• 23.08.2014
      08:00 Uhr
      360° - Geo Reportage Chile - Segen und Fluch einer Kupfermine | arte
       

      Eine riesige Staubwolke liegt über Chuquicamata, der größten Kupfermine der Welt im Norden Chiles. 15.000 Bergarbeiter sprengen rund um die Uhr Felswände, transportieren mit gigantischen Lkws tonnenweise Geröll und schmelzen bei glühenden Temperaturen Kupfer. Alles muss der Mine weichen, selbst die benachbarte Bergarbeiterstadt. Wo einst Leben blühte, verschütten riesige Schutthalden Straßen und Häuser der ehemals 22.000 Einwohner zählenden Stadt. Auch die Familie von Bergarbeiter Raul Alfaro muss ihr Heim verlassen. "360° - Geo Reportage" zeigt, wie die Kupfermine ihr Leben bestimmt.

      Samstag, 23.08.14
      08:00 - 08:55 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Eine riesige Staubwolke liegt über Chuquicamata, der größten Kupfermine der Welt im Norden Chiles. 15.000 Bergarbeiter sprengen rund um die Uhr Felswände, transportieren mit gigantischen Lkws tonnenweise Geröll und schmelzen bei glühenden Temperaturen Kupfer. Alles muss der Mine weichen, selbst die benachbarte Bergarbeiterstadt. Wo einst Leben blühte, verschütten riesige Schutthalden Straßen und Häuser der ehemals 22.000 Einwohner zählenden Stadt. Auch die Familie von Bergarbeiter Raul Alfaro muss ihr Heim verlassen. "360° - Geo Reportage" zeigt, wie die Kupfermine ihr Leben bestimmt.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Bernd Gerriets, Birgit Wuthe

      Aus dem Bauch der größten Kupfermine der Welt im Norden Chiles ertönt ein lautes Gewitter: Maschinen hämmern, Felswände explodieren, donnernd wird Gestein verladen. Die Bergarbeiter von Chuquicamata sind diesem Lärm Tag für Tag ausgesetzt.

      Raul Alfaro arbeitet seit 18 Jahren als Lkw-Fahrer in der Mine. Über schmale Serpentinen transportiert er das Gestein zu den Schmelzöfen, wo aus dem glühenden Erz Kupfer gewonnen wird. Mit seiner Frau Victoria und drei Kindern lebt Raul in der Bergarbeiterstadt am Rande der Kupfermine. Bis vor einiger Zeit fühlten sich hier alle wohl. "Chuquicamata war wie eine große Familie", erinnert sich seine Frau Victoria. Der Minenbetreiber Codelco übernahm für die Bergarbeiter nicht nur die Mietkosten, sondern baute auch Schulen, Kindergärten und Sportstätten.

      Doch mit dem chilenischen Staatskonzern kam nicht nur Segen, sondern auch Fluch über Chuquicamata. Die Gesundheit der Einwohner ist durch giftigen Mineralienstaub, der überall in der Luft liegt, gefährdet. Und da sich die Kupfermine immer weiter ausbreitet, verlieren viele Menschen ihre Heimat. Planierraupen zerstören nach und nach alle Häuser, auf den Straßen ist kaum mehr jemand zu sehen. Chuquicamta verwandelt sich in eine Geisterstadt. Auch Raul muss mit seiner Familie umziehen und in der Nachbarstadt Calama einen Neuanfang wagen.

      "360° - Geo Reportage" präsentiert außergewöhnliche Menschen rund um den Globus.

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