• 02.12.2014
      15:15 Uhr
      Holunderblüte Dokumentarfilm Deutschland 2007 - 30 Jahre 3sat - Thema: Lebenswelten | 3sat
       

      Das Kaliningrader Gebiet, eine russische Exklave, gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zum nördlichen Ostpreußen, nach dem Krieg war es "Kriegsbeute" der Sowjetunion, aber vom Staatenbund abgeschottet. Und so wurde gleich von Beginn an demontiert, zerstört und improvisiert. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, eine soziale Absicherung gibt es nicht. Das Gefühl der Perspektivlosigkeit ist oft zu spüren. Hinzu kommt der allgegenwärtige Alkoholkonsum, der zur Verwahrlosung und Zerstörung von Familien beiträgt. Dies ist die Grundsituation, in der Kinder aufwachsen. Sie erzählen von ihrem Leben, ihren Wünschen und Träumen.

      Dienstag, 02.12.14
      15:15 - 16:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

      Das Kaliningrader Gebiet, eine russische Exklave, gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zum nördlichen Ostpreußen, nach dem Krieg war es "Kriegsbeute" der Sowjetunion, aber vom Staatenbund abgeschottet. Und so wurde gleich von Beginn an demontiert, zerstört und improvisiert. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren, eine soziale Absicherung gibt es nicht. Das Gefühl der Perspektivlosigkeit ist oft zu spüren. Hinzu kommt der allgegenwärtige Alkoholkonsum, der zur Verwahrlosung und Zerstörung von Familien beiträgt. Dies ist die Grundsituation, in der Kinder aufwachsen. Sie erzählen von ihrem Leben, ihren Wünschen und Träumen.

       

      Eine Reise in das Land der Kindheit, an jenen magischen Ort, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ineinanderfließen, an dem noch alles vorstellbar und denkbar ist und alle Sehnsüchte und Wunschbilder noch Teil der Erlebniswelt sind. Der Dokumentarfilm "Holunderblüte" erzählt aus dem Leben von Kindern im Gebiet von Kaliningrad, der russischen Exklave, die vor dem Zweiten Weltkrieg zum nördlichen Ostpreußen gehörte. An die alten Häuser und Kirchen erinnern nur noch verwilderte Obstgärten und ausladende Holunderbüsche an den Mauern der Ruinen. Die Gegend erscheint heute wie eine Zwischenwelt, die ihrem Schicksal überlassen, langsam von der Natur zurückerobert wird. Vielerorts haben die Störche ihre Nester bereits wieder auf Bäumen gebaut.

      Mit "Holunderblüte" kehrt Filmemacher Volker Koepp in die Landschaft mit dem "hohen Himmel" zurück, die für Kinder auch ein riesiger Abenteuerspielplatz ist. Sie erzählen von ihrem Leben, ihren Wünschen und Fantasien. Häufig wachsen diese Kinder ohne Eltern auf, weil diese in die Stadt gezogen sind, um Arbeit zu finden. So übernehmen die Kinder die Verantwortung für sich und ihre Geschwister. Sie erzählen von Alkoholismus und Gewalt, wie von Freundschaft und Liebe. Es sind Kinder, die sich die Natur spielerisch und kreativ aneignen, die mit Lebenslust und Witz eine kindliche Gegenwelt entwerfen, in der ihre Hoffnungen und Sehnsüchte aufgehoben sind.

      Volker Koepps Dokumentarfilm "Holunderblüte" begleitet ein Jahr lang Kinder im russischen Kaliningrader Gebiet und stellt die Menschen und die sozialen Strukturen vor. "Holunderblüte" erhielt unter anderem den Hauptpreis für den Besten Dokumentarfilm des 49. Festival dei Popoli Florenz 2008, den Großen Preis beim Dokumentarfilmfestival "Cinéma du Réel" in Paris 2008, den Förderpreis der Stadt Ludwigsburg 2009 sowie den Preis für den besten Dokumentarfilm auf der Berlinale 2009.

      Dokumentarfilm von Volker Koepp

      Seit Beginn der 90er Jahre beschreibt Volker Koepp in seinen Filmen "Kalte Heimat", "Fremde Ufer" und "Die Gilge" Geschichte und Gegenwart der Kaliningrader Region. Er dokumentiert die politischen und sozialen Veränderungen, die Verelendung der Menschen nach dem Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Strukturen, die Entvölkerung der Dörfer und Zersplitterung der Familien.

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      Dienstag, 02.12.14
      15:15 - 16:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

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