• 05.04.2021
      19:40 Uhr
      Re: Der letzte Ausverkauf Ladensterben im Einzelhandel | arte
       

      Geschätzt ein Viertel aller Läden in Deutschland könnten in den nächsten zehn Jahren verschwinden. Betroffen sind vor allem inhabergeführte Geschäfte im Einzelhandel. Die Krise trifft den ländlichen Raum besonders, macht aber auch vor Großstädten nicht halt. Die Corona-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich.

      Montag, 05.04.21
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Geschätzt ein Viertel aller Läden in Deutschland könnten in den nächsten zehn Jahren verschwinden. Betroffen sind vor allem inhabergeführte Geschäfte im Einzelhandel. Die Krise trifft den ländlichen Raum besonders, macht aber auch vor Großstädten nicht halt. Die Corona-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich.

       

      Die Gründe für das Ladensterben sind vielfältig: Überangebot, teure Mieten, zu wenig Kunden, Nachfolgersorgen und der Online-Handel. Und für viele Unternehmen ist Corona der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. So wie für Herbert Riepl und Claudia Koller. Sie müssen ihren Schuhladen im beschaulichen Touristenort Schliersee in Bayern schließen, den ihr Großvater vor 90 Jahren eröffnet hat. Vater Herbert Senior und Mutter Margot wohnen immer noch im gleichen Haus über dem Laden. Lange haben sich die Kinder die Entscheidung schwer gemacht und alles versucht, um die Ladenschließung zu verhindern. Doch die Umsätze wurden immer geringer. Corona war letztendlich der Todesstoß.

      Daniel Ohr versucht Ladenschließungen zu verhindern. Der Unternehmensberater ist europaweit im Einsatz und entwickelt Konzepte gegen den Leerstand. Er ist überzeugt: Die Menschen möchten auch weiterhin gerne in Geschäften kaufen, denn das klassische Einkaufserlebnis, das gibt es nur vor Ort. Dazu muss man den Leuten aber etwas bieten, ist sich Ohr sicher. So wie ein Kaufhaus in Osnabrück, in dem Ohr als Berater tätig ist: Hier ist vor einigen Jahren eine Indoor-Surfwelle entstanden.

      Daniel Solzers tägliches Brot hingegen ist die Geschäftsaufgabe. Er ist professioneller Räumungsverkäufer. Mit schwerem Gerät, bunten Rabattschildern, tatkräftigem Einsatz und viel Empathie rücken die Räumungsverkäufer an und holen für ihre Kunden das Beste beim letzten Geschäft raus. Aktuell sind sie im Modehaus von Günther Schwarte im Einsatz. Schwarte hat keinen Nachfolger für sein Geschäft in Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Auch das ist ein großes Problem des Einzelhandels.

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