• 09.05.2024
      07:00 Uhr
      Geo-Tour Das Montafon - Auf der Spur des Alpenerzes | SR Fernsehen
       

      Das Montafon im österreichischen Vorarlberg ist eine faszinierende Gebirgslandschaft. Nicht allein wegen der schneebedeckten Gipfel und der hochgelegenen Sonnenterrassen. Das Besondere liegt dort unter der Erde: Es sind seine Bodenschätze. Im Montafon wurde im Mittelalter Silber aus dem Berg gehauen. Das brachte Wohlstand in die Region und kurbelte den Handel über den Alpenraum hinaus an. Forscher*innen können zeigen, dass das Montafon über ein Handelsnetz mit Mitteleuropa verbunden war - und das schon seit der Bronzezeit. Eisenerz und Kupfergestein wurden schon um 800 v. Chr. aus den Montafoner Bergen geholt.

      Donnerstag, 09.05.24
      07:00 - 07:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Das Montafon im österreichischen Vorarlberg ist eine faszinierende Gebirgslandschaft. Nicht allein wegen der schneebedeckten Gipfel und der hochgelegenen Sonnenterrassen. Das Besondere liegt dort unter der Erde: Es sind seine Bodenschätze. Im Montafon wurde im Mittelalter Silber aus dem Berg gehauen. Das brachte Wohlstand in die Region und kurbelte den Handel über den Alpenraum hinaus an. Forscher*innen können zeigen, dass das Montafon über ein Handelsnetz mit Mitteleuropa verbunden war - und das schon seit der Bronzezeit. Eisenerz und Kupfergestein wurden schon um 800 v. Chr. aus den Montafoner Bergen geholt.

       

      Das Montafon im österreichischen Vorarlberg ist eine faszinierende Gebirgslandschaft. Nicht allein wegen der schneebedeckten Gipfel und der hochgelegenen Sonnenterrassen. Das Besondere liegt dort unter der Erde: Es sind seine Bodenschätze. Im Montafon wurde im Mittelalter Silber aus dem Berg gehauen. Das brachte Wohlstand in die Region und kurbelte den Handel über den Alpenraum hinaus an. Forscher*innen können zeigen, dass das Montafon über ein regelrechtes Handelsnetz mit ganz Mitteleuropa verbunden war. Die anscheinend so abweisenden Alpen waren keine unüberwindliche Barriere, sondern im Gegenteil ein äußerst aktiver Handels- und Transitraum. Am Beispiel Montafon können sie das exemplarisch belegen. Die Arbeitsbedingungen unter Tage waren hart: In mühsamster Handarbeit wurden enge Stollen in den Berg getrieben. Einige Stollen sind noch erhalten und darin ganz besondere Spuren im Stein: Die Bearbeitungsspuren der Eisenpickel, mit denen ein Mann in gebückter Haltung 30 Zentimeter Vortrieb pro Tag schaffte und dabei 20 Eisenspitzen stumpf gehauen hat. Experimentelle Archäologinnen und Archäologen haben die Arbeitsbedingungen von damals rekonstruiert.

      Im Montafon wurden auch Eisen und Kupfer abgebaut - und das lange vor dem Mittelalter. Eisenerz und Kupfergestein wurden schon von den Kelten aus dem Berg geholt und, wie neueste Ausgrabungen zeigen, sogar noch viel früher: in der Bronzezeit, zu Zeiten des Trojanischen Krieges. Ähnliche Waffen wie sie im archaischen Griechenland hergestellt wurden, wurden unter der Grasnarbe am Montafoner Frigawald entdeckt. Wahrscheinlich ist das Montafon das älteste Bergbaugebiet Mitteleuropas.

      Seit 20 Jahren erforscht der Frankfurter Professor Rüdiger Krause die Montangeschichte des Montafons. Ihm sind dabei durch neue Grabungsmethoden viele Entdeckungen gelungen.

      Der Film begibt sich auf eine chronologische Zeitreise, beginnend mit der frühen Bronzezeit, zeigt den Bergbau der Kelten der Eisenzeit sowie die Hochzeit des Bergbaus im Mittelalter, als das Silber die Menschen im Montafon reich machte. Die Kamera beobachtet auch spannende Experimente: Wie wurde vor über 2.000 Jahren aus dem gewonnenen Eisenerz ein Messer geschmiedet? Wie war die Arbeit unter Tage wirklich? Auf der Spur des Alpenerzes gibt es vieles zu entdecken.

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