• 18.01.2017
      00:30 Uhr
      Tödliche Exporte Wie das G36 nach Mexiko kam | BR Fernsehen
       

      Eine mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentation über die wahre Geschichte eines Aussteigers des größten europäischen Kleinwaffenherstellers, der zwischen die Fronten gerät. Es geht um illegale Exportgeschäfte, Kontrollmechanismen, Korruption. Und alle wissen: Waffen werden verkauft, um eingesetzt zu werden - eingesetzt, um Menschen zu töten.

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 18.01.17
      00:30 - 01:30 Uhr (60 Min.)
      60 Min.

      Eine mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Dokumentation über die wahre Geschichte eines Aussteigers des größten europäischen Kleinwaffenherstellers, der zwischen die Fronten gerät. Es geht um illegale Exportgeschäfte, Kontrollmechanismen, Korruption. Und alle wissen: Waffen werden verkauft, um eingesetzt zu werden - eingesetzt, um Menschen zu töten.

       

      Unmittelbar im Anschluss an den Spielfilm "Meister des Todes" erzählt diese Doku die Geschichte von schwäbischen Waffenbauern, die mit Unterstützung der zuständigen Ministerien und Behörden einen schmutzigen Deal mit Mexiko einfädelten. Der Deal ermöglichte das, was die Bundesregierung zuvor verboten hatte: Deutsche G36-Sturmgewehre gelangten in den mexikanischen Drogenkrieg. Einen Krieg, in dem ein Menschenleben nichts zählt, Regierung und Polizei mit der Mafia zusammenarbeiten, täglich Menschen verschwinden.

      Die deutschen Ministerien und Behörden öffnen ein Schlupfloch für die Oberndorfer Waffenschmiede Heckler & Koch: Mit geänderten Endverbrauchserklärungen garantiert die Firma, dass die Sturmgewehre nicht in die als besonders kritisch geltenden Bundesstaaten Mexikos geliefert werden. Von Vorneherein wissen die Ministerien ebenso wie der Waffenhersteller, dass die Auflage nicht eingehalten wird.

      Die Dokumentation deckt auf, wie leicht es die Ministerien Heckler & Koch machten, den zwielichtigen Waffendeal mit Mexiko jahrelang durchzuziehen - obwohl das in die Machenschaften involvierte Außenministerium wegen der prekären Menschenrechtssituation im Empfängerland anfangs Bedenken anmeldete. Ferner zeigt der Film, wie die Ministerien und Kontrollinstanzen bewusst vor warnenden Berichten die Augen zudrückten, um das lukrative Exportgeschäft nicht zu behindern und die Oberndorfer Firma zu schützen.

      Autor Daniel Harrich hat in Mexiko und in Deutschland akribisch recherchiert. Es gelang ihm, an brisante Dokumente aus dem mexikanischen Verteidigungsministerium, Emails zwischen Heckler & Koch und den Behörden und firmeninterne Korrespondenz zu kommen sowie an originales Fotomaterial und Videos von G36-Präsentationen in den mexikanischen Unruhestaaten. Eindrucksvoll belegt die Dokumentation, wie die deutsche Rüstungsexportkontrolle komplett versagte.

      DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 18.01.17
      00:30 - 01:30 Uhr (60 Min.)
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