• 21.08.2014
      01:45 Uhr
      Kontrovers extra Die Liebesfalle - Wie einsame Herzen im Internet abgezockt werden | BR Fernsehen
       

      Sieben Millionen Singles suchen online nach der großen Liebe. Doch Vorsicht: Wer nicht aufpasst, wird abgezockt. Denn auf Partnerportalen tummeln sich massenhaft Betrüger, die einsamen Herzen die große Liebe vorgaukeln. Vor allem ältere, einsame Menschen fallen zunehmend auf sogenannte Romance Scammer, Liebesbetrüger, herein. Sie machen ihren Opfern gefühlvolle Liebesversprechen - haben es aber nur aufs Geld abgesehen.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 21.08.14
      01:45 - 02:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Sieben Millionen Singles suchen online nach der großen Liebe. Doch Vorsicht: Wer nicht aufpasst, wird abgezockt. Denn auf Partnerportalen tummeln sich massenhaft Betrüger, die einsamen Herzen die große Liebe vorgaukeln. Vor allem ältere, einsame Menschen fallen zunehmend auf sogenannte Romance Scammer, Liebesbetrüger, herein. Sie machen ihren Opfern gefühlvolle Liebesversprechen - haben es aber nur aufs Geld abgesehen.

       

      Sieben Millionen Singles suchen online nach der großen Liebe. Doch Vorsicht: Wer nicht aufpasst, wird abgezockt. Denn auf Partnerportalen tummeln sich massenhaft Betrüger, die einsamen Herzen die große Liebe vorgaukeln.

      Vor allem ältere, einsame Menschen fallen zunehmend auf sogenannte Romance Scammer, Liebesbetrüger, herein. Sie machen ihren Opfern gefühlvolle Liebesversprechen - haben es aber nur aufs Geld abgesehen. So sprechen neuerdings verstärkt Betrüger aus Russland potentielle Opfer auf Partnerbörsen an. Ihre Masche ist oft dieselbe: Mit im Internet geklauten Fotos attraktiver Frauen wecken sie das Interesse deutscher Männer. Doch wenn die ihre neue Liebe treffen wollen, fehlt den russischen Frauen angeblich das Geld: Erst für ein Visum, dann für den Flug. Viele Männer überweisen dann größere Summen - und hören nie wieder etwas von ihrem vermeintlichen Herzblatt.

      Für den Film "Die Liebesfalle - Abzocke im Internet" haben die Autoren Katharina Adami und Josef Streule Menschen getroffen, die in Internetforen auf der Suche nach einem Partner waren. Und auch Hintermänner der Betrugsmaschinerie gewähren erstmals Einblicke in die Online-Liebesfalle.

      Oft wird ein Kontakt über Jahre hinweg aufgebaut. Dies ist vor allem bei Betrügern aus Westafrika der Fall. Sie geben vor, Angehörige der US-Armee oder erfolgreiche Geschäftsmänner zu sein. Irgendwann müssen sie dann nach Westafrika reisen und geraten unerwartet in eine Notlage. Weil nach einem Überfall die Kreditkarte weg ist oder einem Unfall ein teurer Krankenhausaufenthalt folgte, brauchen sie dringend Geld. Manchmal werden auch gefälschte Schecks gesandt, die in Deutschland eingezahlt werden sollen. Die Betrüger versprechen den Opfern, einen Teil der Summe dürften sie behalten, den Rest sollten sie per Bargeldtransfer weiterreichen. Der finanzielle Schaden ist dann meist groß. Schlimmstenfalls droht Opfern sogar eine Anzeige wegen Geldwäsche.

      Experten raten daher, misstrauisch zu sein, wenn vermeintliche Liebespartner aus dem Ausland Geld verlangen. In der Regel handelt es sich dann um Betrug, der bei der Polizei angezeigt werden sollte. Opfer müssen jedoch damit rechnen, dass die deutschen Staatsanwaltschaften die Verfahren schnell einstellen, weil die Täter im Ausland sitzen. Hilfe finden Betroffene auf speziellen Anti-Scam-Foren. So hat das Portal www.anti-scam.de mittlerweile zehntausende Bilder aus aufgedeckten Betrugsfällen gesammelt. Wer den Verdacht hat, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, kann sich hier informieren und Betrugsversuche melden.

      Auf dem umkämpften Markt der Online-Partnerbörsen buhlen rund 2.000 Anbieter um Kundschaft, vielfach mit unseriösen Methoden. Kaum zu glauben: Dutzende Singlebörsen setzen bezahlte Animateure ein. Für diese Lockvögel hat sich mittlerweile sogar ein eigenes Berufsbild entwickelt. So sind im Netz zahlreiche Jobangebote für sogenannte "IKM-Schreiber" zu finden. Diese "Internet-Kontakt-Markt-Schreiber" täuschen Kunden Interesse und mitunter sogar die große Liebe vor.

      Die Masche ist einfach: In der Regel arbeiten IKM-Schreiber für Portale, die auf den ersten Blick wie ganz normale Kontaktbörsen aussehen: Frauen suchen Männer und umgekehrt. Meist müssen die Kunden aber für jede Nachricht an vermeintlich flirtwillige andere Singles bezahlen. Und: In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) und teils auch bei der Registrierung erfolgt ein Hinweis, dass auf der Seite "Controller oder "Moderatoren" eingesetzt werden, die über "Scheinprofile" Dialoge führen. Ob Kunden an ein solches Scheinprofil und somit an bezahlte Animateure geraten, erfahren sie allerdings nicht. Oft bemerken sie dies erst, wenn sie schon viel Geld ausgegeben haben für Kontakte zu Frauen oder Männern, die es gar nicht gibt.

      Sind die Opfer selbst schuld, weil sie die Geschäftsbedingungen nicht gelesen haben? Oder ist das Betrug? Darüber streiten sich die Juristen. Derweil stolpern arglose Singles weiter in die Liebesfalle.

      Kontrovers ist das Politikmagazin des Bayerischen Fernsehens. Kontrovers liefert den Hintergrund von politischen Entscheidungen und zeigt zugleich deren Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger.

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