• 19.10.2011
      01:55 Uhr
      Der Mensch ist, was er isst Dokumentation Deutschland 2010 - Thema: Was essen wir morgen? | arte
       

      Die Hanserts aus dem Schwarzwald und die Forichers aus Paris stehen stellvertretend für zwei Ernährungsweisen und Lebenseinstellungen. Die Dokumentation begleitet beide Familien in ihrem Alltag.

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 19.10.11
      01:55 - 02:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      Die Hanserts aus dem Schwarzwald und die Forichers aus Paris stehen stellvertretend für zwei Ernährungsweisen und Lebenseinstellungen. Die Dokumentation begleitet beide Familien in ihrem Alltag.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Lourdes Picareta

      Sie beschreibt, wo und was sie einkaufen und warum. Sie zeigt, was beiden Familien jeweils ihre Ernährung bedeutet und zu was ihre unterschiedliche Ernährungsweise führt. Während sich die Hanserts bewusst für ein Landleben mit Selbstversorgung entschieden haben, ernähren sich die Forichers in der Großstadt mit Fertigprodukten. Mit ihnen unternimmt die Dokumentation eine Reise in die Welt der Nahrungsmittelindustrie.

      Zwei Ernährungsweisen, zwei Lebensphilosophien stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Zum einen porträtiert sie eine Familie aus dem Schwarzwald, die das Leben in der Stadt hinter sich gelassen hat, um sich - und insbesondere ihren Kindern - die Chance zu geben, sich bewusster zu ernähren. Es ist der Bezug zur Natur, den Familie Hansert suchte und fand. Das Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern auf einem Bauernhof und wagt das Abenteuer der Selbstversorgung.

      Die andere Familie, die Forichers, lebt - ebenfalls mit drei Kindern - in Paris. Ihre Lebensweise entspricht der der Mehrzahl der Europäer. Die Mutter, eine erfolgreiche Rechtsanwältin, ist ein Organisationstalent. Ihr Mann, ein Lebensmittelhändler, kommt nur am Wochenende nach Hause. Das stressige, moderne Leben einer Großstadt wirkt sich auch auf den Lebensmitteleinkauf aus. Die Forichers kaufen in der virtuellen Welt per Internet vorwiegend Fertigkost ein.

      Aber woher kommt die Tiefkühlpizza, die so viele Menschen essen und die auch bei den Forichers auf den Tisch kommt? Aus Berlin. Dort backt der sogenannte Pizza-König Europas täglich zwei Millionen Pizzen für die ganze Welt. Und in dem trockenen Inhalt der Tütensuppe, die sich die Forichers abends nach der Arbeit schnell zubereiten, steckt fast die ganze Technik der Nahrungsmittelindustrie. So begibt sich die Dokumentation beim weltweit viertgrößten Aromenhersteller in die Wunderwelt der Lebensmitteltechnik. Dass für den Erdbeergeschmack das Aroma von frisch gemähtem Gras benutzt wird, verwundert. Aber es wirft auch die Frage auf, ob wir Aromen in Lebensmitteln überhaupt brauchen und was mit uns passiert, wenn wir sie konsumieren. Darauf haben Wissenschaftler eine Antwort.

      Was essen wir morgen? Ein Themenabend zur Zukunft unserer Ernährung

      Was essen wir morgen? Wie kann sichergestellt werden, dass in naher Zukunft ausreichend und qualitativ hochwertige Lebensmittel für die Weltbevölkerung zur Verfügung stehen?

      Die Sicherheit und die Qualität der Ernährung sind weltweit gefährdet. Klimawandel, Wassermangel, Bevölkerungsentwicklung, eine fragwürdige Agrarpolitik und der Rückgang von Arten und Agrarflächen lassen die Frage brisant werden: Was essen wir morgen? Wie kann sichergestellt werden, dass in naher Zukunft ausreichend und qualitativ hochwertige Lebensmittel für die Weltbevölkerung zur Verfügung stehen, sowohl für die Bewohner der Riesenstädte, als auch für Menschen in von Hungersnöten akut bedrohten Gebieten? Der Themenabend zeigt mögliche Entwicklungen und Fehlentwicklungen auf und fragt nach den Ernährungstrends der Zukunft.

      Abenteuerliche Prognosen bestimmen die Schlagzeilen zur zukünftigen Ernährung der Menschheit. Von Nährstoffpillen mit dem Geschmack eines ganzen Menüs über Laborsteaks und Algensushi bis hin zu Gen-Reis oder Gen-Karotten, die vor Alzheimer schützen und dabei auch noch schlau machen, ist die Rede. Forscher entwerfen grüne Gewächshochhäuser und künstliche Agrarflächen für die Megacitys der Zukunft. Dabei ist die Verunsicherung, was die Menschen essen sollen und wie eine ausreichende Ernährung für alle Menschen sicherzustellen ist, heute schon groß.
      Wer bestimmt, was auf den Tellern landet? Wer garantiert Ernährungssicherheit? Sind es die Giganten der Agrarindustrie, eine Handvoll Unternehmen, die weltweit agieren, oder die Milliarde Kleinbauern ohne Lobby, die über die ganze Welt verstreut ihre Felder bestellen? Bei der Erzeugung der Lebensmittel wird zugleich die Abhängigkeit von der Natur deutlich. Die Entwicklung der Landwirtschaft und Ernährung in den letzten Jahrzehnten hat zu ökologischen, ökonomischen, gesundheitlichen, sozialen und kulturellen Problemen geführt. So bringt die Intensivierung der Nahrungsmittelproduktion neben höheren Erträgen auch Umweltbelastungen und Lebensmittelskandale mit sich. Subventionen führen einerseits zu drastischen Marktverzerrungen und können zudem den Verlust von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft nicht verhindern. Auch Krankheiten aufgrund von Fehlernährung nehmen zu. Zur dringlichsten Frage in den reichen Industrienationen wird, wie die Menschen zu einem angemessenen und nachhaltigen Umgang mit Nahrungsmittelwohlstand finden können.

      Der Themenabend sucht nach Antworten und wirft einen Blick in die Zukunft unserer Ernährung.

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 19.10.11
      01:55 - 02:50 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

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