• 31.10.2014
      21:15 Uhr
      die nordstory - Alte Berufe Radio Bremen
       

      "die nordstory" widmet sich diesmal Berufen, die es schon sehr lange, immer noch, aber vielleicht bald nicht mehr gibt. Da wäre der Kohlenhändler Andreas Kielholz aus dem Oberharz. Der 53-Jährige ist einer der letzten Kohlenhändler der Region und versorgt seine Kunden in den Harzdörfern rund um seinen Heimatort Bad Sachsa. Auch Tischler Christoph Haak aus Wokuhl, Uhrmacher Andreas Hentschel aus Hamburg und Holzbildhauer Benjamin Fock aus der Nähe von Flensburg werden mit ihren alten Berufen vorgestellt.

      Freitag, 31.10.14
      21:15 - 22:15 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      "die nordstory" widmet sich diesmal Berufen, die es schon sehr lange, immer noch, aber vielleicht bald nicht mehr gibt. Da wäre der Kohlenhändler Andreas Kielholz aus dem Oberharz. Der 53-Jährige ist einer der letzten Kohlenhändler der Region und versorgt seine Kunden in den Harzdörfern rund um seinen Heimatort Bad Sachsa. Auch Tischler Christoph Haak aus Wokuhl, Uhrmacher Andreas Hentschel aus Hamburg und Holzbildhauer Benjamin Fock aus der Nähe von Flensburg werden mit ihren alten Berufen vorgestellt.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktionelle Leitung Marlis Fertmann
      Produktion Thomas Kay
      Redaktion Wilfried Schulz

      "die nordstory" widmet sich diesmal Berufen, die es schon sehr lange, immer noch, aber vielleicht bald nicht mehr gibt.

      • Der Kohlenhändler

      Wenn der Herbst kommt, kann es im Oberharz sehr schnell sehr kalt werden. Dann ist Andreas Kielholz ein gefragter Mann. Der 53-Jährige ist einer der letzten Kohlenhändler der Region und versorgt seine Kunden in den Harzdörfern rund um seinen Heimatort Bad Sachsa. Bis zum Ende des Winters fährt er täglich Kohlen und Briketts aus, große oder kleine Mengen. Die Fahrten sind zum Teil abenteuerlich, denn Andreas Kielholz muss über enge Straßen oder unbefestigte Wege in die hintersten Ecken des Harzes fahren. Der Besuch des Kohlenhändlers ist für viele Kunden das Highlight des Tages. Fast jeder lädt ihn auf einen Klönschnack mit Kaffee ein, denn das Austauschen von Neuigkeiten gehört im Harz dazu. Die meisten Kunden kennt Andreas Kielholz schon aus Kindertagen, als er seinen Vater bei den Lieferfahrten begleitete. Seine Mutter erzählt gerne die Geschichte, dass sein erstes Wort nicht "Mama" oder "Papa" war, sondern "Kohlen".

      • Der Tischler

      "Gut Ding will Weile haben": Das ist fast ein Lebensmotto für den 35-jährigen Christoph Haak aus Wokuhl, südlich von Neustrelitz. In fünfter Generation betreibt er die Tischlerei im Dorf, hat sich auf das Restaurieren alter Möbel spezialisiert. Im abgeschiedenen Mecklenburg finden ihn die Kunden aus ganz Deutschland. In mühseliger Präzisionsarbeit hobelt und furniert er an vom Holzwurm zerfressenen, manchmal jahrhundertealten Möbeln. Bis so ein Wrack wieder zum edlen Schmuckstück wird, vergehen manchmal Wochen. Finanziell kann er es manchmal kaum vertreten, denn kaum jemand sieht die Arbeit, die darin steckt. Umso mehr zählt bei Christoph Haak aber die Freude, die ihm das alte Handwerk bereitet.

      • Der Uhrmacher

      Andreas Hentschel hat vor 22 Jahren in einem kleinen Eppendorfer Laden in der Geschwister-Scholl-Straße mit seinem Handwerk als Uhrmacher begonnen. Seitdem ist viel passiert. Nun soll die Eröffnung des Hamburger Chronometer Museums sein nächster Coup werden. Gemeinsam mit seinem Großonkel und Freunden haben die Uhrenprofis aus Eppendorf über Jahre alte Schiffsuhren, Seekarten, Tidenkalender und alte Dokumente gesammelt. Aus ihnen geht hervor: Hamburg war lange eine weltweit bedeutende Stadt für Zeitmessung und Navigation. Wissenschaftler wie Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß verbrachten viel Zeit im Hamburger Hafen, um sich Navigationsgeräte oder Schiffsuhren bauen zu lassen. Dieses alte Wissen will Andreas Hentschel bewahren. Denn er meint, jetzt sei es die letzte Chance: "Wenn ich oder ein anderer aus meiner Generation dieses Erbe nicht erhalte, wird es für immer verschollen sein!"

      • Der Holzbildhauer

      Benjamin Fock, gebürtiger Flensburger, hat in jungen Jahren Mut zu einem alten Handwerk bewiesen. An der einzigen Holzbildhauerschule Norddeutschlands bekam er den nötigen Schliff. Drei Jahre Arbeit mit Entwürfen, Skizzen und Schnitzen an Figuren. Danach fünf Jahre Wanderschaft durch Europa und Indien. Er ist zurückgekehrt, als er seine Heimat, Schleswig-Holstein, zu sehr vermisste. Seitdem versucht er, 20 Kilometer südwestlich von Flensburg eine eigene, kleine Werkstatt zu betreiben und Kunden zu gewinnen. 2.000 bis 3.000 Euro bekommt der 31-Jährige pro fertige Figur. Daran muss er mindestens einen Monat lang arbeiten. Interessenten zu finden, die bereit sind, viel Geld für eine solche Handarbeit auszugeben, ist ein echtes Kunststück.

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      Freitag, 31.10.14
      21:15 - 22:15 Uhr (60 Min.)
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