• 27.06.2017
      18:15 Uhr
      NaturNah: Hafer statt Diesel Starke Pferde und schwere Jobs | NDR Fernsehen
       

      Die Irish-Tinker-Stute "Finola" zieht schnaufend einen sechs Meter langen Buchenstamm aus dem Wald. Marko Jakubzyk führt sie, nahezu wortlos. "'Fine' weiß ganz allein, wo sie lang gehen muss", schwärmt er. Marko Jakubzyk ist einer der wenigen, die versuchen, in Mecklenburg-Vorpommern mit Rückepferden ihr Geld zu verdienen.

      Dienstag, 27.06.17
      18:15 - 18:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Die Irish-Tinker-Stute "Finola" zieht schnaufend einen sechs Meter langen Buchenstamm aus dem Wald. Marko Jakubzyk führt sie, nahezu wortlos. "'Fine' weiß ganz allein, wo sie lang gehen muss", schwärmt er. Marko Jakubzyk ist einer der wenigen, die versuchen, in Mecklenburg-Vorpommern mit Rückepferden ihr Geld zu verdienen.

       

      Die Irish-Tinker-Stute "Finola" zieht schnaufend einen sechs Meter langen Buchenstamm aus dem Wald. Marko Jakubzyk führt sie, nahezu wortlos. "'Fine' weiß ganz allein, wo sie lang gehen muss", schwärmt er. Marko Jakubzyk ist einer der wenigen, die versuchen, in Mecklenburg-Vorpommern mit Rückepferden ihr Geld zu verdienen.

      Ein großer Auftrag in den Letschower Tannen bei Rostock ist für ihn eine logistische Herausforderung. Jeden Morgen muss Jakubzyk die Tiere schon im Morgengrauen mit einem Hänger an den Einsatzort bringen. Dort bekommen sie ein extra angefertigtes Geschirr umgelegt, das ausgelegt ist für extrem hohe Belastungen und Zugkräfte. Die Pferde zerren behutsam gefällte Bäume einzeln an den nächstgelegenen Waldweg. Das kann dauern. Die Bäume verkeilen sich, die Tiere müssen Pausen machen, Gräben und kleine Sumpfgebiete müssen überwunden werden.

      Mittendrin ist Holger Weinauge, der Förster. "Unser Diesel heißt Hafer", freut er sich. Holger Weinauge betreut über 5.000 Hektar Wald, nachhaltig, schonend, umweltfreundlich. Für ihn und sein Team geht das nur mithilfe von Pferden. Die großen Rückemaschinen, die gleichzeitig fällen, entlasten und sägen, machen viel zu viel kaputt. "Der Waldboden stirbt!", warnt er. "Damit eine große Rückemaschine arbeiten kann, müssen fast 20 Prozent der Waldfläche dran glauben!" Holger Weinauge will in seinem Forst einen anderen Weg gehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Tiere sind leichter, verdichten den Boden nicht so sehr, kommen auch in schwierigem Gelände gut zurecht.

      Doch Pferde sind langsamer und kosten auch dann Geld, wenn kein Holz aus dem Wald herausgeholt wird. Dafür gab es bis vor Kurzem eine Förderung von fünf Euro pro Kubikmeter Holz, wenn mit Pferden gerückt wurde. Die Zukunft der Förderung ist ungewiss. Auch wenn dieser Zuschuss auslaufen sollte, will Marko Jakubzyk auf jeden Fall weitermachen. Für ihn sind die Kaltblutpferde viel mehr als nur ein Broterwerb. "Die Tiere sehen einfach wunderschön aus! Mit ihrer langen, weißen Mähne, den behaarten Fesseln, den schwarz-weißen Flecken und dem kräftigen Körperbau sind die Pferde echte Hingucker."

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