• 08.12.2017
      03:15 Uhr
      Vom Kindersoldaten zum Söldner Weil sie wissen, wie man tötet | phoenix
       

      Sie sind jung, sie können kämpfen, schießen und töten. Als Kindersoldaten in Uganda und Sierra Leone haben sie genau das gelernt. Jetzt werden sie von Unternehmen in Europa angestellt, die genau diese Fähigkeiten suchen, weil sie mit dem Krieg Geld verdienen, im Irak, in Afghanistan und in anderen Kriegen dieser Welt.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 08.12.17
      03:15 - 04:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Sie sind jung, sie können kämpfen, schießen und töten. Als Kindersoldaten in Uganda und Sierra Leone haben sie genau das gelernt. Jetzt werden sie von Unternehmen in Europa angestellt, die genau diese Fähigkeiten suchen, weil sie mit dem Krieg Geld verdienen, im Irak, in Afghanistan und in anderen Kriegen dieser Welt.

       

      Sie sind jung, sie können kämpfen, schießen und töten. Als Kindersoldaten in Uganda und Sierra Leone haben sie genau das gelernt. Jetzt werden sie von Unternehmen in Europa angestellt, die genau diese Fähigkeiten suchen, weil sie mit dem Krieg Geld verdienen, im Irak, in Afghanistan und in anderen Kriegen dieser Welt.

      Bockarie Marrah ist einer von ihnen. Er wurde von den Rebellen des Bürgerkriegs in Sierra Leone gekidnappt, seine Eltern vor seinen Augen abgeschlachtet. Dabei hatte er noch Glück, andere Kinder wurden gezwungen, ihre Eltern selbst zu töten. Nach dem Bürgerkrieg wurde Bockarie Marrah in ein Camp gebracht, in dem man versuchte, den Kindersoldaten zu helfen. Mit internationalem Geld wurden Programme entwickelt, die sie lehren sollten, ihre Erlebnisse zu verkraften, nicht mehr zu töten, wieder Gefühle zu haben.

      Doch dann kommen Rekruten privater Sicherheitsfirmen und bieten den Kindern und Jugendlichen Jobs als Soldaten, als Wachpersonal und als Servicekräfte an - für einen Hungerlohn. Und weil es in ihren Ländern keine Arbeit gibt, lassen sich die ehemaligen Kindersoldaten wieder anheuern, müssen wieder zu den Waffen greifen.

      Den Firmen nutzen ehemalige, traumatisierte Kindersoldaten, weil sie billig sind und keine Skrupel haben, zu töten. Früher waren es vor allem amerikanische Sicherheitsunternehmen, die Personal für Kriege rekrutierten. Heute befindet sich eines der größten Unternehmen in London. Aegis ist eine der führenden Militär- und Sicherheitsfirmen der Welt und gehört seit 2015 zum kanadischen GardaWorld-Konzern. Zu seinen Kunden zählt Aegis nach eigenen Angaben Regierungen, internationale Agenturen und Unternehmen. Für sie wirbt das Unternehmen Söldner an.

      Michael Wessells, Psychologie-Professor an der Columbia Universität, hat jahrelang Kindersoldaten behandelt. Er sagt über das Anheuern von ehemaligen Kindersoldaten heute: "Nichts könnte für diese jungen Menschen schlimmer sein. Und nichts könnte schlechter für die Sicherheit sein."

      Film von Mads Ellesøe

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      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 08.12.17
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