• 27.09.2020
      12:35 Uhr
      Zahlen schreiben Geschichte 1347, Der Schwarze Tod | arte
       

      Im Jahr 1347 bricht in Europa die Pest aus. Sie kommt per Schiff aus Asien und gelangt im November 1347 nach Marseille. Von dort aus breitet sie sich in ganz Europa aus, bis sie 1352 oder 1353 Moskau erreicht. Ein Drittel der europäischen Bevölkerung wird ihr zum Opfer fallen – in den Städten stirbt fast die Hälfte der Einwohner. Innerhalb von fünf Jahren fordert sie zwischen 25 und 45 Millionen Todesopfer. Sie ist die schrecklichste Katastrophe des Mittelalters. Dennoch zeugen vom sogenannten Schwarzen Tod nur wenige Spuren. Was hat sich seinerzeit wirklich zugetragen?

      Sonntag, 27.09.20
      12:35 - 13:00 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      HD-TV Stereo

      Im Jahr 1347 bricht in Europa die Pest aus. Sie kommt per Schiff aus Asien und gelangt im November 1347 nach Marseille. Von dort aus breitet sie sich in ganz Europa aus, bis sie 1352 oder 1353 Moskau erreicht. Ein Drittel der europäischen Bevölkerung wird ihr zum Opfer fallen – in den Städten stirbt fast die Hälfte der Einwohner. Innerhalb von fünf Jahren fordert sie zwischen 25 und 45 Millionen Todesopfer. Sie ist die schrecklichste Katastrophe des Mittelalters. Dennoch zeugen vom sogenannten Schwarzen Tod nur wenige Spuren. Was hat sich seinerzeit wirklich zugetragen?

       

      Stab und Besetzung

      Regie Pascal Goblot

      Im Jahr 1347 wurde Europa vom Schwarzen Tod heimgesucht. Die Seuche, die Angst und Schrecken verbreitete, raffte in fünf Jahren ein Drittel der Bevölkerung dahin. 40 Jahre lang flackerte die Pest immer wieder auf, in Marseille wurde sie erst 1722 besiegt, in Istanbul 1839.

      Von der schlimmsten Katastrophe des Mittelalters zeugen nur wenige, indirekte Spuren: In zeitgenössischen Texten wurde die Epidemie selbst meist verschwiegen, höchstens wurden ganz beiläufig die Auswirkungen vermerkt. Es ist, als hätte man die Folgen des Massensterbens irgendwie abfedern wollen - obwohl mancherorts mehr als die Hälfte der Einwohner der Pest zum Opfer fiel. Doch der eigentliche Ansteckungsprozess bleibt mehr als 500 Jahre lang ein Rätsel.

      Als die Pest nach einer letzten Epidemie in Marseille 1722 aus Europa verschwindet, ist ihre wahre Ursache noch immer unbekannt. Erst ab 1894, mit der dritten großen Pandemie in Asien, der zwölf Millionen Menschen zum Opfer fallen, wird das Rätsel allmählich gelöst. Der Arzt Alexandre Yersin setzt in Hongkong die Arbeit von Louis Pasteur fort und entdeckt schließlich den Pesterreger, der ihm zu Ehren Yersinia pestis genannt wird.

      Einige Jahre später findet der Arzt Paul-Louis Simond heraus, dass der Erreger von einem Floh übertragen wird - genauer gesagt vom Rattenfloh. Doch da sich keine Quelle findet, die von einem vermehrten Auftreten der Nager während der ersten Pestepidemie in Europa unter Kaiser Justinian berichtet, wird die Hypothese vom Rattenfloh für Jahrzehnte verworfen.

      Während heutige Epidemien Ängste wecken und auf die überraschend große Anfälligkeit unserer globalisierten Welt hindeuten, zeigt die Pestepidemie des Mittelalters, dass sich die Seuche bereits seinerzeit entlang der internationalen Handelswege ausbreiten konnte.

      Zahlen sind seit frühester Zeit Teil des menschlichen Daseins und der Zeitrechnung. Mit der neuen Dokumentationsreihe „Zahlen schreiben Geschichte“ blickt ARTE in einer Zeitreise zurück auf die großen Daten der Weltgeschichte. Die Reihe hinterfragt auch kritisch, wie die Geschichtsschreibung unser Weltgeschehen von der Antike bis heute anhand von Zahlen zusammenfasst.

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      Sonntag, 27.09.20
      12:35 - 13:00 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
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