• 04.10.2014
      07:30 Uhr
      Sehen statt Hören Magazin für Hörgeschädigte | NDR FS NDS
       

      Themen:

      • Integrationsamt - Hilfe oder Bremse?
      • AK Sign-Teilhabe - Bundesleistungsgesetz

      Samstag, 04.10.14
      07:30 - 08:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Themen:

      • Integrationsamt - Hilfe oder Bremse?
      • AK Sign-Teilhabe - Bundesleistungsgesetz

       
      • Das Bundesteilhabegesetz

      Am 10. Juli 2014 fand in Berlin die konstituierende Sitzung zur Erarbeitung des Bundesteilhabegesetzes statt. In dieser Arbeitsgruppe, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geleitet wird, diskutieren Vertreter von Bundesregierung, Bundesländern, Sozialversicherung, Sozialpartnern, Behindertenverbänden, kommunaler Spitzenverbände und die Behindertenbeauftragte über die konkrete Ausgestaltung.

      Renate Welter von der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten Selbsthilfe und Fachverbände e.V. vertritt in diesem Gremium die Interessen von Menschen mit Hörbeeinträchtigung. Die Verbände sind nun aufgerufen, ihre Forderungen und Vorschläge einzubringen. Das neu gewählte DGB-Präsidium hat die Verhandlungen zum Bundesteilhabegesetz umgehend als besonders wichtige Aufgabe angenommen.

      Auch außerhalb der Gremien gibt es Initiativen und informelle Interessenvertreter, die sicherstellen wollen, dass die besonderen Bedürfnisse Gehörloser angemessen im Bundesteilhabegesetz geregelt werden. Sehen statt Hören hat Mitglieder des Arbeitskreis Sign Teilhabe in Köln getroffen.

      2013 hat sich die Gruppe Arbeitskreis Sign Teilhabe in Köln zusammengeschlossen. Heute zählt der Arbeitskreis bereits 13 Mitglieder, die quer über die Republik verstreut leben: In Hamburg, Bielefeld, München und Köln.

      Bis Mitte 2015 soll das Bundesteilhabegesetz entwickelt werden, damit es ein Jahr später von der Politik beschlossen werden kann. Der Arbeitskreis möchte mit seinem Engagement sicherstellen, dass die Gehörlosenverbände die Brisanz des Themas richtig

      Das Bundesteilhabegesetz soll eingeführt werden. Derzeit ist Gehörlosengeld Ländersache und dadurch nicht einheitlich geregelt. Es gibt verschiedene Sätze und in einigen Bundesländern gibt es sogar gar kein Gehörlosengeld. Das soll sich mit einem Bundesgesetz ändern. Es soll zudem einkommens- und vermögensunabhängig sein. Zudem soll das Teilhabegeld so erhöht werden, dass es dem Blindengeld entspricht.

      • Kommunikation ist kein Luxus!

      Damit hörbehinderte Menschen am Arbeitsleben gleichberechtigt teilhaben können, brauchen sie vor allem Kommunikationshilfen - zum Beispiel Dolmetscher oder einen Telefonvermittlungsdienst. Darauf haben sie einen Rechtsanspruch. Allerdings muss der Bedarf in jedem Einzelfall geprüft werden. Die Folge ist ein hoher bürokratischer Aufwand und häufig viele Monate Wartezeit, bis die Bewilligung von Fördermitteln vom Integrationsamt oder der Arbeitsagentur da ist. Ein Zustand, den Gehörlose jetzt dringend ändern wollen.

      Ein kompliziertes Antragsverfahren, lange Wartezeiten, Unsicherheit und der Verlust jeglicher Spontanität: Gerade für berufstätige Gehörlose wird der Alltag durch das Prozedere der Förderung von Kommunikationshilfen schwierig.

      Komplizierte Antragsverfahren, lange Wartezeiten, Unsicherheit und der Verlust jeglicher Spontanität: Gerade für Berufstätige wird der Alltag durch das Verfahren zur Bewilligung von Kommunikationshilfen schwierig. Deshalb hat der Gehörlosen-Landesverband Bayern gemeinsam mit dem Berufsverband der Gebärdensprachdolmetscher Bayern zu einer Fachtagung ins Münchner Maximilianeum eingeladen. Vertreter von Behörden wie dem Integrationsamt, Verbänden und Betroffene diskutierten in fünf Workshops über Lösungen.

      Pauschalisierungen oder Individuelle Förderung? Vereinfachung der Antragsformulare? Verständliche Formulierungen? Aufbau von Servicestellen, die beim Ausfüllen der Anträge helfen? Auch wenn nicht alle diese Fragen sofort geklärt werden können beide Seiten kamen miteinander ins Gespräch. Auch Moderatorin Anke Klingemann war vor Ort.

      Sehen statt Hören stellt einen Mitarbeiter des Integrationsfachdiensts Nürnberg vor: Als gehörloser Integrationsberater ist er mit den besonderen Bedürfnisse Betroffener bestens vertraut

      Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln.

      Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen.

      In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.

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