• 04.12.2016
      14:30 Uhr
      Die Renaissance - Aufbruch in eine neue Zeit Aus der Reihe "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit" | 3sat
       

      Renaissance - Wiedergeburt - nannte man im Nachhinein die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie hat viele Genies hervor gebracht. Max Moor stellt einige von ihnen vor. Etwa das uneheliche Kind einer arabischen Sklavin: Leonardo da Vinci. Mit 30 Jahren wurde der gelernte Goldschmied von den Medici an den Mailänder Herzog empfohlen. Dort präsentierte er sich als Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer. Eingesetzt wurde er aber vor allem als Regisseur rauschender Feste. Seine vielen Notizbücher füllte er sozusagen im Nebenjob. Er betrieb das Studium an der Natur.

      Sonntag, 04.12.16
      14:30 - 15:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      HD-TV Stereo

      Renaissance - Wiedergeburt - nannte man im Nachhinein die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie hat viele Genies hervor gebracht. Max Moor stellt einige von ihnen vor. Etwa das uneheliche Kind einer arabischen Sklavin: Leonardo da Vinci. Mit 30 Jahren wurde der gelernte Goldschmied von den Medici an den Mailänder Herzog empfohlen. Dort präsentierte er sich als Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer. Eingesetzt wurde er aber vor allem als Regisseur rauschender Feste. Seine vielen Notizbücher füllte er sozusagen im Nebenjob. Er betrieb das Studium an der Natur.

       

      Renaissance - Wiedergeburt - nannte man im Nachhinein die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie hat viele Genies hervor gebracht. Max Moor stellt einige von ihnen vor.

      Etwa das uneheliche Kind einer arabischen Sklavin: Leonardo da Vinci. Mit 30 Jahren wurde der gelernte Goldschmied von den Medici an den Mailänder Herzog empfohlen. Dort präsentierte er sich als Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer.

      Eingesetzt wurde er aber vor allem als Regisseur rauschender Feste. Seine vielen Notizbücher füllte er sozusagen im Nebenjob mit den berühmten Skizzen von Kriegs- und Flugmaschinen. Er betrieb das Studium an der Natur. Über religiöse Tabus setzte er sich einfach hinweg, er sezierte Dutzende von Leichen. Schon damals schrieb Giorgio Vasari in einer Biografie: "Wohin er den Geist auch lenkte, verhalf ihm seine Begabung, die schwierigsten Dinge mit Leichtigkeit zur Vollendung zu bringen."

      Vorbild für die Architekten der Renaissance war der römische Baumeister Vitruv. Seine theoretischen Schriften wurden damals neu aufgelegt. Vitruv hat sich bei seinen Bauten am Maß des Menschen orientiert. Die Proportionen einer Säule zum Beispiel sollten den Proportionen des menschlichen Körpers entsprechen. Die italienischen Architekten der Renaissance wollten die gotische Ästhetik überwinden.

      Das Kernland der Renaissance war Italien. Hier war die Verstädterung am weitesten fortgeschritten und in Folge waren es auch der Fernhandel und das Bankenwesen. In Italien hat es seit der Antike kontinuierlich urbanes Leben gegeben. In Deutschland und Frankreich lebte der Adel in der Provinz auf ihren Burgen, in Italien dagegen in der Stadt. Und Kultur wächst bekanntlich vor allem dort, wo Überfluss vorhanden ist. Das Großbürgertum Italiens eroberte entsprechend früher als anderswo die politische Macht.

      Das Wissen der Menschen über die Welt nahm während der Renaissance explosionsartig zu. Zwar wurden die Eroberung Asiens und die Entdeckung Amerikas zunächst nur in Spanien und in Portugal zur Kenntnis genommen. Das übrige Europa registrierte diese Erweiterung des Horizonts erst mit einiger Verzögerung - vor allem, nachdem aus dem neuen Kontinent Gold und Silber flossen. Adam Riese schrieb das erste Rechenbuch. Peter Henlein konstruierte die erste Taschenuhr, Martin Behaim ließ den ersten Globus bauen, noch ohne Amerika. Der Arzt Paracelsus begründete die Wurzeln der heutigen Schulmedizin. Und Nikolaus Kopernikus brach mit der althergebrachten Welten-Ordnung: Nicht die Erde, sondern die Sonne sei der Mittelpunkt des Universums. Der Philosoph Ludwig Feuerbach kommentierte das später so: "Er hat die Menschheit um ihren Himmel gebracht." Prompt hat die katholische Kirche diese neue Lehre verboten. Allein es half nichts: Die Erkenntnisse Kopernikus' bildeten das Fundament der Forschungen von Galileo Galilei. In Pisa, am schiefen Turm, führte Galileo Galilei seine Experimente zum freien Fall durch.

      Nachdem der Buchdruck durch Johannes Gutenberg revolutioniert wurde, war es vorbei mit dem Monopol der Mönche, alle geistige und weltliche Weisheit in handgeschriebenen Kopien zu verbreiten. Schon im 15. Jahrhundert gab es 30.000 verschiedene Druckwerke. "Die Reformation hätte ohne die Druckmedien nicht stattfinden können", schrieb der Historiker Burkhardt. Eingeleitet hat die Reform ein Augustinermönch aus Wittenberg: Martin Luther. An die Tür der Schlosskirche in Wittenberg soll er seine 95 Thesen geschlagen haben. In ihnen wandte er sich gegen den Ablasshandel der Kirche. Durch den Buchdruck wurden Luthers Thesen und seine nachfolgenden Schriften zur Reformierung der Kirche schnell bekannt.

      Luthers Glaubenssätze läuteten aber zugleich auch das Ende der Renaissance ein. Mit der Kirchenspaltung begann ein neues Zeitalter. Der Kampf um den rechten Glauben, das Ringen um Dogmen verdrängte das individuelle Denken, und der Mensch quälte sich wieder in Selbstzweifeln. Politisch dämmerten am Horizont bereits das Massaker an den Hugenotten in Frankreich, die Bartholomäusnacht und der Dreißigjährige Krieg. Die großen künstlerischen und intellektuellen Errungenschaften der Renaissance aber überdauerten das alles. Der Humanismus prägt die Gelehrtenwelt bis heute. Und die Kunst hat sich damals einfach weiter entwickelt: in den Barock.

      Am Thementag "In 24 Stunden um die Welt" reist 3sat mit Max Moor zu den schönsten Welterbestätten der UNESCO.

      Max Moor begibt sich auf eine Weltreise die gleichzeitig auch eine Zeitreise und eine Entdeckungsreise ist. In 24 Stunden zeigen wir dabei 118 UNESCO Weltkultur- und Naturerbestätten aus 44 Ländern. In 18 Kapiteln erzählen wir von den Wurzeln unserer Kultur und besuchen Orte die uns heute noch Rätsel aufgeben, Orte die uns wegen ihrer Schönheit faszinieren oder auch Orte die uns und unsere Umwelt prägen und geprägt haben. Wir werden wir uns mit den Spuren der Vorzeit beschäftigen und zeigen, was von frühen Hochkulturen geblieben ist. An verschiedenen Beispielen zeigen wir die Entwicklung von Kunst, Industrie, Religion und Architektur.

      Daneben besuchen wir Naturerbestätten, die etwas darüber sagen, wie sich unsere heutige Welt geprägt hat. Zum ersten Mal können wir in diesem Jahr sämtliche Neuproduktionen der Reihe "Schätze der Welt – Erbe der Menschheit" aus dem Jahr 2016 als Premiere präsentieren. Im Kapitel "Europas Hafenstädte" ab 19 Uhr sind dies Rotterdam mit die "Van Nelle Fabrik", das arabisch-normannische Erbe in Palermo sowie die Speicherstadt, das Chilehaus und das Kontorhausviertel in Hamburg. Um 20.15 Uhr folgt das Kapitel "Faszination Wüste". Darin zeigen wir unter anderem die Namibwüste sowie die jordanische Wüste "Wadi Rum" als Erstsendungen.

      Die Basisstation für die Moderationen der diesjährigen Sendung ist die Stadt Stuttgart. An verschiedenen, auch an nicht sehr bekannten Orten der Stadt werden wir die Welt spiegeln. Max Moor entdeckt diese Orte, an manchen trifft er Gesprächspartner, an anderen moderiert er nur und nimmt dabei Bezug zu diesem Ort. Die Welt gespiegelt in der Stadt.

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      Sonntag, 04.12.16
      14:30 - 15:15 Uhr (45 Min.)
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