• 20.03.2013
      19:25 Uhr
      Kein stilles Örtchen in Kibera Dokumentation Deutschland 2012 | arte
       

      In Kibera, einem riesigen Slum im Südwesten von Nairobi, müssen rund 500.000 Menschen auf engstem Raum ohne Strom, ohne fließendes Wasser, Kanalisation und Müllabfuhr auskommen. Die Dokumentation zeigt die katastrophalen sanitären Zustände im größten Slum Afrikas und die unterschiedlichen Versuche, diesen Missstand zu beseitigen.

      Mittwoch, 20.03.13
      19:25 - 20:10 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      HD-TV Stereo

      In Kibera, einem riesigen Slum im Südwesten von Nairobi, müssen rund 500.000 Menschen auf engstem Raum ohne Strom, ohne fließendes Wasser, Kanalisation und Müllabfuhr auskommen. Die Dokumentation zeigt die katastrophalen sanitären Zustände im größten Slum Afrikas und die unterschiedlichen Versuche, diesen Missstand zu beseitigen.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Jean Boué

      In Kibera drohen die Menschen in ihrem Dreck zu ersticken. Sie leben dort ohne Strom und fließendes Wasser auf engstem Raum. Da es auch keine Kanalisation gibt, sind sanitäre Einrichtungen rar und die Entfernungen dorthin nicht unerheblich. Meist verwenden die Bewohner daher Plastiktüten und stellen die Beutel mit den Exkrementen einfach vor die Tür. Diese so genannten "flying toilets" sind weit verbreitet, denn die Benutzung der wenigen existierenden Toiletten ist nicht kostenlos.

      Auch Sophie und Jared leben mit ihrer Großfamilie inmitten des Slums. Sie haben lange Wege zur nächsten "Toilette", die aus nicht mehr als einem Loch in der Erde mit vier Brettern drum herum besteht. Für deren Benutzung müssen sie außerdem Geld zahlen. Die fehlenden sanitären Einrichtungen sind für Frauen und Kinder besonders prekär, denn nachts können die unbeleuchteten und unbefestigten Wege zu den wenigen Toiletten gefährlich werden. So bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die "flying toilets" zu benutzen.

      Vor fünf Jahren begann ein kenianischer Unternehmer große Toilettenhäuser zu installieren, vor allem an zentralen Orten, aber auch in den Elendsvierteln Kenias. Diese öffentlichen Sanitäreinrichtungen zogen Händler, Schuhputzer und Kioskbesitzer nach sich, die sich alle im Umfeld der sauberen und stets gepflegten Toiletten ansiedelten und vielen Menschen damit ein regelmäßiges Einkommen bescherten. Der Erfolg der standardisierten IKO-Toilets brachte einen Stein ins Rollen. Trotzdem: Auch wenn immer mehr Toiletten entstehen, die Bevölkerung wächst zu schnell, als dass sich die Situation spürbar verbessert. Noch immer haben die wenigsten eine Sanitäranlage in ihrer Nähe.

      Nirgendwo auf der Welt wird deshalb so viel über das Thema geforscht wie in Kibera. Inzwischen gibt es verschiedene Lösungsansätze für das menschlichste aller Probleme. Denn aus den Hinterlassenschaften lässt sich zum Beispiel hochwertiger Dünger herstellen und damit Geld verdienen. Doch solange die Menschen in Kibera keinen Zugang zur Sanitärversorgung haben, müssen sie ihr Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen aus Flüssen beziehen, die mit Fäkalien verunreinigt sind. Wenn es gelänge, einen flächendeckenden Zugang zu besserer sanitärer Versorgung zu schaffen, dann könnte allein in Kibera die Kindersterblichkeit durch Durchfallerkrankungen um mehr als ein Drittel gesenkt werden.

      Die Dokumentation beobachtet anlässlich des Weltwassertags am 25. März 2013 das Problem mangelnder Sanitäreinrichtungen aus dem Blickwinkel der Slumbewohner Kiberas und zeigt die verschiedenen Ansätze, den Zustand zu beheben.

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