• 02.08.2014
      06:15 Uhr
      Spiele der Welt (10-14/20) Planet Schule | SR Fernsehen
       
      • Hornussen in der Schweiz (Folge 10)
      • Hurling in Irland (Folge 11)
      • Jogo da Pau in Portugal (Folge 12)
      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland (Folge 13)
      • Klotzläufe in Brasilien (Folge 14)

      Samstag, 02.08.14
      06:15 - 08:45 Uhr (150 Min.)
      150 Min.
      Stereo
      • Hornussen in der Schweiz (Folge 10)
      • Hurling in Irland (Folge 11)
      • Jogo da Pau in Portugal (Folge 12)
      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland (Folge 13)
      • Klotzläufe in Brasilien (Folge 14)

       
      • Hornussen in der Schweiz

      Hornussen ist eine "unschuldig Leibsübung" oder auch ein "schädlich Ding, ein unseelig Sonntagsvergnügen, das die Jugend verderbe und von der Predigt abhalte", wie es von der Kanzel klang, verschieden je nach Zeitpunkt und Pfarrer. Ganz sicher ist es ein traditionelles Schweizer Mannschaftsspiel, das besonders in der geographischen Mitte der Schweiz zwischen Alpen und Jura sehr beliebt ist. Seit dem 17. Jahrhundert ist das Hornussen im Emmental feste Sitte und wird dort bis heute eifrig gespielt.

      • Hurling in Irland

      Hurling ist ein zutiefst irischer Sport, der außerhalb der grünen Insel nirgendwo gespielt wird. In Irland jedoch begeistert er die Massen. Hurling aber ist nicht nur ein Sport - das älteste Mannschaftsspiel der Welt ist Teil der irischen Identität. Hurling hat die Iren in ihrer Geschichte immer begleitet und im Kampf gegen die Engländer bekam das Spiel sogar eine politische Bedeutung.

      Der Tag des Finales der All-Ireland-Hurling-Meisterschaft ist fast so wichtig wie der St.-Patricks-Day, der Nationalfeiertag des Landes. In den Wochen vor dem Spiel dreht sich in der Region, aus der eine der Favoritenmannschaften kommt, alles nur noch um Hurling. Der Film beobachtet die Vorbereitung für dieses Finale und porträtiert zwei junge Hurlingspieler. Einer von ihnen, der Starspieler des Counties, wird bei dem Endspiel in Dublin das entscheidende Tor schießen.

      • Jogo da Pau in Portugal

      Am Rande des Dorfplatzes prallen plötzlich Holzstöcke laut krachend aufeinander. Es sieht aus wie ein ernster Streit. Tatsächlich ist es nur ein Spiel: Jogo da Pau. Im Norden Portugals hat das Spiel mit dem Stock, dem "Pau", eine lange Tradition. Werkzeug und Waffe in einem, war der "Pau" Jahrhunderte lang selbstverständlicher Begleiter der Bauern und Hirten. Der lange herumwirbelnde Stock jagte jeden Räuber in die Flucht. Auch bei dörflichen Streitereien konnte man den "Pau" gut gebrauchen.

      Der alte Stockschnitzer erinnert sich noch gut: "Als ich ein Junge war, da sind wir immer alle mit dem Weidenstock auf die Feste gegangen, mit diesen Stöcken hier. Denn irgendwann, nach ein bisschen Reden und ein wenig Wein, gab's Prügeleien." Auch wenn das Stockfechten immer noch hart und rau ist, so geht es heute nicht mehr um das Ausfechten von Liebeshändeln und anderen Zwistigkeiten, jetzt ist Jogo da Pau ein Sport.

      • Klootschießen und Boßeln in Deutschland

      Die Friesen sind ein wehrhaftes Volk. Seeräuber und andere feindlich gesonnene Eindringlinge hat man hier einst mit wohlgezielten Lehmkugeln oder Steinen verjagt. Das Werfen musste geübt werden - so erklärt man heute in Friesland die urtümliche Wochenendbeschäftigung. Beim friesischen Nationalsport, dem Klootschießen und dem Boßeln, fliegen und rollen die Kugeln bis heute.

      Was früher Dorfkampf war, ausgetragen von Männern in langen weißen Unterhosen, ist heute auch zum "Leistungssport" geworden. Jung und Alt trainieren hart. Auch wenn friesische Bauern ihre Knechte heute nicht mehr nur nach ihrer "Boßelfähigkeit" einstellen, hat das Boßeln in Friesland nach wie vor Konjunktur. Alle Verbote, Fürstenedikte und Warnungen des Pfarrers vor dem "greulichen Kugelspiel" haben nicht gefruchtet.

      • Klotzläufe in Brasilien

      In stetem Rhythmus tönen die Schläge des Beils aus dem Wald. Dann fällt eine Palme krachend zu Boden. Kurze Zeit später jagen zwei Gruppen Indianer durch die Savanne und messen sich in einem Staffellauf der besonderen Art: Der Stab, den sie sich übergeben, ist ein gewaltiges Stück des Palmstamms. Die beiden 120 Kilo schweren Klötze tragen die Indianer 20 Kilometer weit ins Dorf. Die Frauen rennen genauso weit wie die Männer, allerdings "nur" mit 80 Kilo schweren Klötzen.

      Der Brauch der Krahô, einer von 200 Indianer-Nationen Brasiliens, muss irgendwann einen praktischen Grund gehabt haben. Durch die Rennen werden eher schmächtige Menschen zu kräftigen Jägern und Kriegern. Wichtige Eigenschaften für das Indianervolk, das im Wald am südlichen Rand Amazonien lebt. Den Klotz ins Dorf zu schaffen fördert aber auch das Amchekin - Frohsinn und Wohlbefinden für die Gemeinschaft. Der Sport der Krahô ist ein Teil ihrer Weltanschauung: Die Welt kann nur im Gleichgewicht bestehen, zwischen Regen und Dürre, Sommer und Winter, Licht und Dunkel. 200 Jahre Kontakt mit den Weißen haben die Krahô an den Rand des Abgrunds gebracht. Viele vergaßen ihre Bräuche und verfielen dem Alkohol. Jetzt suchen die Krahô, im Einklang mit ihren Traditionen, einen eigenen Weg zum Überleben.

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      Samstag, 02.08.14
      06:15 - 08:45 Uhr (150 Min.)
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