• 30.07.2017
      10:45 Uhr
      Fußballfieber - der 1. FC Kaiserslautern und seine Geschichte SWR Fernsehen BW
       

      Wie eine Burg thront das Stadion auf dem Betzenberg hoch über der Stadt Kaiserslautern. Bis heute ist es nach dem berühmtesten Spieler des 1. FCK benannt: Fritz Walter. Es war und ist ein Ort großer, leidenschaftlicher Fußball-Triumphe, aber auch bitterer, tränenreicher Niederlagen. Im Film von Stefan Keber erzählen ehemalige Spieler, Funktionäre und vor allen leidenschaftliche Fans von der wechselhaften Vergangenheit.

      Sonntag, 30.07.17
      10:45 - 11:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Wie eine Burg thront das Stadion auf dem Betzenberg hoch über der Stadt Kaiserslautern. Bis heute ist es nach dem berühmtesten Spieler des 1. FCK benannt: Fritz Walter. Es war und ist ein Ort großer, leidenschaftlicher Fußball-Triumphe, aber auch bitterer, tränenreicher Niederlagen. Im Film von Stefan Keber erzählen ehemalige Spieler, Funktionäre und vor allen leidenschaftliche Fans von der wechselhaften Vergangenheit.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Stefan Keber

      Ob der Verein im Jahr 1900 gegründet wurde oder bereits ein Jahr zuvor, ist nicht ganz klar. Aber bekannt gemacht hat ihn sein berühmtester Spieler. Und bis heute ist das Stadion auf dem Betzenberg nach ihm benannt: Fritz Walter.
      Er ist nach dem Zweiten Weltkrieg Kapitän zugleich der Lauterer und der westdeutschen Nationalmannschaft. Ihm und seiner Auswahl gelingt 1954 die Sensation: "Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!" Besonders groß ist der Jubel in der Pfalz, denn fünf Spieler der Weltmeisterelf kommen vom FCK. Der Verein ist Aushängeschild, nicht nur für die Stadt Kaiserslautern, sondern auch für das neue Bundesland Rheinland-Pfalz. Mit dem WM-Erfolg und Triumphen des FCK stellt sich so etwas wie ein "Wir-Gefühl" ein unter den Rheinland-Pfälzern. Die ganze Region identifiziert sich mit "ihrem" FCK.
      Schon früh gelten die Lautern-Fans als die ruppigsten und lautesten, aber auch als die treuesten der Liga. Immer wieder verwandeln sie das Stadion am Betzenberg in einen Hexenkessel und lehren die Gegner das Fürchten. "Der Betze brennt", heißt es dann und selbst die renommiertesten Mannschaften wie Bayern München und Real Madrid haben vor diesem Druck von den Zuschauerrängen kapituliert und sind dort untergegangen.
      Die 50er Jahre sind in der Pfalz die "goldenen" Fußball-Jahre: Zweimal gewinnt die "Walter-Elf" die Meisterschale. In der Bundesliga ist "der Betze" von Anfang an dabei, kämpft stets erfolgreich gegen den Abstieg. Niemand kann sich damals vorstellen, dass der FCK tatsächlich einmal in die Zweite Liga absteigen könnte. Die Fans unterstützen ihren Verein auch in schlechten Zeiten. Und bei finanziellen Problemen mit dem vereinseigenen Stadion hilft immer wieder die öffentliche Hand aus. So kann sich der FCK bis in die 90er Jahre in der Ersten Bundesliga halten.
      1996 kommt der Abstieg überraschend. Dass der FCK eine Woche später den DFB-Pokal gewinnt, ist nicht mehr als ein Trostpflaster für die verwundete Pfälzer Fußballerseele. Doch das Ende der Erstklassigkeit ist auch der Beginn einer wunderbaren Fußballgeschichte: Schon im folgenden Jahr steigen die Pfälzer unter ihrem neuen Trainer Otto Rehhagel wieder auf und werden dann auch gleich noch Meister! Das ist einmalig in der Geschichte der Bundesliga, die Pfalz im Freudentaumel. Wieder einmal haben sie bewiesen, dass Pfälzer (fast) alles schaffen können, wenn sie zusammenhalten und kämpfen.
      Heute, nach langen Jahren der Zweitklassigkeit, stehen die Verantwortlichen des Vereins vor dem Problem, die Ansprüche aus großer Vergangenheit mit den Realitäten einer völlig verwandelten Fußballszene zu vereinbaren. Stefan Keber hat für seinen Film u. a. Marcel Reif, Norbert Thines und Stefan Kuntz nach ihrer leidenschaftlichen Geschichte mit und auf dem Betzenberg gefragt.
      05.10.2014 SWR/SR

      Autor: Stefan Keber

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