• 26.06.2016
      05:30 Uhr
      ttt - titel thesen temperamente Moderation: Max Moor | ONE
       

      Themen u.a.:

      • Christo und die Floating Piers
      • Brexit - bleiben oder gehen? "ttt" im Gespräch mit Bestseller-Autor Robert Harris und dem in London lebenden Fotografen Wolfgang Tillmans über den Brexit-Kulturkampf
      • In der Heimat der Flüchtlinge - der iranische Filmemacher Bahman Ghobadi
      • Faszination Tito - brillanter Staatsmann und gnadenloser Diktator

      Sonntag, 26.06.16
      05:30 - 06:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

      Themen u.a.:

      • Christo und die Floating Piers
      • Brexit - bleiben oder gehen? "ttt" im Gespräch mit Bestseller-Autor Robert Harris und dem in London lebenden Fotografen Wolfgang Tillmans über den Brexit-Kulturkampf
      • In der Heimat der Flüchtlinge - der iranische Filmemacher Bahman Ghobadi
      • Faszination Tito - brillanter Staatsmann und gnadenloser Diktator

       
      • Christo und die Floating Piers

      Christo macht wieder Kunst. Zum ersten Mal seit elf Jahren hat der Künstler ein Großprojekt ins Leben gerufen, zum ersten Mal ohne seine verstorbene Partnerin Jeanne-Claude und diesmal weitab von den großen Metropolen. In einem abgelegenen Alpensee in Italien - dem "Lago d'Iseo" - hat er zwei Inseln durch schwimmende Fußgänger-Stege mit dem Land verbunden. Die Stege sind mit leuchtend orangefarbenem Nylonstoff überzogen und 16 Tage lang begehbar. Der Name des Projekts: "The Floating Piers". Die nicht gerade vom Tourismus verwöhnte Region freut sich auf den Ansturm der Besucher. Die können barfuß über die sanft schaukelnden Pontons laufen, wenn sie wollen, Picknick machen oder die ganze Familie spazieren führen und zwar gratis.
      Wie alle Projekte von Christo, so stellen auch die "Floating Piers" eine organisatorische und logistische Herausforderung dar: 200.000 luftgefüllte, auf dem Grund des Sees verankerte Kunststoffwürfel bilden die Stege, überzogen werden sie mit 100.000 Quadratmetern Stoff. 15 Millionen Euro hat der Wahnsinn gekostet. Was soll der immense Aufwand? Kunst braucht keinen Sinn, keinen Zweck und keine Rechtfertigung, denn sie dient allein der Erbauung und dem Vergnügen der Besucher, findet der Mann, der den Reichstag verhüllt hat. "ttt" hat den 81-Jährigen in Italien getroffen.

      • Brexit - bleiben oder gehen?

      Steckt Europa oder Großbritannien in der Mitlife-Krise? Befreit sich Britannien von einer europäischen Bevormundung? Am 23. Juni entscheiden die Briten, ob sie der EU "good bye" sagen wollen oder nicht. Die Befürworter des Austritts argumentieren mit einer immerhin verständlichen Abneigung gegen das "Bürokratie-Monster" Europa, mit einer rückwärtsorientierten Sehnsucht nach dem Empire und mit der europaweit grassierenden Angst vor Zuwanderung. Aber welche Folgen hätte ein Brexit für die kulturellen Beziehungen zwischen Insel und Kontinent? Geht es nur darum, ob die Londoner Kunstszene post-Brexit nach Berlin umzieht oder sind zentrale Werte der europäischen Zivilisation in Gefahr? Geht es um Abschottung oder um Emanzipation? "ttt" befragt unter anderem den Bestseller-Autor Robert Harris und den in London lebenden Fotografen Wolfgang Tillmans zum Brexit-Kulturkampf.

      • In der Heimat der Flüchtlinge

      Der iranische Filmemacher Bahman Ghobadi hat Kameras an Kinder in Flüchtlingslagern im Irak verteilt. Sie haben damit ihr Leben dokumentiert oder das, was ihnen zu leben möglich ist. Ein Junge versucht durch Kunststücke seine Schwester, die seit ihrer Gefangenschaft beim IS nicht mehr spricht, zum Lächeln zu bringen. Eine Familie sucht ihr zerstörtes Haus. Es sind herzzerreißende Geschichten, die die Kinder mit der Kamera aufgenommen haben. Es sind Geschichten junger Menschen, deren ganzes Leben noch vor ihnen liegt und die doch bereits alles verloren haben. "Life on the border" heißt der Film, den Bahman Ghobadi daraus gemacht hat. Er wird anlässlich einer Ghobadi-Retrospektive beim Münchner Filmfest Ende Juni gezeigt.

      • Faszination Tito - brillanter Staatsmann und gnadenloser Diktator

      Tito war Arbeiter bei Benz in Mannheim und bei Daimler in Wien. Später kämpfte er gegen Hitlers und Mussolinis Armee und siegte. Anschließend nahm er es mit Stalin auf und führte sein Land - Jugoslawien - in die Unabhängigkeit. Er war ein Lebemann, der sich gerne mit Filmstars umgab, immer wie aus dem Ei gepellt, fünfmal am Tag zog er sich um. Politische Repräsentanten wie Königin Elisabeth und Churchill schwärmten von seinem Charme. In keinem sozialistischen Land der Welt wurde so gut und auch so verhältnismäßig frei gelebt wie in Jugoslawien. Doch nach seinem Tod passierte, was er selbst ängstlich vorausgesehen hatte: Titos Reich brach zusammen. Jo e Pirjevec, Professor für Geschichte und ausgewiesener Tito-Experte, legt nun eine kritische Biografie des Staatsmannes vor: Sie ist das Ergebnis einer 30-jährigen Forschungsarbeit, in der es gelang, zahlreiche Quellen aus verschiedenen Archiven erstmals auszuwerten. Er zeichnet das Bild einer widersprüchlichen Persönlichkeit, die sich als Held eines nationalen Mythos verehren ließ. In Pirjevecs Heimat Slowenien wurde die Tito-Biografie binnen kurzer Zeit zum Bestseller In Deutschland erscheint sie demnächst.

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      Sonntag, 26.06.16
      05:30 - 06:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

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