• 04.07.2015
      21:32 Uhr
      Die Frauen von Hoheneck Ein DDR-Gefängnis und seine Schatten in die Gegenwart | tagesschau24
       

      Im Frauengefängnis Hoheneck nahe Chemnitz wurden ab den späten 40er-Jahren, vor allem aber nach 1970, Frauen inhaftiert, die wiederholte Ausreiseanträge gestellt oder Republikflucht geplant hatten. Ihr Wunsch nach Freiheit, nach Familienzusammenführung wurde vom DDR-Regime mit Kriminalisierung, erniedrigenden Haftbedingungen, Übergriffen des Knast-Personals (z.B. Schlägen) sowie der Ärzte (Behandlung mit Psychopharmaka), Zwangsarbeit und vor allem mit der Zerstörung ihrer Familien (Zwangsadoptionen, geheimdienstliche Zersetzung innerhalb der Familie und andere Maßnahmen) beantwortet.

      Samstag, 04.07.15
      21:32 - 22:00 Uhr (28 Min.)
      28 Min.
      Stereo

      Im Frauengefängnis Hoheneck nahe Chemnitz wurden ab den späten 40er-Jahren, vor allem aber nach 1970, Frauen inhaftiert, die wiederholte Ausreiseanträge gestellt oder Republikflucht geplant hatten. Ihr Wunsch nach Freiheit, nach Familienzusammenführung wurde vom DDR-Regime mit Kriminalisierung, erniedrigenden Haftbedingungen, Übergriffen des Knast-Personals (z.B. Schlägen) sowie der Ärzte (Behandlung mit Psychopharmaka), Zwangsarbeit und vor allem mit der Zerstörung ihrer Familien (Zwangsadoptionen, geheimdienstliche Zersetzung innerhalb der Familie und andere Maßnahmen) beantwortet.

       

      Im Frauengefängnis Hoheneck nahe Chemnitz wurden ab den späten 40er-Jahren, vor allem aber nach 1970, Frauen inhaftiert, die wiederholte Ausreiseanträge gestellt oder Republikflucht geplant hatten. Ihr Wunsch nach Freiheit, nach Familienzusammenführung wurde vom DDR-Regime mit Kriminalisierung, erniedrigenden Haftbedingungen, Übergriffen des Knast-Personals (z.B. Schlägen) sowie der Ärzte (Behandlung mit Psychopharmaka), Zwangsarbeit und vor allem mit der Zerstörung ihrer Familien (Zwangsadoptionen, geheimdienstliche Zersetzung innerhalb der Familie und andere Maßnahmen) beantwortet. Heute geht es aber vor allem um die Frage der Aufarbeitung: Können die Frauen von Hoheneck Ruhe finden?

      Die Autoren Kristin Derfler und Dietmar Klein haben in mehrjährigen Recherchen mit vielen Frauen gesprochen. Drei exemplarische Beispiele stellen sie im Film vor: Ellen Thiemann wurde wegen versuchter Republikflucht verurteilt, verraten vom eigenen Ehemann. Ihre Inhaftierung in Hoheneck bleibt ein Trauma und ist noch heute lebendig. Sie klagt Menschen an, die dabei mitmachten, sie - wie viele andere Frauen - systematisch zu entrechten. Sie gibt sich nicht damit zufrieden, dass die Taten längst verjährt sind und die Täter sich hinter bürgerlichen Fassaden verstecken können.

      Helga Riede wurde verraten, als sie im Kofferraum eines Autos in den Westen wollte. Verräter war der Mann ihrer Schwester, der dafür die Verdienstmedaille der DDR erhielt. Der Kontakt mit der Schwester ist abgebrochen, die Lüge und der Verrat stehen zwischen den Frauen. Heute will Helga Riede versuchen, sich mit der Schwester auszusöhnen.

      Regina Labahn hatte mehrere Ausreiseanträge gestellt, als eines Tages ihre Kinder nicht mehr aus der Schule kamen. Sie waren von der Staatsmacht in ein Heim gesteckt worden. Regina Labahn landete in Hoheneck. Erst sieben Jahre später, am Tag nach dem Mauerfall, durfte sie ihre Kinder wieder vom Heim abholen. Noch heute ist die emotionale Entfremdung spürbar, das Eltern-Kind-Verhältnis massiv gestört. Aber sie kämpft um ihre Familie.

      Ein Film von Kristin Derfler und Dietmar Klein

      Thema: Alltag in DDR-Gefängnissen

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      Samstag, 04.07.15
      21:32 - 22:00 Uhr (28 Min.)
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