• 19.01.2017
      21:15 Uhr
      Mythen der Wissenschaft Ein Film von Judith Schneider und Thomas Hies | 3sat
       

      Erkenntnis ist ein fortlaufender Prozess: Was gestern noch galt, wird heute vielleicht wissenschaftlich widerlegt. Doch wie kann es sein, dass sich sogar in der Wissenschaft Mythen bilden? Warum gelingt es nicht, alte Erkenntnisse einfach durch neue zu ersetzen? Vom Methodenfehler bis zur Manipulation ist alles möglich. Neue Mythen entstehen nicht nur trotz sondern sogar mithilfe von Wissenschaft. Beispiel: Detox - ein Mythos hat Hochkonjunktur. Das Entgiften des Körpers von innerer Schlacke beruht auf einer Vorstellung von Medizinern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch die giftige Schlacke gilt modernen Medizinern als Humbug.

      Donnerstag, 19.01.17
      21:15 - 22:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      HD-TV Stereo

      Erkenntnis ist ein fortlaufender Prozess: Was gestern noch galt, wird heute vielleicht wissenschaftlich widerlegt. Doch wie kann es sein, dass sich sogar in der Wissenschaft Mythen bilden? Warum gelingt es nicht, alte Erkenntnisse einfach durch neue zu ersetzen? Vom Methodenfehler bis zur Manipulation ist alles möglich. Neue Mythen entstehen nicht nur trotz sondern sogar mithilfe von Wissenschaft. Beispiel: Detox - ein Mythos hat Hochkonjunktur. Das Entgiften des Körpers von innerer Schlacke beruht auf einer Vorstellung von Medizinern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch die giftige Schlacke gilt modernen Medizinern als Humbug.

       

      Erkenntnis ist ein fortlaufender Prozess: Was gestern noch galt, wird heute vielleicht wissenschaftlich widerlegt. Doch wie kann es sein, dass sich sogar in der Wissenschaft Mythen bilden? Warum gelingt es nicht, alte Erkenntnisse einfach durch neue zu ersetzen? Vom Methodenfehler bis zur Manipulation ist alles möglich. Neue Mythen entstehen nicht nur trotz sondern sogar mithilfe von Wissenschaft.

      Beispiel: Detox - ein Mythos hat Hochkonjunktur. Das Entgiften des Körpers von innerer Schlacke beruht auf einer Vorstellung von Medizinern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch die giftige Schlacke gilt modernen Medizinern als Humbug. Warum gelingt es den forschenden Experten dennoch nicht, den Mythos "Detox" zu zerstören, der sich jeder wissenschaftlichen Grundlage entzieht?

      Dr. Lilian Krist, Epidemiologin an der Charité Berlin, konstatiert: "Die Menschen wollen an irgendetwas glauben. Heute sind Ernährungshypes und Lifestyle-Trends für viele zur Ersatzreligion geworden." Neue Studien produzieren häufig mehr Fragezeichen als eindeutige Antworten. Die Daten bieten somit Freiraum für Interpretation oder gar für bewusste Fehldeutung. Nur lässt sich eine Fehlinformation, die unser Gehirn einmal abgespeichert hat, schwer wieder löschen.

      Der Kognitionspsychologe Ullrich Ecker hat in vielen Experimenten dazu festgestellt: Bei etablierten Mythen, an die Menschen schon seit Generationen glauben, wirken große Beharrungskräfte. Sogar ein "Bumerang-Effekt" lässt sich erkennen: Je mehr man versucht, einen Mythos zu zerstören, desto stärker glauben die Menschen daran. Mythen sterben nicht unbedingt durch ihre Widerlegung. Bedroht sind sie nur vom Vergessen, wenn sie kulturell funktionslos werden. Bis es jedoch soweit ist, sind die Mythen wohl einfach da. Was bleibt, ist die Gewissheit, dass es sicher nicht das letzte Mal gewesen ist, dass neue Erkenntnisse alte Gewissheiten umkrempeln.

      Die Wissenschaftsdokumentation analysiert, warum bis heute immer wieder neue Mythen "mithilfe" der Wissenschaft geboren werden.

      In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel über ein verwandtes Thema.

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      Donnerstag, 19.01.17
      21:15 - 22:00 Uhr (45 Min.)
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