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Moderation: Cécile Schortmann
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Zwischen Drohnen und Wassermangel: Der palästinensische Schriftsteller und Journalist Atef Abu Saif hat den Gaza-Krieg im Sommer 2014 festgehalten. In Tagebucheinträgen. Unter dem Titel "Frühstück mit der Drohne" sind sie jetzt erschienen.
Lin Han ist 29 Jahre alt und schon eine Berühmtheit in Pekings Geldadel, dem nichts zu teuer oder unerreichbar scheint. In Pekings Kunstviertel 798 betreibt Lin sein Privatmuseum und stellt dort die eigene Sammlung aus. Das Programm steht in greller Neonschrift an der Backsteinwand: "We want to be modern!" Mit dieser Losung ist Lin in den letzten Jahren von Auktion zu Auktion gejettet und hat eingekauft, was er in Katalogen und Art-Magazinen sah und für angesagt hielt. Geld ist reichlich da, die Familie gehört zum Partei-Adel und ist dank bester Beziehungen während Chinas Aufstieg sehr reich geworden. Für Lin und seine Generation der jungen Reichen ist Kunst ein Hobby, exklusiver noch als einen Lamborghini zu fahren oder Vintage-Motorräder. Vor allem aber ist es auch eine Geldanlage in Zeiten, da ihre Aktienpakete in den Keller rauschen.
"Geld frisst Kunst, Kunst frisst Geld" lautet der Titel eines Pamphlets von Markus Metz und Georg Seeßlen. Letzterer, Filmtheoretiker und -kritiker, kehrt mit dieser Co-Autorenschaft zu seinen Anfängen zurück, denn er studierte ursprünglich Malerei an der Kunsthochschule München. Die Lage auf dem Kunstmarkt, auf dem sich in einem streng abgezirkelten System potente Sammler, etablierte Galeristen und Institutionen durch astronomische Preise für einige wenige Künstler die Wertsteigerungen gegenseitig zuschanzen, erzürnt den Publizisten Seeßlen als Privatmann derart, dass er diese Streitschrift mitverfasst hat. Wir fragen nach: Ist die Kunst noch zu retten?
Sie gilt als unnachgiebige Philosophin des Bösen und des Exils: die in Zagreb geborene Schriftstellerin und Literaturwissenschafterin Dubravka Ugre i wurde zum Flüchtling, weil sie den zunehmenden Nationalismus und die Geschichtsvergessenheit ihrer Landsleute offen kritisierte. Der Zerfall Jugoslawiens, der heute von vielen gerne als natürliche und also unvermeidbare Entwicklung gezeichnet wird, und der damit verbundene Krieg prägen wesentlich das literarische wie essayistische Werk Ugre i s. 2015 wurde ihr das Donau-Stipendium zuteil. Wir sprechen mit ihr über Vergangenes und Gegenwärtiges, über Perspektiven vor dem Hintergrund einer Welt, der zunehmend der feste Boden abhanden zu kommen droht.
Indonesien ist das Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. "Kulturzeit" fragt in einer vierteiligen Reihe, wie Schreiben, Lesen und Leben in dem Inselstaat zusammenpassen. Wie sieht sie aus, die Literatur eines Landes, das auf eine 2.000 Jahre alte Schriftkultur zurückblickt? Eines Landes, dessen 250 Millionen Einwohner 300 verschiedenen ethnischen Gruppen angehören, auf 17.000 Inseln leben und Hunderte von Sprachen sprechen? "Kulturzeit - Zwischen Märchen und Moderne: Indonesien" fragt nach dem Identitätsgefühl, nach dem Einfluss traditioneller indonesischer Kunst auf zeitgenössische Literatur, nach dem Stellenwert von Bildung - und nach dem Verhältnis der Politik zur Literatur, Jahrzehnte nach dem Terror der Suharto-Zeit, der bis heute nicht gründlich aufgearbeitet ist. Wie sieht die Gegenwart des größten muslimischen Landes der Welt aus, ein Schwellenland, das zunehmend auch von radikalen islamistischen Gruppen bedroht ist?
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024