• 17.09.2014
      00:40 Uhr
      Erfolg (1/3) Fernsehfilm Deutschland 1990 | BR Fernsehen
       

      50 JAHRE BAYERISCHES FERNSEHEN

      • Dr. Martin Krüger, Kunsthistoriker und Direktor der Münchener Neuen Staatsgalerie, ist ein erfolgreicher Mann. Seit einiger Zeit hat er eine Beziehung mit der Grafologin Johanna Krain. Die Malerin und Zeichenlehrerin Anna Haider dagegen bemüht sich erfolglos um seine Zuneigung. Der Medizinalratswitwe Beradt ist das Bohèmeleben der "schamlosen Person" Haider ein Dorn im Auge, der liberale Museumsdirektor hat sich unbeliebt gemacht. Seine Feinde hängen ihm einen Meineidsprozess an, der zu einer Verurteilung des Kunsthistorikers zu drei Jahren Zuchthaus führt.

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 17.09.14
      00:40 - 02:10 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      50 JAHRE BAYERISCHES FERNSEHEN

      • Dr. Martin Krüger, Kunsthistoriker und Direktor der Münchener Neuen Staatsgalerie, ist ein erfolgreicher Mann. Seit einiger Zeit hat er eine Beziehung mit der Grafologin Johanna Krain. Die Malerin und Zeichenlehrerin Anna Haider dagegen bemüht sich erfolglos um seine Zuneigung. Der Medizinalratswitwe Beradt ist das Bohèmeleben der "schamlosen Person" Haider ein Dorn im Auge, der liberale Museumsdirektor hat sich unbeliebt gemacht. Seine Feinde hängen ihm einen Meineidsprozess an, der zu einer Verurteilung des Kunsthistorikers zu drei Jahren Zuchthaus führt.

       

      Stab und Besetzung

      Jacques Tüverlin Bruno Ganz
      Johanna Krain Franziska Walser
      Dr. Martin Krüger Peter Simonischek
      Erich Bornhaak Mathieu Carrière
      Dr. Siegbert Geyer Ernst Jacobi
      Dr. Otto Klenk Martin Benrath
      Anna Elisabeth Haider Gudrun Gabriel
      Frau von Radolny Jutta Speidel
      Drehbuch und Regie Franz Seitz

      Dr. Martin Krüger, Kunsthistoriker und Direktor der Münchener Neuen Staatsgalerie, ist ein erfolgreicher Mann. Seit einiger Zeit hat er eine Beziehung mit der Grafologin Johanna Krain. Die Malerin und Zeichenlehrerin Anna Haider dagegen bemüht sich erfolglos um seine Zuneigung. Der Medizinalratswitwe Beradt ist das Bohèmeleben der "schamlosen Person" Haider ein Dorn im Auge; sie bewirkt ein Disziplinarverfahren wegen Unzucht gegen ihre Untermieterin, beschuldigt Krüger der Beteiligung.

      Veranlasst vom Amtsrichter legt Krüger den Eid ab, kein Verhältnis mit Anna Haider unterhalten zu haben. Trotzdem wird Anna aus dem Schuldienst relegiert. Daraufhin erwirbt Krüger ihr Selbstporträt "Die nackte Lehrerin" für eine ansehnliche Summe aus dem Ankaufsetat des Kultusministeriums. Während Martin Krüger und Johanna Krain zusammen in Spanien den Urlaub verbringen, begeht die verzweifelte Malerin Selbstmord. Nach München zurückgekehrt, steht Krügers Entschluss sofort fest: Er stellt das "unzüchtige" Selbstporträt der Haider öffentlich in der Staatsgalerie aus.

      Auf diese Provokation hingewiesen, beruft sich Krüger auf seinen unkündbaren und mit allen Vollmachten ausgestatteten Vertrag. Eine Entlassung des weithin anerkannten Museumsdirektors und Kunsthistorikers käme einer Einbuße an Kunstprestige der Stadt München gleich. Trotzdem sinnt Kultusminister Flaucher darauf, dem ihm verhassten Direktor Krüger den Stuhl vor die Tür zu setzen, unterstützt von Justizminister Otto Klenk.

      Mithilfe des Taxichauffeurs Xaver Ratzenberger, der einen Meineid schwört, wird Krüger Meineid in Sachen Haider unterstellt. Krüger wird zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Johanna Krains Kampf um ein Revisionsverfahren beginnt. Sie lernt den Schweizer Schriftsteller Jacques Tüverlin kennen, der sich von nun an für Johanna Krain und den Fall Krüger interessiert.

      Franziska Walser, Bruno Ganz, Peter Simonischek und Martin Benrath sind die Fixsterne im hochkarätigen Schauspielerensemble, das Produzent, Regisseur und Autor Franz Seitz (1920-2006) für seine aufwändige Literaturadaption des Romans "Erfolg" über die von Hass, Antisemitismus und latenter Gewalt geprägten Jahre vor dem Hitlerputsch in München am 8./9. November 1923 vor die Kamera holte.

      Der Münchner Autor, Regisseur und Produzent Franz Seitz (1921-2006) realisierte 1990 mit seiner Verfilmung des brisanten und wortgewaltigen Romans "Erfolg - Drei Jahre Geschichte einer Provinz" eine seiner berühmten opulenten Literaturadaptionen - eine Seitz'sche Erfolgsgeschichte, zu denen die Robert-Musil-Verfilmung "Der junge Törless" (1964), etliche Thomas-Mann-Adaptionen (Unordnung und frühes Leid/ Der Zauberberg/ Dr. Faustus) und sein Oscar-Triumph mit "Die Blechtrommel" nach Günter Grass gehören.

      In "Erfolg" schildert der Münchner Autor Lion Feuchtwanger das Aufkommen des Faschismus und Antisemitismus bis hin zum Hitlerputsch im Jahr 1923 - ein zeitkritischer Roman, der damals von vielen auch als Schlüsselroman gelesen wurde und in der Schicht, die Feuchtwanger anprangerte, für Wut und Aufregung sorgte. Drei Jahre später musste der Jude Feuchtwanger seine Heimat verlassen, ihm drohte von den Nationalsozialisten höchste Lebensgefahr, sahen sie doch in ihm einen ihrer größten Kritiker.

      Franz Seitz sparte nicht bei dieser opulenten Produktion mit einem Budget von 13 Mio. DM. Die Produktion kam zunächst in einer 120-Minuten-Fassung in die Kinos, es folgte die Ausstrahlung als Dreiteiler im Fernsehen von insgesamt 260 Minuten, die dem voluminösen Roman mit seinen zahlreichen Verästelungen und Schauplätzen eher gerecht werden konnte.

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 17.09.14
      00:40 - 02:10 Uhr (90 Min.)
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