• 02.11.2014
      01:25 Uhr
      Hölle Kinderpsychiatrie Gewalt und Missbrauch hinter Anstaltsmauern | tagesschau24
       

      Schläge, Beruhigungsmittel, Einzelarrest - seine Kindheit beschreibt Karl-Heinz Großmann als Hölle auf Erden. Mit 13 Jahren kam er als gesunder Junge in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg. Diagnose: Debilität, also Schwachsinn. Jahrelang war er Gewalt durch das Pflegepersonal schutzlos ausgeliefert, wurde mehrmals in dieser Zeit missbraucht, durch eine Nonne. Tausende Kinder und Jugendliche wurden damals in die Psychiatrien abgeschoben - und erlebten dort einen Alltag voller Strafen und Gewalt. Wie aber konnten die Zustände hinter den Klinikmauern so lange unentdeckt bleiben?

      Nacht von Samstag auf Sonntag, 02.11.14
      01:25 - 02:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      VPS 01:20
      Stereo

      Schläge, Beruhigungsmittel, Einzelarrest - seine Kindheit beschreibt Karl-Heinz Großmann als Hölle auf Erden. Mit 13 Jahren kam er als gesunder Junge in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg. Diagnose: Debilität, also Schwachsinn. Jahrelang war er Gewalt durch das Pflegepersonal schutzlos ausgeliefert, wurde mehrmals in dieser Zeit missbraucht, durch eine Nonne. Tausende Kinder und Jugendliche wurden damals in die Psychiatrien abgeschoben - und erlebten dort einen Alltag voller Strafen und Gewalt. Wie aber konnten die Zustände hinter den Klinikmauern so lange unentdeckt bleiben?

       

      Schläge, Beruhigungsmittel, Einzelarrest - seine Kindheit beschreibt Karl-Heinz Großmann als Hölle auf Erden. Mit 13 Jahren kam er als gesunder Junge in die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Marsberg. Diagnose: Debilität, also Schwachsinn. Jahrelang war er Gewalt durch das Pflegepersonal schutzlos ausgeliefert, wurde mehrmals in dieser Zeit missbraucht, durch eine Nonne. Karl-Heinz Großmann hat darüber fast 50 Jahre geschwiegen - bis heute.

      Auch Wolfgang Petersen kann seine Zeit in der Kinderpsychiatrie nicht vergessen. Als Neunjähriger war er lebhaft, gab oft Widerworte. Das reichte aus, um ihn vom Kinderheim in die Psychiatrie nach Schleswig zu verlegen. Schläge durch Pfleger waren auch hier an der Tagesordnung. Sie pressten ihn in eine Zwangsjacke, drückten ihn unter Wasser. Wenn sich Petersen oder Großmann beschwerten, hagelte es weitere Strafen. Und es hieß: "Euch Idioten glaubt ja eh keiner."

      Die Betroffenen wollen heute, dass ihr Leid nicht nur bekannt, sondern endlich auch anerkannt wird - und sie entschädigt werden. Doch bislang gibt es aus der Politik kein Geld. Doch die Opfer von damals wollen das nicht auf sich sitzen lassen.

      "die story" deckt auf: Wie Karl-Heinz Großmann und Wolfgang Petersen wurden damals tausende Kinder und Jugendliche in die Psychiatrien abgeschoben - und erlebten dort einen Alltag voller Strafen und Gewalt. Erst nach unseren Recherchen hat sich der Träger der Kinderpsychiatrie Marsberg, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, bei den Opfern entschuldigt. Wie aber konnten die Zustände hinter den Klinikmauern so lange unentdeckt bleiben? Warum hat jahrzehntelang niemand die Verantwortung dafür übernommen? Und warum bekommen die Betroffenen bis heute keine Entschädigung?

      Aus der Reihe "die story"

      Wird geladen...
      Nacht von Samstag auf Sonntag, 02.11.14
      01:25 - 02:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      VPS 01:20
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024