Im Frankreich der 1940er Jahre träumt der kleine Serge Gainsbourg davon, eines Tages ein berühmter Maler zu werden. Doch dann entdeckt er sein musikalisches Talent und versucht sich als Chansonnier - der Beginn einer einzigartigen Karriere. In den 1960er und 1970er Jahren avanciert der begnadete Selbstdarsteller zur Kultfigur und sorgt mit seinen Kompositionen, Affären und zahlreichen Skandalen für Schlagzeilen. Doch der Ruhm hat Schattenseiten, und Gainsbourgs Drogenkonsum führt ihn immer wieder an den Rand des Abgrunds.
Im Frankreich der 1940er Jahre träumt der kleine Serge Gainsbourg davon, eines Tages ein berühmter Maler zu werden. Doch dann entdeckt er sein musikalisches Talent und versucht sich als Chansonnier - der Beginn einer einzigartigen Karriere. In den 1960er und 1970er Jahren avanciert der begnadete Selbstdarsteller zur Kultfigur und sorgt mit seinen Kompositionen, Affären und zahlreichen Skandalen für Schlagzeilen. Doch der Ruhm hat Schattenseiten, und Gainsbourgs Drogenkonsum führt ihn immer wieder an den Rand des Abgrunds.
Stab und Besetzung
Serge Gainsbourg | Eric Elmosnino |
Jane Birkin | Lucy Gordon |
Brigitte Bardot | Laetitia Casta |
Doug Jones | |
Juliette Greco | Anna Mouglalis |
Bambou | Mylène Jampanoï |
France Gall | Sara Forestier |
Lucien Ginsburg | Kacey Mottet Klein |
Joseph Ginsburg | Razvan Vasilescu |
Boris Vian | Philippe Katerine |
Regie | Joann Sfar |
Kamera | Guillaume Schiffman |
Musik | Olivier Daviaud |
Frankreich, Anfang der 1940er Jahre. Der kleine Serge ist zwar kein schönes Kind, aber mit seiner vorlauten Klappe lässt der Sohn jüdischer Eltern sich nicht einmal von den Demütigungen durch die deutschen Besatzer unterkriegen. Auch bei älteren Mädchen kann er dank seiner eigenwilligen und wortgewandten Art Eindruck schinden. Mit Musik hingegen hat der junge Serge noch nichts am Hut - er träumt von einer Karriere als Maler. Die Fantasie dazu hätte er: Immer wieder flüchtet er aus der harten Realität des von Nazis okkupierten Frankreich in eine imaginäre Welt. Er erschafft sich sogar eine Art Alter Ego, das wie eine Karikatur seiner selbst aussieht und ihm in schwierigen Situationen zur Seite steht - ihn manchmal aber auch zu unklugen Handlungen verleitet; er nennt es "die Fresse".
Ende der 1950er Jahre verdient Serge, inzwischen ein junger Mann, als Zeichenlehrer sein Geld. Bis ihn "die Fresse" dazu bringt, sich von der Malerei abzuwenden und in der Welt der Musik sein Glück zu versuchen. Durch den berühmten Schriftsteller und Musikkenner Boris Vian gelingt ihm schließlich ein erster Durchbruch. Damit beginnt eine einzigartige Karriere. Gainsbourg macht durch seine zahllosen Affären mit Stars wie Brigitte Bardot von sich reden und sorgt mit skandalträchtigen Chansons wie dem sexuell aufgeladenen "Je t'aime... moi non plus" auch international für Schlagzeilen. Erst durch die Liebe zu der fast 20 Jahre jüngeren Jane Birkin scheint sein ausschweifendes Leben eine Wende zu nehmen. Er zeugt ein Kind und wird ein liebender Vater. Auf Dauer aber kann er nicht aus seiner Haut.
Bis zum Schluss bleibt Gainsbourg ein genialer, von seinem Alter Ego getriebener Provokateur und subversiver Rebell. Maßloser Konsum von Drogen, Zigaretten und Alkohol sind dabei ein fester Bestandteil seines kultivierten Images als ewiges Enfant terrible - ein Tanz auf dem Vulkan, der nicht ohne Folgen bleiben kann.
Fast 30 Jahre lang, von Anfang der 1960er- bis Ende der 1980er-Jahre, zählte der kettenrauchende Exzentriker Serge Gainsbourg zu den prägenden Protagonisten der französischen Popkultur und schrieb als lebendes Gesamtkunstwerk Geschichte. Passend zu seinem schillernden Protagonisten, ist Joann Sfars Biopic "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte" keine Filmbiografie konventioneller Machart. Sfar selbst nennt sein kunstvoll-verspieltes Werk, das auch auf Animationssequenzen zurückgreift, "ein Märchen" und geht entsprechend frei mit dem Stoff um. In der Titelrolle liefert Eric Elmosnino eine eindrucksvolle Leistung, nicht weniger überzeugend sind Laetitia Casta als Brigitte Bardot und Claude Chabrol in einem Gastauftritt als Musikproduzent.
Bei der Verleihung des französischen Filmpreises César wurde "Gainsbourg - Der Mann, der die Frauen liebte" als bester Debütfilm, für den besten Ton und den besten Hauptdarsteller ausgezeichnet.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024