• 07.07.2010
      23:55 Uhr
      Tödliche Schokolade Ein Giftmord des Mossad und die Entführung der | Das Erste
       

      "Die Entführung der Landshut wäre zu verhindern gewesen", fasst Autor Koch seine zweijährigen Recherchen zusammen. Und dann wäre wohl auch der Deutsche Herbst 1977 anders verlaufen.

      Mittwoch, 07.07.10
      23:55 - 00:40 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Geänderte Sendezeit!
      Stereo

      "Die Entführung der Landshut wäre zu verhindern gewesen", fasst Autor Koch seine zweijährigen Recherchen zusammen. Und dann wäre wohl auch der Deutsche Herbst 1977 anders verlaufen.

       

      Fast 33 Jahre liegen jene Wochen im September und Oktober 1977 zurück, in denen ganz Deutschland den Atem anhielt. Die Rote Armee Fraktion (RAF) hatte den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer entführt und ein palästinensisches Terrorkommando hatte die Lufthansa-Maschine "Landshut" in seine Gewalt gebracht. Am Ende wurden die Geiseln in Mogadischu befreit, Hanns Martin Schleyer und der Lufthansa-Kapitän Jürgen Schumann ließen ihr Leben. Über den "Deutschen Herbst" 1977 sind unzählige Bücher und Filme gemacht worden. Sie alle erzählen allerdings nicht die ganze Geschichte. Egmont R. Koch behandelt in seinem spannenden Film erstmals die Ereignisse jener Tage im Zusammenhang mit der Parallelwelt der Geheimdienste: Just zur gleichen Zeit fand nämlich eine streng geheime Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad statt. Im Visier des Mossad: der palästinensische Terrorchef Wadi Haddad, der im Sommer 1977 gerade die Landshut-Entführung für die RAF vorbereitet hatte. Wadi Haddad galt bei den Israelis schon lange als Schlüsselfigur des Terrorismus, Organisator von Anschlägen und Flugzeugentführungen. Dafür sollte er bezahlen. Der Geheimdienst wusste, dass Haddad eine Vorliebe für belgische Pralinen hatte. Ein Mossad-Kontaktmann aus dem Umfeld Haddads sollte dem Palästinenserführer eine präparierte Pralinenschachtel mit einem langsam wirkenden Gift übermitteln. Um seinen "Maulwurf" zu schützen und diesen Anschlag nicht zu gefährden, gab der Mossad seine Erkenntnisse über die bevorstehende Entführung der Landshut nicht oder nur sehr vage weiter. "Um einen guten Agenten zu schützen, müssen manchmal hunderte von Menschen geopfert werden", sagt ein ehemaliger Mossadoffizier im Film. Der Anschlag gelang. Wadi Haddad starb im März 1978 qualvoll in einem Ostberliner Krankenhaus.

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