• 23.04.2014
      21:45 Uhr
      Das Geschäft mit dem Tod Ein Film von Rita Knobel-Ulrich | hr-fernsehen
       

      Rita Knobel-Ulrich untersucht in ihrer Dokumentation den Bestattungsmarkt und stellt fest, dass für eine Beisetzung mitunter mit harten Bandagen gekämpft wird. Trotz Trauer - ein Preisvergleich lohnt sich.

      Mittwoch, 23.04.14
      21:45 - 22:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Rita Knobel-Ulrich untersucht in ihrer Dokumentation den Bestattungsmarkt und stellt fest, dass für eine Beisetzung mitunter mit harten Bandagen gekämpft wird. Trotz Trauer - ein Preisvergleich lohnt sich.

       

      Das Bestatter-Gewerbe ist ein todsicheres Geschäft: ob Särge in Eiche hell, Mahagoni dunkel oder Kiefer furniert, ob Trauerredner oder Pastor, ob Trauerfeier mit Palmenkübeln, Musik und Kränzen oder ganz schlicht - die Unterschiede bei der Ausrichtung einer Beerdigung machen mehrere Tausend Euro aus. Aus "Ruhe sanft" kann so schnell "Ruhe teuer" werden, wenn Hinterbliebene nicht einen klaren Kopf behalten.

      Nur wenige Hinterbliebene trauen sich, nach günstigeren Alternativen zu fragen oder beim Bestatter nebenan die Preise zu vergleichen. Seitdem 2004 das Sterbegeld abgeschafft wurde, beginnen allerdings einige Hinterbliebene zu rechnen und fragen sich, warum man die Großmutter in einem teuren Eichensarg bestatten soll, wenn es auch ein günstiger aus Kiefernholz tut.

      Seit der EU-Osterweiterung lässt sich sogar das deutsche Friedhofsgesetz umgehen, das Hinterbliebene oft zu hohen Gebühren zwingt, den Verstorbenen auf dem städtischen Friedhof zu begraben. Mittlerweile kann man den Leichnam nach Tschechien exportieren und nimmt später die Urne mit Asche wieder mit nach Hause. Das ist zu unschlagbar günstigen Preisen möglich. Alteingesessene Bestattungsunternehmer finden das pietätlos.

      Neben den alteingesessenen Beerdigungsinstituten erobern aber immer mehr Unternehmer den Markt, die etwas ganz anderes, z. B. Schlachter oder Schlosser, gelernt haben und nun ins Geschäft mit den Verstorbenen eingestiegen sind. Sie haben kein grau-braunes Büro mehr, in dem Engel und Kreuze zu finden sind, sondern gerade einmal Telefon und Computer. Notwendige Dienstleistungen werden schlicht gekauft, das senkt fixe Kosten.

      In der Bestatter-Branche gibt es mitunter auch "schwarze Schafe". Selbst wenn ein teurer Sarg bestellt und bezahlt wurde, wird die verstorbene Person im Krematorium in letzter Minute schnell noch in einen billigen Sarg umgebettet. Da wird aus einer teuren Urne eine billige Papp-Urne, in der Hoffnung, die Hinterbliebenen merken das nicht. Da wird auf vorher vereinbarte Pauschalpreise schnell noch ein bisschen was aufgeschlagen. Genau hinsehen und Preise vergleichen - trotz Trauer - lohnt sich jedenfalls, sagt die Verbraucherberatung.

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