• 12.08.2017
      13:30 Uhr
      Land im Gezeitenstrom Von den Halligen bis zur Eider | Radio Bremen TV
       

      Nordfrieslands Süden, ein Land am Meer und im Meer, von mächtigen Gezeitenströmen durchzogen, bevölkert von einem ganz eigenen Menschenschlag, ist einzigartig. So rau und klar, wie Land und See, sind auch die Menschen, die diese Gegend formten und immer noch formen. Der Film zeigt ihre wundersame Welt im Norden Deutschlands.

      Samstag, 12.08.17
      13:30 - 14:30 Uhr (60 Min.)
      60 Min.

      Nordfrieslands Süden, ein Land am Meer und im Meer, von mächtigen Gezeitenströmen durchzogen, bevölkert von einem ganz eigenen Menschenschlag, ist einzigartig. So rau und klar, wie Land und See, sind auch die Menschen, die diese Gegend formten und immer noch formen. Der Film zeigt ihre wundersame Welt im Norden Deutschlands.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Manfred Schulz
      Produktion Viola von Liebieg
      Autor Manfred Schulz
      Redaktionelle Leitung Dirk Neuhoff
      Redaktion Alexander v. Sallwitz

      Nordfriesland: dort gibt es Warften, Deiche, neu gewonnenes Land, aber auch große, starke Gezeitenströme. Sie wandern ständig und nagen an Inseln und Halligen. Das Watt, einst Küstenland, hat sich das Meer zurückgeholt. Der Film zeigt eine Landschaft, die einzigartig auf der Welt ist und zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Geformt und geprägt wird sie auch durch die Menschen, die als stolz und stur, schrullig oder gar "hinter dem Mond" lebend bezeichnet werden. Viele von ihnen leben über Generationen hinweg ungewöhnlich, denken "anders" oder jagen kuriosen Ideen nach. Menschen wie der Bauer und Gelehrte Hans Momsen. Für den Husumer Dichter Theodor Storm war er in seiner Novelle "Der Schimmelreiter" das Vorbild der Figur des Deichgrafen Hauke Haien.

      Im Hauke-Haien-Koog sorgen heutzutage "Gänselotsen" für die sichere Straßenüberquerung von Tausenden Rast- und Nistvögeln. Weiter draußen, von der Nordsee umspült, doch mit dem Festland verbunden, liegt die Hamburger Hallig. Nebenan befindet sich die Hallig Gröde, die kleinste Gemeinde Deutschlands. Die Kirche von Hallig Hooge wurde auf Sand gebaut, aus Steinen und Brettern versunkener Kirchen. Vor Nordstrandischmoor stößt man auf Brunnenringe und Scherben von Glocken aus dem vor Jahrhunderten versunkenen, legendären Ort Rungholt. In der Einsamkeit des Wattenmeers leben Menschen wie Einsiedler. Auf der Hallig Süderoog immerhin zu zweit. Sie versorgen sich selbst und kämpfen um jeden Meter Hallig-Land, gegen Wind, Fluten und drohenden Untergang. Ihr Lohn sind riesige Bernsteine und atemberaubende Stille.

      Ein traditionelles Plattbodenschiff wie aus der Zeit der berühmten und reichen Kapitäne Nordfrieslands segelt in den Prielen, vorbei an Norderoog. Dort waten junge Leute durch die Fluten. Sie stehen fast bis zum Hals im Wasser und bauen nur mit den Händen die vom Winter zerstörten Lahnungen wieder auf. Dadurch wächst die winzige Hallig wieder. Auch hinter dem Seedeich, am nordfriesischen Festland, begegnet man den Gezeiten. Im Beltringharder Koog lässt man die Nordsee sogar absichtlich ins Land fließen. Mit großem Aufwand wurde eine künstliche Salzwasserlagune als Lebensraum für Tiere des Wattenmeeres sowie für seltene Vogelarten geschaffen.

      Im Binnenland werden Schiffe von der Flut ins Dock getragen. Bei Ebbe jedoch fällt der Husumer Hafen zweimal am Tag vollkommen trocken. Auf der Halbinsel Eiderstedt stehen noch heute Haubarge, reetgedeckte Bauernhäuser, auf den Warften, die besonders widerstandsfähig gegen die Naturgewalten sind. Neben dem Leuchtturm von Westerheversand gleiten Strandsegler über die durch Ebbe trocken gefallenen Strände vor St. Peter-Ording. Im Sönke-Nissen-Koog erzählt ein Bauer, warum man hier einen einheitlichen Baustil pflegt, meist weiße Wände und grüne Dächer: das Vermächtnis eines weiteren, eigensinnigen Nordfriesen.

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      Samstag, 12.08.17
      13:30 - 14:30 Uhr (60 Min.)
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