet unter Federführung des Südwestrundfunks (SWR) vom 4. bis 10. Oktober 2015 statt. Paten der Themenwoche sind die Schauspielerin Natalia Wörner, der Sänger und Musiker Herbert Grönemeyer und der Fußball-Star Mesut Özil.

      SWR-Intendant Peter Boudgoust: "Heimat bedeutet für jeden etwas anderes. Heimat verbindet und polarisiert. Und der Heimatbegriff wurde mal missbraucht, mal überhöht. Mit der ARD-Themenwoche soll der Blick auf die Heimat geschärft werden - auf das Besondere, Wertvolle, Unverwechselbare. Unser Wunsch ist es aber auch Diskussionen anzuregen mit dem Ziel, Heimat nach der Themenwoche vielleicht mit anderen Augen zu sehen."

      Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen: "Heimat stiftet Identität. Weltweite Flüchtlingsströme und steigende Ressentiments gegenüber Fremden zeigen jedoch die gesellschaftspolitische Brisanz, die diesem Begriff - auch - zu eigen ist. All diese sehr unterschiedlichen Aspekte werden sich in unserem vielfältigen Programmangebot widerspiegeln."

      Eine Woche, ein Thema: Im Ersten, in allen Dritten und in den Partnerprogrammen der ARD, im Radio und im Internet werden vom 4. bis 10. Oktober die unterschiedlichsten Facetten von "Heimat" in den Mittelpunkt gerückt: neben aktuellen, politischen Implikationen von "Heimat" die vielfältige, reiche Kultur, die "Heimat" in all ihrer Unterschiedlichkeit ausmacht, aber auch die moderne "Heimat" - mit Trends und dem Heimatgefühl der jungen Generation.

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      Samstag, 10.10.15
      12:00 - 13:15 Uhr (75 Min.)
      75 Min.
      HD-TV Stereo

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