• 01.11.2014
      06:10 Uhr
      Überfall am Arbeitsplatz Leben mit der Angst danach | 3sat
       

      "Die Möglichkeit, dass jemand mit einem Messer bewaffnet auf einen von uns losgehen könnte, die ist früher in unseren Köpfen gar nicht vorgekommen", sagt Egon P.. Der Neusser Arbeitsvermittler ist immer noch schockiert. Am 26. September 2012 sticht ein Arbeitsloser mit zwei Messern auf seine Kollegin ein. Die 32-Jährige stirbt im Krankenhaus. Sie hinterlässt nicht nur einen kleinen Sohn und ihren Ehemann, sondern auch eine Gruppe von Kollegen, die überwältigt werden von Trauer, Angst, und der Frage, ob man einfach so weiterarbeiten kann.

      Samstag, 01.11.14
      06:10 - 07:10 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      HD-TV Stereo

      "Die Möglichkeit, dass jemand mit einem Messer bewaffnet auf einen von uns losgehen könnte, die ist früher in unseren Köpfen gar nicht vorgekommen", sagt Egon P.. Der Neusser Arbeitsvermittler ist immer noch schockiert. Am 26. September 2012 sticht ein Arbeitsloser mit zwei Messern auf seine Kollegin ein. Die 32-Jährige stirbt im Krankenhaus. Sie hinterlässt nicht nur einen kleinen Sohn und ihren Ehemann, sondern auch eine Gruppe von Kollegen, die überwältigt werden von Trauer, Angst, und der Frage, ob man einfach so weiterarbeiten kann.

       

      "Die Möglichkeit, dass jemand mit einem Messer bewaffnet auf einen von uns losgehen könnte, die ist früher in unseren Köpfen gar nicht vorgekommen", sagt Egon P.. Der Neusser Arbeitsvermittler ist immer noch schockiert. Am 26. September 2012 sticht ein Arbeitsloser mit zwei Messern auf seine Kollegin ein. Die 32-Jährige stirbt im Krankenhaus. Sie hinterlässt nicht nur einen kleinen Sohn und ihren Ehemann, sondern auch eine Gruppe von Kollegen, die überwältigt werden von Trauer, Angst, und der Frage, ob man einfach so weiterarbeiten kann. Viele müssen psychologisch betreut werden oder sind über Monate krank geschrieben. Normalerweise meiden Menschen Orte, an denen sie Schreckliches erlebt haben. Am Arbeitsplatz ist das unmöglich. Wie also sollen sie den Mord verkraften und trotzdem weiter für ihre Kunden da sein?

      Auch der Arbeitsplatz von Serdar Ö. wurde zum Tatort. Der Sozialarbeiter wurde im Uedemer Jugendzentrum Focus von zwei jungen Männern durch Schläge, Tritte und eine kaputte Flasche lebensgefährlich verletzt. Die Täter waren früher regelmäßig im Jugendzentrum, hatten aber seit einiger Zeit Hausverbot. Serdar Ö. überlebte die Attacke, eine Narbe auf der Brust erinnert ihn jedoch täglich an den Überfall. "Ich wollte mir meine Arbeit durch diese Tat nicht kaputt machen lassen", sagt Serdar. "Das, was ich mir aufgebaut habe, die Jugendlichen, die mich brauchen, das ist mir wichtig." Trotzdem: Fast ein halbes Jahr ist nicht klar, ob er es schaffen würde, wieder ins Jugendzentrum zurückzukehren, oder ob die Angst zu groß ist. Als es ihm schließlich gelingt, die Angst zu überwinden, sind viele der Kinder nicht mehr da. Er muss sie erst wieder davon überzeugen, dass sie im Jugendzentrum sicher sind. Aber glaubt er das auch selbst? Was passiert, wenn die Täter nach einem Jahr aus der Haft entlassen werden? "Wir sind in einem kleinen Ort, eine Begegnung lässt sich nicht vermeiden", sagt Serdar.

      "Menschen hautnah" begleitet die Mitarbeiter des Jobcenters Neuss exklusiv durch die ersten Monate nach der Tat und zeigt Serdars Umgang mit der Angst.

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      06:10 - 07:10 Uhr (60 Min.)
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