• 06.07.2013
      11:30 Uhr
      Exclusiv im Ersten: Repariert statt aussortiert Die Kämpfer gegen Elektroschrott | tagesschau24
       

      Berge von Waschmaschinen, Fernsehern und Kühlschränken türmen sich in der alten Fabrikhalle. "Die haben die Leute alle weggeschmissen", erklärt Elektromeister Karl Lorenz. "Dabei sind viele der Geräte noch vollkommen intakt. Da steckt nur eine Socke im Abflussschlauch. Aber nichts funktioniert mehr, also weg damit. So läuft das heute!" Jedes Jahr landen in Deutschland 600.000 Tonnen Elektrogeräte auf dem Schrott. Dass es anders geht, beweist ein Projekt im Landkreis Darmstadt-Dieburg. "Azur" nennt sich die Einrichtung, das steht für "Arbeitsinitiative für Zerlegung und umweltgerechtes Recycling".

      Samstag, 06.07.13
      11:30 - 12:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Berge von Waschmaschinen, Fernsehern und Kühlschränken türmen sich in der alten Fabrikhalle. "Die haben die Leute alle weggeschmissen", erklärt Elektromeister Karl Lorenz. "Dabei sind viele der Geräte noch vollkommen intakt. Da steckt nur eine Socke im Abflussschlauch. Aber nichts funktioniert mehr, also weg damit. So läuft das heute!" Jedes Jahr landen in Deutschland 600.000 Tonnen Elektrogeräte auf dem Schrott. Dass es anders geht, beweist ein Projekt im Landkreis Darmstadt-Dieburg. "Azur" nennt sich die Einrichtung, das steht für "Arbeitsinitiative für Zerlegung und umweltgerechtes Recycling".

       

      Ein komplizierter Name, aber eine simple Idee: Wenn die Kommunen schon verpflichtet sind, Elektrogeräte recyceln zu lassen, warum nicht Nutzen daraus ziehen, für die Umwelt und die Menschen? Karl Lorenz, der Werkstattleiter der "Azur", und seine Männer suchen aus dem Schrott heraus, was sich reparieren lässt: Waschmaschinen, Geschirrspüler, Wäschetrockner. Alles wird akribisch überholt, getestet und blitzblank geputzt. Erst dann kommen die Geräte in die hauseigene Verkaufsabteilung.

      Für viele hier die erste sinnvolle Tätigkeit seit Jahren. Denn die "Azur" arbeitet mit Langzeitarbeitslosen, sogenannten Ein-Euro-Jobbern. Menschen, wie der 28-jährige Michael Radolla, der in seinem bisherigen Berufsleben gescheitert ist, bekommen hier eine zweite Chance. "Ist doch großartig!", strahlt Karl Lorenz. "Gut für die Umwelt und gut für meine Leute, die sonst frustriert zu Hause sitzen. Das könnte man in ganz Deutschland so machen!" Stattdessen kämpft die Einrichtung ums Überleben. Denn seitdem die Bundesregierung im vergangenen Jahr die Mittel für Langzeitarbeitslose gekürzt hat, fehlt es dem Projekt an Geld und Arbeitskräften. Die Reporter Carsten Rau und Hauke Wendler haben sich bei Azur einmal umgeschaut und den Alltag der Ein-Euro-Jobber mit der Kamera begleitet.

      Film von Carsten Rau und Hauke Wendler

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      Samstag, 06.07.13
      11:30 - 12:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
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