Themen:
Moderation: Ernst A. Grandits
Themen:
Moderation: Ernst A. Grandits
Timbuktu, die Stadt in Mali, steht stellvertretend für viele Städte. Im April 2012 brachten Kämpfer von El-Kaida und einer Gruppe namens Ansar Dine die Stadt in ihre Gewalt. Neun Monate hatten sie das Sagen, bis die französische und malische Armee Timbuktu zurückeroberten. Wie bringen radikale muslimische Eiferer eine Stadt unter ihre Kontrolle? Der Regisseur Abderrahmane Sissako zeigt das in seinem Spielfilm "Timbuktu". Er erzählt von einer Familie am Rande der Stadt, die sich zunächst heraushält und nur beobachtet, wie nach und nach Musik, Zigaretten und sogar das Lachen verboten werden. Sissako zeigt dabei die Absurdität der Regeln, die die Besatzer aufstellen, wie auch den stillen Protest dagegen. In einer besonders eindrücklichen Szene spielen Kinder Fußball - ohne Ball. Wenn Bälle verboten sind, bleibt eben nur Pantomime.
David Cronenbergs literarisches Universum ist düster. Zurechtfinden müssen sich darin seine Protagonisten, das Journalisten-Pärchen Naomi und Nathan. Sie hetzen quer durch die Welt, immer auf der Suche nach der ultimativen Sensationsstory. Zu sehen bekommen die beiden Liebenden einander selten. Meist kommunizieren sie via E-Mail, Skype und Twitter.
Unter dem Motto "Umgang mit Raubkunst - Der 'Fall Gurlitt' und seine Folgen" hat die Jüdische Volkshochschule Berlin zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Am 26. November 2014 diskutierten die Leiterin der "Task Force Raubkunst", Ingeborg Berggreen-Merkel, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, und der Kunstmäzen und Rechtsanwalt Peter Raue. Es ging um die Fragen, wie Deutschland künftig mit Raubkunst umgehen sollte, weche Lehren aus dem Fall Gurlitt zu ziehen sind und welche Anstrengungen nötig sind, um verschwundene Kunstwerke wieder zu finden.
170 deutsche Regisseurinnen, darunter Doris Dörrie, haben eine Frauenquote bei der Vergabe von Regieaufträgen und Film-Fördermitteln gefordert. Bislang gehen laut den Aktivistinnen weniger als 15 Prozent der Regieaufträge von TV-Sendern an Frauen, wie der "Spiegel" gemeldet hat. Nach den Vorstellungen der Initiative "Pro Quote Regie" sollen es in drei Jahren 30 Prozent sein, in fünf Jahren 42 Prozent. Zudem soll 2025 die Hälfte der bundesweiten Fördermittel an Filme von Frauen fließen. Ist ist die deutsche Filmszene wirklich so frauenfeindlich? Und bedroht so eine Regel nicht etwa die künstlerische Freiheit?
Das Jüdische Museum Berlin erhält den Nachlass des Berliner Lehrers Fritz Wachsner (1886-1942). Er gibt Einblick in das Leben der Stadt von den 1920ern bis in die 1940er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die mehr als 1000 Dokumente und Objekte zeichnen auch das Schicksal der Familie in der NS-Zeit sowie die Rettung der Erinnerungsstücke nach, wie das Museum mitteilte. Die Sammlung soll am 1. Dezember 2014 vorgestellt werden. Der Lehrer war im KZ ums Leben gekommen. Als einziges Mitglied der Familie gelang Fritz Wachsners Tochter Charlotte die Flucht in die USA. Drei Freundinnen bewahrten die Familienerinnerungen auf. Dazu gehörten Fotos, Briefe, Aufzeichnungen und religiöse Gegenstände.
Sechs Grafiken von Literaturnobelpreisträger Günter Grass sind in Hamburg bei einer Benefiz-Gala zugunsten verfolgter Autoren versteigert worden. Der Erlös betrug am 26. November 2014 insgesamt 6260 Euro. Teuerstes Bild war die Grafik "Worüber ich schreibe", eine Butt-Darstellung, für 2700 Euro. Die Auktion war Höhepunkt der Feier der deutschen Autorenvereinigung P.E.N zu ihrem 90-jährigen Bestehen. Vor der Auktion hatte Grass mit dem ostdeutschen Schriftsteller Christoph Hein - beide sind P.E.N-Ehrenpräsidenten - und dem amtierenden P.E.N-Präsidenten Josef Haslinger über Europas Flüchtlingspolitik diskutiert und eine radikale Kursänderung verlangt. In einem bei der Feier vorgestellten Aufruf fordert der P.E.N von der Europäischen Union ein gemeinsames humanitäres Asylrecht in allen EU-Staaten. Flüchtlinge dürften nicht weiter kriminalisiert werden. Höchste Priorität habe die Rettung von Menschenleben. Die EU dürfe dem Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024