• 30.09.2017
      20:15 Uhr
      Die Außenhändler - DDR im Angebot (1/2) Film von Lutz Pehnert | ARD alpha
       

      Wie aktiv die DDR im Ausland agierte, einkaufte, verkaufte, überrascht heute noch. Die Menschen, die diesen Handel organisierten, waren die Einzigen, die zum Ende der DDR zwei Wirtschaftssysteme kannten und beherrschten. Wann immer etwas gekauft oder verkauft werden soll, tritt der zuständige Außenhandelsbetrieb auf den Plan und mit ihm Außenhändler, die Verträge verhandeln.

      Samstag, 30.09.17
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Wie aktiv die DDR im Ausland agierte, einkaufte, verkaufte, überrascht heute noch. Die Menschen, die diesen Handel organisierten, waren die Einzigen, die zum Ende der DDR zwei Wirtschaftssysteme kannten und beherrschten. Wann immer etwas gekauft oder verkauft werden soll, tritt der zuständige Außenhandelsbetrieb auf den Plan und mit ihm Außenhändler, die Verträge verhandeln.

       

      Von Beginn an kämpft die DDR um Anerkennung und einen gewissen Wohlstand. Die wichtigsten Akteure dabei sind die DDR-Außenhändler - die Manager des Sozialismus. Im Auftrag des Staates sollen sie für einen schwungvollen Absatz von DDR-Produkten im Ausland, am liebsten natürlich im westlichen Ausland, sorgen. Sie verhandeln nach den Vorgaben der Planwirtschaft mit dem westlichen Finanzkapital und bewegen sich in den ersten Jahrzehnten als wirtschaftliche Vertreter eines Landes, das für einen Teil ihrer Gesprächspartner politisch nicht mal existiert.

      Immer wieder geht es auch darum, die Grenzen des kalten Krieges zu umgehen, die Hallstein-Doktrin und die Embargobestimmungen der westlichen Länder. Schon in der Ulbricht-Ära beginnt die DDR, sich außerhalb der sozialistischen Wirtschaftspartner, der Länder des RGW, zu bewegen und die engen Vorlagen des Systems zu verlassen. Das Wirtschaftssystem des RGW ist ein in sich geschlossenes, mit möglichst günstigen Konditionen für die Mitglieder und mit unter dem Weltmarktpreis liegenden Einkaufspreisen. Die DDR macht sich das zu Nutze, indem sie z.B. Erdöl in der Sowjetunion günstig einkauft, im Petrochemischen Kombinat Schwedt zu Kraftstoff veredelt und nach Westberlin verkauft. Unter den RGW-Ländern galt die DDR als das am besten entwickelte Land, mit dem höchsten Lebensstandard.

      Wie aktiv die DDR im Ausland agierte, einkaufte und verkaufte, überrascht noch heute. Die Menschen, die diesen Handel organisierten, waren die einzigen, die zum Ende der DDR zwei Wirtschaftssysteme kannten und beherrschten. Die Geschichte der DDR-Außenhändler zu erzählen, ist der Schlüssel für ein besonderes Stück DDR und für den Kern dessen, woran sie zugrunde ging: des ökonomischen Ausverkaufs. Ging es in den ersten Jahren noch darum, die DDR-Produkte in der Welt zu vermarkten und dringend Benötigtes für das Land zu importieren, waren die Außenhändler in den späteren Jahren vorwiegend Devisenbeschaffer. Gehandelt wurde nicht mehr, um Produkte für die DDR zu beschaffen, sondern um Gewinne in fremder Währung zu erzielen. Wann immer etwas gekauft oder verkauft werden soll, trat der zuständige Außenhandelsbetrieb auf den Plan und mit ihm Außenhändler, die sich in beiden Wirtschaftssystemen auskannten, Verträge verhandelten und bei Bedarf fast überall auf der Welt Marktrecherchen anstellten. Sie kannten das Land besser als alle anderen - von innen und außen.

      Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte des DDR-Außenhandels aus der Perspektive derer, die zu den „Managern des Sozialismus“ wurden - die Außenhändler.

      Wird geladen...
      Samstag, 30.09.17
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024