• 24.10.2011
      11:25 Uhr
      Europas Erbe - Die großen Dramatiker (8/10) Brecht | arte
       

      Er ist Pop! Er ist Hochkultur! Er ist Entertainer und Weltverbesserer! Bertolt Brecht - ein Dramatiker, der überall auf der Welt bekannt ist.

      Montag, 24.10.11
      11:25 - 12:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Er ist Pop! Er ist Hochkultur! Er ist Entertainer und Weltverbesserer! Bertolt Brecht - ein Dramatiker, der überall auf der Welt bekannt ist.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Nicole Kraack

      Brecht setzt dem dramatischen Theater das epische entgegen, dem Mitfühlen das Mitdenken. Dem Glotzen das Hingucken. Schauspieler schätzen Brecht vor allem dafür, dass er lebendige Figuren schuf und dennoch nicht darauf verzichtete, Ideen zu formulieren und zu verfolgen. Katharina Thalbach und Udo Samel preisen den großen BB ebenso wie die Punkrockerin Armanda Palmer, von den "Dresden Dolls", und Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensembles, das einst auch Brechts Wirkungsstätte war.

      Max Raabe: "Brechts Gesellschaftskritik ist in Zeiten von Niedriglöhnen, zunehmender Kluft zwischen Arm und Reich, Börsen-Hörigkeit und Kriegen genauso aktuell wie zu seinen Lebzeiten. In seinen Stücken fordert Brecht zum selbständigen Denken heraus - und das ist heute genauso unangenehm wie damals."

      Kränkelnd und schüchtern wird Brecht 1898 in eine Zeit geboren, der zwei Weltkriege bevorstehen. Sein erstes großes Drama "Baal" schreibt er 1918. In den späten 20er Jahren setzt er den Zuschauern ganz neue - auch musikalische - Eindrücke vor: etwa die "Dreigroschenoper" (1928) und "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" (1930). Sein Konzept des epischen Theaters und der Verfremdungseffekt werden bald sprichwörtlich. Die epischen Lehrstücke "Der gute Mensch von Sezuan" (1940) oder "Der kaukasische Kreidekreis" (1944) zwingen den Zuschauer fast zur Stellungnahme. Nach seinem Exil in den USA während des Zweiten Weltkriegs kehrt Brecht 1948 nach Ost-Berlin zurück und begründet das Berliner Ensemble. Er stirbt 1956 an einem Herzinfarkt.

      Der deutsche Sänger Max Raabe ist mit seinen Liedern im Stil der 20er und 30er Jahre international zum Star geworden.1986 gründete er nach seiner Gesangsausbildung mit Freunden das Berliner Palast Orchester, das ihn bei seinen Auftritten meistens begleitet. Die Filmmusik zu "Der bewegte Mann" stammt unter anderem aus seiner Feder. Mit "Kein Schwein ruft mich an" gelang ihm 1992 ein Überraschungshit. Neben kleineren Ausflügen auf die Filmleinwand - unter anderem in "Charleys Tante" - und ins Synchronstudio - für "Die Rotkäppchen-Verschwörung" - widmete er sich erstmals 1999 Bertolt Brecht und Kurt Weill: Er singt den Mackie Messer in einer Neu-Aufnahme von Brechts "Dreigroschenoper" an der Seite von Nina Hagen. In seinem Album "Charming Weill" vertieft er sich weiter in die Musik und Zeit von Brecht und Weill und wird dafür mit dem Klassik Echo 2002 ausgezeichnet. Mit dem Palast Orchester ist er derzeit wieder auf Tour, um sein 2011 veröffentlichtes Album "Küssen kann man nicht alleine" vorzustellen.

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      Montag, 24.10.11
      11:25 - 12:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

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