• 28.06.2016
      00:07 Uhr
      Ein Kölner Baron auf Schatzsuche Die Orient-Abenteuer des Max von Oppenheim | tagesschau24
       

      Im November 1911 rückt der Kölner Bankierssohn Max von Oppenheim mit 1.000 Kamelen, 21 Tonnen Gepäck, seinem Diener und einem Privatkoch in die Wüste Mesopotamiens vor. Er will im Norden des heutigen Syrien einen Schatz heben, dessen Existenz die Beduinen fürchten und der ihn weltberühmt machen wird. Es ist die Geschichte einer spektakulären Entdeckung, die der WDR in einer neuen Dokumentations-Reihe über Abenteurer aus NRW erzählt: Max von Oppenheim findet mitten in der Wüste Steinfiguren, die die Welt so noch nicht gesehen hat: tonnenschwere Greife, Basalt-Sphinxe und rätselhafte "Skorpionvogelmänner".

      Nacht von Montag auf Dienstag, 28.06.16
      00:07 - 01:00 Uhr (53 Min.)
      53 Min.
      VPS 00:30
      Stereo

      Im November 1911 rückt der Kölner Bankierssohn Max von Oppenheim mit 1.000 Kamelen, 21 Tonnen Gepäck, seinem Diener und einem Privatkoch in die Wüste Mesopotamiens vor. Er will im Norden des heutigen Syrien einen Schatz heben, dessen Existenz die Beduinen fürchten und der ihn weltberühmt machen wird. Es ist die Geschichte einer spektakulären Entdeckung, die der WDR in einer neuen Dokumentations-Reihe über Abenteurer aus NRW erzählt: Max von Oppenheim findet mitten in der Wüste Steinfiguren, die die Welt so noch nicht gesehen hat: tonnenschwere Greife, Basalt-Sphinxe und rätselhafte "Skorpionvogelmänner".

       

      Im November 1911 rückt der Kölner Bankierssohn Max von Oppenheim mit 1.000 Kamelen, 21 Tonnen Gepäck, seinem Diener und einem Privatkoch in die Wüste Mesopotamiens vor. Er will im Norden des heutigen Syrien einen Schatz heben, dessen Existenz die Beduinen fürchten und der ihn weltberühmt machen wird.

      Es ist die Geschichte einer spektakulären Entdeckung, die der WDR in einer neuen Dokumentations-Reihe über Abenteurer aus NRW erzählt: Max von Oppenheim findet mitten in der Wüste Steinfiguren, die die Welt so noch nicht gesehen hat: tonnenschwere Greife, Basalt-Sphinxe und rätselhafte "Skorpionvogelmänner". Unter dem Hügel "Tell Halaf" liegt ein Palast aus biblischer Zeit begraben. Ein Jahrhundertfund.

      Ursprünglich sollte Max von Oppenheim die Geschäfte der familieneigenen Bank übernehmen - doch ihn interessierten der Orient, die Forschung und das Abenteuer mehr. Er lernt Arabisch, studiert bei den Beduinen die Sitten und Bräuche des Orients und wird schließlich Attaché am deutschen Generalkonsulat in Kairo, wo er dank der großzügigen Unterstützung seines Vaters eine Villa mit Gärtner, Dienern und einem Harem bezieht. Er nimmt sich nach islamischer Sitte "Frauen auf Zeit" und veranstaltet Feste wie aus Tausendundeiner Nacht.

      Als Gastgeber genießt er einen legendären Ruf - doch seine diplomatischen Erfolge sind spärlich. Der Zufall führt ihn auf die Spur der seltsamen Steinfiguren an der türkisch-syrischen Grenze und Oppenheim lässt sich auf das Abenteuer seines Lebens ein. Er trotzt angriffslustigen Wüstensöhnen, der mörderischen Hitze und gräbt mit Hilfe von renommierten Archäologen die biblische Stadt "Gozan" mit einer gigantischen Tempelanlage aus. Um sich und sein Team bei Arbeitslaune zu halten, errichtet er an der Ausgrabungsstelle ein spektakuläres Grabungshaus mit Telefon und Teppichen, lässt Fachinger Wasser importieren und am Ostersonntag Kaviar und Kotelett servieren.

      Der erste Weltkrieg unterbricht das Archäologische Großprojekt und Oppenheim versucht, wieder zurück im diplomatischen Dienst, die Araber gegen die feindlichen Engländer und Franzosen aufzuwiegeln. Doch der Plan misslingt. Deutschland verliert den Krieg und Oppenheim durch die darauf folgende Inflation sein Vermögen. Doch er gibt nicht auf. Er sammelt erneut Geld bei seiner Familie ein und schafft es tatsächlich, einen Teil des gefundenen Schatzes nach Deutschland zu bringen. Ein Kulturgüter-Coup der Sonderklasse. Die Ausstellung in seinem Tell-Halaf-Museum wird eine Sensation.

      Doch im Zweiten Weltkrieg zerstört eine alliierte Phosphorbombe die Statuen aus dem Morgenland. Vom Lebenswerk Oppenheims bleiben 27.000, zum Teil nur daumengroße Bruchstücke im Keller des Pergamon-Museums übrig. Doch auch diese Katastrophe lässt Oppenheim nicht verzweifeln. "Kopf hoch, Mut hoch und Humor hoch!" war sein Lebens-Motto. Seine Vision: die Statuen eines Tages wieder zu restaurieren.

      Max von Oppenheim stirbt 1946 - und erlebt nicht mehr mit, dass 2001 tatsächlich in einem beispiellosen Restaurierungsprojekt damit begonnen wird, die Trümmer wieder zusammen zu puzzeln. 30 Statuen erstehen wieder auf, sie sind das Vermächtnis eines höchst abenteuerlustigen, unkonventionellen und unerschrockenen Mannes, der wie sein Schatz fast in Vergessenheit geraten war.

      Ein Film von Jens Nicolai

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      Nacht von Montag auf Dienstag, 28.06.16
      00:07 - 01:00 Uhr (53 Min.)
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