• 25.04.2021
      11:40 Uhr
      Die Emscher - Das blaue Wunder WDR Fernsehen
       

      Das Ruhrgebiet verändert sich seit dem Wegfall des Steinkohlebergbaus. Und die Emscher ist dabei eines der auffälligsten Zeichen. Eine Verwandlung vom offenen Abwasserkanal zum sauberen und renaturierten Fluss: mit Auenlandschaften und neuem Leben für Tiere und Pflanzen. Weil das Ruhrgebiet seit dem Ende des Kohleabbaus nicht mehr weiter absackt, kann das Abwasser zwischen Holzwickede und dem Rhein jetzt unterirdisch durch ein riesiges Kanalsystem abfließen - statt oberirdisch als stinkende Kloake.
      Was es heißt, an der Emscher zu leben und zu arbeiten und dabei die Veränderungen unmittelbar mitzuerleben, erzählt der Film.

      Sonntag, 25.04.21
      11:40 - 12:25 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Das Ruhrgebiet verändert sich seit dem Wegfall des Steinkohlebergbaus. Und die Emscher ist dabei eines der auffälligsten Zeichen. Eine Verwandlung vom offenen Abwasserkanal zum sauberen und renaturierten Fluss: mit Auenlandschaften und neuem Leben für Tiere und Pflanzen. Weil das Ruhrgebiet seit dem Ende des Kohleabbaus nicht mehr weiter absackt, kann das Abwasser zwischen Holzwickede und dem Rhein jetzt unterirdisch durch ein riesiges Kanalsystem abfließen - statt oberirdisch als stinkende Kloake.
      Was es heißt, an der Emscher zu leben und zu arbeiten und dabei die Veränderungen unmittelbar mitzuerleben, erzählt der Film.

       

      Noch vor wenigen Jahren wäre das im Revier ein Ding der Unmöglichkeit gewesen: Eine Gemeinde schmückt sich mit dem Namen der Emscher - freiwillig! Denn noch vor wenigen Jahren war alles rund um die Emscher verrucht, verboten, verpestet - und der Fluss selbst eine Kloake, gespeist aus den Abwässern des Ruhrgebiets. Etwas muss also geschehen sein mit der "Köttelbecke", wenn sich Holzwickede - im Kreis Unna - seit 2018 stolz "Emscherquellgemeinde" nennt - und auch gleich die Ortsschilder austauscht.

      Das Ruhrgebiet verändert sich seit dem Wegfall des Steinkohlebergbaus. Und die Emscher ist dabei eines der auffälligsten Zeichen. Eine Verwandlung vom offenen Abwasserkanal zum sauberen und renaturierten Fluss: mit Auenlandschaften und neuem Leben für Tiere und Pflanzen. Weil das Ruhrgebiet seit dem Ende des Kohleabbaus nicht mehr weiter absackt, kann das Abwasser zwischen Holzwickede und dem Rhein jetzt unterirdisch durch ein riesiges Kanalsystem abfließen - statt oberirdisch als stinkende Kloake.

      Doch dieses Vorhaben umzusetzen, war und ist ein Mammutprojekt. Drei Meter hohe Tunnel wurden wie beim U-Bahn-Bau in bis zu 40 Metern Tiefe durchs Ruhrgebiet getrieben. Drei riesige Pumpwerke gleichen dabei das fehlende Gefälle auf der Strecke aus. Zwei moderne Kläranlagen wurden gebaut, und Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Und zu guter Letzt wird der gesamte Mündungsbereich der Emscher in den Rhein neu gestaltet und dabei mal kurzerhand um Hunderte Meter nach Norden verlegt.

      Jetzt steht das Generationenprojekt nach 30 Jahren kurz vor der Vollendung: Gut 400 Kilometer Abwasserkanäle hat die Emschergenossenschaft bauen lassen. Das gesamte Abwassersystem Emscher mitsamt aller Zuflüsse wurde peu à peu unter die Erde gepackt - unsichtbar und geruchsneutral. Oben fließt jetzt nicht mehr Schmutz- sondern Quell- und Regenwasser; wo es sich umsetzen ließ, sogar durch renaturierte alte Betten statt durch die schnurgeraden "Beton-Korsette", deren V-Profil jahrzehntelang das Bild der Emscher prägten.

      Die alte "Köttelbecke" ist zum Naherholungsgebiet geworden - mit Rad- und Spazierwegen. Und sogar ein "Emscherkunstweg" führt am Fluss entlang. Die ehemals "schwatte Emscher" hat ganz offensichtlich ein blaues Wunder erlebt. Und Fachleute aus der ganzen Welt pilgern ins Ruhrgebiet, um sich zeigen zu lassen, wie ihre Kollegen das hinbekommen haben.

      Was es heißt, an der Emscher zu leben und zu arbeiten und dabei die Veränderungen unmittelbar mitzuerleben, erzählt der Film "Die Emscher - Das blaue Wunder" von Clemens Gersch und Michael Wieseler. Sie sind im "tiefsten Haus von Herne" zu Gast, das durch jahrzehntelange Bergsenkungen inzwischen deutlich unter dem Niveau der Emscher steht. Sie begleiten den Fotografen Henning Maier-Jantzen bei seinen Einsätzen; er hält seit vielen Jahren mit der Kamera fest, wie sich der Fluss verändert hat. Sie folgen Fahrradtouristen aus dem Ruhrgebiet zum Bernepark, einem ehemaligen Klärwerk, und übernachten dort in einem Hotel aus Abwasserröhren. Eine Deichwartin erzählt von ihrem Arbeitstag am Fluss, und auch Tina Krachten, die Winzerin des ersten Emscher-Rotweins, wird vorgestellt. Weinbau an der Emscher? Auch von diesem "Wunder" erzählt der Film.

      Film von Clemens Gersch und Michael Wieseler

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