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Stab und Besetzung
Produktion | Heike Ernst |
Moderation | Julia Westlake |
Redaktionelle Leitung | Christoph Bungartz |
Zu dumm zum wählen? Eben deshalb will ein amerikanischer Wissenschaftler nicht allen Wählern das Wahlrecht zugestehen. Der provokante Titel seines ebenso provokanten Buches lautet daher"Gegen die Demokratie" (Ullstein). Jason Brennan ist der Meinung, dass die Demokratie in der heutigen Gesellschaft nicht mehr zeitgemäß ist. "Tanz der Trottel", so bezeichnete der Professor für Philosophie den Wahlsieg von Donald Trump. Er glaubt, dass viele Menschen schlicht und ergreifend zu ungebildet sind, um politische Fragen zu beantworten. Daher sei es besser, wenn nur noch die wählen dürfen, die vernünftig und informiert genug sind. Wie er das umsetzen würde und was die Menschen dazu sagen, wenn ihnen das Wahlrecht entzogen würde, das "Kulturjournal" hat sich umgehört.
Sie sind Prediger und Seelsorger, sie taufen, konfirmieren, verheiraten und geleiten zur letzten Ruhe. In vielen norddeutschen Gemeinden begleiten Pfarrerinnen und Pfarrer die Menschen ein Leben lang, sie sind wichtige Figuren des öffentlichen Lebens, selbst dort, wo der normale sonntägliche Gottesdienst nicht so gut besucht ist. Daneben müssen Pfarrer die Gemeinde organisieren: Verwaltungsarbeiten, Personalführung, ein volles Programm. Das eigene Privatleben muss da oft hinten anstehen. Vielleicht auch deswegen haben die evangelische und auch die katholische Kirche Nachwuchsprobleme. In den nächsten Jahren steht eine Pensionierungswelle bevor. Die Zahl der Theologiestudenten ist zwar stabil, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass nicht alle Stellen nachbesetzt werden können. Deshalb hat die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) eine Kampagne gestartet, um junge Menschen anzuwerben: "Dein Beruf. Das volle Leben". Das "Kulturjournal" spricht mit einer jungen Pastorin aus Niedersachsen über die Vor- und Nachteile des Berufs und mit dem Beauftragten der Landeskirche Hannover über Versäumnisse und Herausforderungen.
Sie waren ein Paar. Jung, glücklich. Bis er sie vergewaltigte. Zwei Stunden lang. Die Isländerin Thordis Elva ist 16 Jahre alt, als ihr Freund Tom, Austauschschüler aus Australien, sie nach einer Party missbraucht. Ihre erste große Liebe, die ihr so etwas antut. Als sie ahnt, dass sie tatsächlich vergewaltigt worden war, befindet er sich schon wieder am anderen Ende der Welt. Sie betäubt ihren Schmerz im Alkohol, fängt an sich zu ritzen, entwickelt Essstörungen. Dann entschließt sich Thordis, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Sie schlägt ihm ein Treffen vor, in Kapstadt, auf halber Strecke zwischen Reykjavik und Sydney. Sie will Tom vergeben, die Opferrolle ablegen. Darüber haben beide zusammen nun ein Buch geschrieben: "Ich will dir in die Augen sehen. Eine Frau trifft den Mann, der sie vergewaltigt hat" (Knaur). Ein bewegender Bericht von zwei Menschen auf dem Weg von Gewalt zur Versöhnung. Das "Kulturjournal" trifft beide und spricht mit ihnen über diesen langen Weg.
Was ist "der Islam" denn nun? Der Hamburger Kabarettist Kerim Pamuk schließt mit seinem Lexikon "Der Islam, das Islam, was Islam" Wissenslücken von A wie Allah über B wie böser Blick bis Z wie Zuckerfest, ernst gemeint und mit hintergründigem Humor. Und er beantwortet dabei auch Fragen, die man sich nie gestellt hat: Warum nehmen muslimische Männer im Fastenmonat Ramadan schnell mal zehn Kilo zu? Gibt es Engel im Islam? Warten auf den Märtyrer im Paradies wirklich 72 Jungfrauen oder nur eine 72-jährige Jungfrau? Pamuk will die Religion nicht den Religiösen überlassen. Für das "Kulturjournal" macht er ein Islam-Quiz in der Fußgängerzone. Mit überraschendem Ergebnis.
In der virtuellen Welt ist im Prinz
ip erst einmal alles möglich: sich in Sekundenschnelle in die Berge oder ans Meer beamen, auf einem Steg zwischen Hochhäusern balancieren und dabei ziemlich ins Schwitzen kommen oder aber auch erleben, wie es ist, in einem Flüchtlingslager zu leben. In Spanien werden Straftäter, die wegen Gewalt an Frauen verurteilt sind, in den Körper einer Frau versetzt, die bedroht wird. Und es gibt Versuche, Phobien zu überwinden, indem sich Menschen in der virtuellen Welt ihrer Angst aussetzen. Experten und Entwickler sind überzeugt: virtuelle Techniken helfen, das Bewusstsein zu erweitern und vielleicht auch nachhaltig zu beeinflussen. Das "Kulturjournal" macht sich auf in die Virtualität und fragt nach: was ist möglich und zu welchem Zweck? Und wo lauern die Gefahren in einer Welt, in der scheinbar alles möglich ist?
Julia Westlake kämpft sich durch die High- und Lowlights der Kulturwoche. Wer hat besonders aufgeregt? Was hat amüsiert? Und wo lauert die nächste Gefahr für Kunst, Kultur und Gesellschaft? Mini-Verrisse über skurrile Abgründe der menschlichen Schaffenskraft: Julia Westlake sucht das Wahre, Schöne, Gute und findet oft das Gegenteil.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024